home *** CD-ROM | disk | FTP | other *** search
Text File | 1996-09-18 | 222.9 KB | 4,168 lines |
- Der Prophet Hesekiel (Ezechiel).
-
- \1\
- Vision Hesekiels: Die Herrlichkeit des HERRN.
- #
- V. Kap. 10.
- #
- $1$ Und es geschah im dreiβigsten Jahr, im vierten [Monat], am
- Fünften des Monats; als ich mitten unter den Weggeführten am
- Fluβ Kebar war, da öffneten sich die Himmel, und ich sah
- Gesichte Gottes. $2$ Am Fünften des Monats - das ist das
- fünfte Jahr [nach] der Wegführung des Königs Jojahin - $3$
- geschah das Wort des HERRN ausdrücklich zu Hesekiel, dem Sohn
- des Busi, dem Priester, im Land der Chaldäer am Fluβ Kebar; dort
- kam die Hand des HERRN über ihn.
-
- $4$ Und ich sah: Und siehe, ein Sturmwind kam von Norden her,
- eine groβe Wolke und ein Feuer, das hin- und herzuckte, und
- Glanz war rings um sie her. Und aus seiner Mitte, aus der Mitte
- des Feuers, [strahlte es] wie der Anblick von glänzendem Metall.
- $5$ Und aus seiner Mitte hervor [erschien] die Gestalt von
- vier lebenden Wesen; und dies war ihr Aussehen: die Gestalt
- eines Menschen hatten sie. $6$ Und vier Gesichter hatte jedes,
- und vier Flügel hatte jedes von ihnen. $7$ Und ihre Beine
- waren gerade Beine und ihre Fuβsohlen wie die Fuβsohle eines
- Kalbes; und sie funkelten wie der Anblick von blanker Bronze.
- $8$ Und Menschenhände waren unter ihren Flügeln an ihren vier
- Seiten; und die vier hatten ihre Gesichter und ihre Flügel.
- $9$ Ihre Flügel berührten sich, einer mit dem anderen; sie
- wandten sich nicht um, wenn sie gingen: sie gingen, ein jedes
- gerade vor sich hin. $10$ Und [das war] die Gestalt ihrer
- Gesichter: Das Gesicht eines Menschen und das Gesicht eines
- Löwen hatten die vier rechts, und das Gesicht eines Stieres
- hatten die vier links, und das Gesicht eines Adlers hatten die
- vier. $11$ Und ihre Flügel waren [nach] oben ausgespannt;
- jedes hatte zwei, die sich einer [mit dem anderen] berührten,
- und zwei, die ihre Leiber bedeckten. $12$ Und sie gingen ein
- jeder gerade vor sich hin; wohin der Geist gehen wollte, dahin
- gingen sie; sie wandten sich nicht um, wenn sie gingen. $13$
- Und mitten zwischen den lebenden Wesen war ein Schein wie von
- brennenden Feuerkohlen; wie ein Schein von Fackeln war das, was
- zwischen den lebenden Wesen hin und herfuhr; und das Feuer hatte
- einen Glanz, und aus dem Feuer fuhren Blitze hervor. $14$ Und
- die lebenden Wesen liefen hin und her, so daβ es aussah wie
- Blitze.
-
- $15$ Und als ich die lebenden Wesen sah, siehe, da war ein Rad
- auf der Erde neben den lebenden Wesen, bei ihren vier
- Vorderseiten. $16$ Das Aussehen der Räder und ihre
- Verarbeitung war wie der Anblick von Türkis, und die vier hatten
- ein und dieselbe Gestalt; und ihr Aussehen und ihre Verarbeitung
- war, wie wenn ein Rad mitten im [anderen] Rad wäre. $17$ Wenn
- sie gingen, dann gingen sie nach ihren vier Seiten hin; sie
- wandten sich nicht um, wenn sie gingen. $18$ Und ihre Felgen,
- sie waren hoch, und als ich sie anblickte, [sah ich,] daβ ihre
- Felgen voller Augen waren rings herum bei den vieren. $19$ Und
- wenn die lebenden Wesen gingen, gingen [auch] die Räder neben
- ihnen her; und wenn die lebenden Wesen sich von der Erde
- erhoben, erhoben sich [auch] die Räder. $20$ Wohin der Geist
- gehen wollte, gingen sie, dahin, wohin der Geist gehen [wollte].
- Und die Räder erhoben sich gleichzeitig mit ihnen, denn der
- Geist des lebenden Wesens war in den Rädern. $21$ Wenn [jene]
- gingen, gingen [auch diese], und wenn [jene] stehen blieben,
- dann blieben [auch diese] stehen; und wenn sich [jene] von der
- Erde erhoben, [dann] erhoben sich die Räder gleichzeitig mit
- ihnen. Denn der Geist des lebenden Wesens war in den Rädern.
- $22$ Und über den Häuptern des lebenden Wesens war etwas wie
- ein festes Gewölbe, wie der Anblick eines furchteinflöβenden
- Kristalls, ausgebreitet oben über ihren Häuptern. $23$ Und
- unter dem festen Gewölbe waren ihre Flügel gerade
- [ausgebreitet], einer gegen den anderen; und jedes hatte zwei
- [Flügel], die ihnen ihre Leiber bedeckten. $24$ Und wenn sie
- gingen, hörte ich das Rauschen ihrer Flügel wie das Rauschen
- groβer Wasser, wie die Stimme des Allmächtigen, das Rauschen
- einer Volksmenge, wie das Rauschen eines Heerlagers. Wenn sie
- still standen, lieβen sie ihre Flügel sinken. $25$ Und es kam
- eine Stimme von [dem Raum] oberhalb des festen Gewölbes, das
- über ihren Häuptern war. Wenn sie still standen, lieβen sie ihre
- Flügel sinken.
-
- $26$ Und oberhalb des festen Gewölbes, das über ihren Häuptern
- war, [befand sich] - wie das Aussehen eines Saphirsteines -
- etwas wie ein Thron und auf dem, was wie ein Thron [aussah],
- oben auf ihm eine Gestalt, dem Aussehen eines Menschen gleich.
- $27$ Und ich sah: Wie der Anblick von glänzendem Metall, wie
- das Aussehen von Feuer, das ringsum ein Gehäuse hat, [war es]
- von dem Aussehen seiner Hüften an aufwärts; und von dem Aussehen
- seiner Hüften an abwärts sah ich [etwas] wie das Aussehen von
- Feuer; und ein Glanz war rings um ihn. $28$ Wie das Aussehen
- des Bogens, der am Regentag in der Wolke ist, so war das
- Aussehen des Glanzes ringsum. Das war das Aussehen des Abbildes
- der Herrlichkeit des HERRN. - Und als ich es sah, fiel ich auf
- mein Gesicht nieder; und ich hörte die Stimme eines Redenden.
-
- \2\
- Hesekiels Berufung zum Propheten für Israel mit von Gott
- empfangenem Wort.
-
- $1$ Und er sprach zu mir: Menschensohn, stelle dich auf deine
- Füβe, und ich will mit dir reden! $2$ Und als er zu mir
- redete, kam der Geist in mich und stellte mich auf meine Füβe;
- und ich hörte den, der zu mir redete. $3$ Und er sprach zu
- mir: Menschensohn, ich sende dich zu den empörerischen Söhnen
- Israel, [zu Nationen], die sich gegen mich empört haben; sie und
- ihre Väter haben mit mir gebrochen bis auf diesen heutigen Tag.
- $4$ [Zu] den Söhnen mit frechem Gesicht und hartem Herzen, zu
- ihnen sende ich dich; und du sollst zu ihnen sagen: `So spricht
- der Herr, HERR! $5$ Und sie, mögen sie hören oder es lassen -
- denn sie sind ein widerspenstiges Haus -, sie sollen doch
- erkennen, daβ ein Prophet in ihrer Mitte gewesen ist. $6$ Und
- du, Menschensohn, fürchte dich nicht vor ihnen, und fürchte dich
- nicht vor ihren Worten, wenn [auch] Dornen dich umgeben und du
- auf Skorpionen sitzt. Vor ihren Worten fürchte dich nicht, und
- erschrick nicht vor ihrem Angesicht! Denn ein widerspenstiges
- Haus sind sie. $7$ Und du sollst meine Worte zu ihnen reden,
- mögen sie hören oder es lassen! Denn widerspenstig sind sie.
-
- $8$ Und du, Menschensohn, höre, was ich zu dir rede! Sei nicht
- widerspenstig wie das widerspenstige Haus: Öffne deinen Mund und
- iβ, was ich dir gebe! - $9$ Und ich sah: und siehe, eine Hand
- war zu mir hin ausgestreckt; und siehe, in ihr [befand sich]
- eine Buchrolle. $10$ Und er breitete sie vor mir aus, und sie
- war auf der Vorder- und auf der Rückseite beschrieben; und es
- waren darauf geschrieben Klagen und Seufzen und Wehgeschrei.
-
- \3\
-
- $1$ Und er sprach zu mir: Menschensohn, was du findest, iβ! Iβ
- diese Rolle, und geh hin, rede zum Haus Israel! $2$ Und ich
- öffnete meinen Mund, und er gab mir diese Rolle zu essen. $3$
- Und er sprach zu mir: Menschensohn, deinem Bauch gib zu essen,
- und deinen Leib fülle mit dieser Rolle, die ich dir gebe! Und
- ich aβ sie, und sie war in meinem Munde süβ wie Honig. Hesekiels
- Ausrüstung für seine Aufgabe - Entrückung an seinen Dienstort
- und Einsetzung zum Wächter
-
- $4$ Und er sprach zu mir: Menschensohn, auf, geh hin zum Haus
- Israel und rede mit meinen Worten zu ihnen! $5$ Denn nicht zu
- einem Volk mit dunkler Sprache und schwieriger Rede bist du
- gesandt, [sondern] zum Haus Israel. $6$ Nicht zu vielen
- Völkern mit dunkler Sprache und schwieriger Rede, deren Worte du
- nicht verstehst. Würde ich dich zu diesen senden, sie würden auf
- dich hören. $7$ Aber das Haus Israel wird nicht auf dich hören
- wollen, denn sie wollen nicht auf mich hören. Denn das ganze
- Haus Israel hat eine harte Stirn und ein verstocktes Herz. $8$
- Siehe, ich habe dein Angesicht hart gemacht genau wie ihr
- Angesicht und deine Stirn hart genau wie ihre Stirn; $9$ wie
- einen Diamanten, härter als einen Kieselstein, habe ich deine
- Stirn gemacht. Fürchte sie nicht und erschrick nicht vor ihrem
- Angesicht! Denn ein widerspenstiges Haus sind sie. - $10$ Und
- er sprach zu mir: Menschensohn, alle meine Worte, die ich zu dir
- reden werde, nimm in dein Herz auf, und höre [sie] mit deinen
- Ohren! $11$ Und [mache dich] auf, geh hin zu den Weggeführten,
- zu den Söhnen deines Volkes, rede zu ihnen und sage zu ihnen:
- `So spricht der Herr, HERR! Sie mögen hören oder es lassen.
-
- $12$ Und der Geist hob mich empor; und ich hörte hinter mir
- den Schall eines starken Getöses, als sich die Herrlichkeit des
- HERRN von ihrer Stätte erhob, $13$ und das Rauschen der Flügel
- der lebenden Wesen, die einer den anderen berührten, und das
- Sausen der Räder, die [sich] gleichzeitig mit ihnen [bewegten],
- und den Schall eines starken Getöses. $14$ Und der Geist hob
- mich empor und nahm mich hinweg; und ich fuhr dahin, erbittert
- in der Erregung meines Geistes; und die Hand des HERRN war hart
- auf mir. $15$ Und ich kam nach Tel-Abib zu den Weggeführten,
- die am Fluβ Kebar wohnten; und ich blieb [bei denen], die dort
- wohnten; und ich saβ dort sieben Tage betäubt in ihrer Mitte.
- #
- V. 16-21: Kap. 33,1-20.
- #
- $16$ Und es geschah am Ende von sieben Tagen, da geschah das
- Wort des HERRN zu mir so: $17$ Menschensohn, ich habe dich für
- das Haus Israel zum Wächter gegeben. Und hörst du ein Wort aus
- meinem Mund, so sollst du sie von mir verwarnen! $18$ Wenn ich
- zu dem Gottlosen spreche: `Du muβt sterben! und du hast ihn
- nicht gewarnt und hast nicht geredet, um den Gottlosen vor
- seinem gottlosen Weg zu warnen, um ihn am Leben zu erhalten,
- dann wird er, der Gottlose, um seiner Schuld willen sterben,
- aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern. $19$ Du
- aber, wenn du den Gottlosen gewarnt hast und er ist von seiner
- Gottlosigkeit und von seinem gottlosen Weg nicht umgekehrt, dann
- wird er um seiner Schuld willen sterben, du aber hast deine
- Seele errettet. $20$ Und wenn ein Gerechter von seiner
- Gerechtigkeit umkehrt und Unrecht tut und ich einen Anstoβ vor
- ihn lege, dann wird er sterben. Wenn du ihn nicht gewarnt hast,
- wird er um seiner Sünde willen sterben, und an seine gerechten
- Taten, die er getan hat, wird man nicht [mehr] denken; aber sein
- Blut werde ich von deiner Hand fordern. $21$ Du aber, wenn du
- ihn, den Gerechten gewarnt hast, damit der Gerechte nicht
- sündige, und er hat nicht gesündigt, so wird er leben, weil er
- sich hat warnen lassen; du aber, du hast deine Seele errettet.
-
- \3\
- Vision Hesekiels: Die Herrlichkeit des HERRN - Vom HERRN
- auferlegte Beschränkung.
-
- $22$ Und die Hand des HERRN kam dort über mich, und er sprach
- zu mir: Mache dich auf, geh hinaus in das Tal. Und dort will ich
- mit dir reden! $23$ Da machte ich mich auf und ging hinaus in
- das Tal, und siehe, dort stand die Herrlichkeit des HERRN wie
- die Herrlichkeit, die ich am Fluβ Kebar gesehen hatte; und ich
- fiel nieder auf mein Gesicht. $24$ Da kam der Geist in mich
- hinein und stellte mich auf meine Füβe. Und er redete mit mir
- und sprach zu mir: Geh, schlieβ dich in deinem Haus ein! $25$
- Und du, Menschensohn, siehe, man wird dir Stricke anlegen und
- dich damit binden, daβ du nicht in ihre Mitte hinausgehen
- kannst. $26$ Und ich werde deine Zunge an deinem Gaumen kleben
- lassen, damit du verstummst und für sie nicht mehr jemand bist,
- der zurechtweist; denn ein widerspenstiges Haus sind sie. $27$
- Wenn ich aber mit dir reden werde, will ich deinen Mund öffnen,
- und du sollst zu ihnen sagen: `So spricht der Herr, HERR! Wer
- hören will, der höre, und wer es läβt, der lasse es! Denn ein
- widerspenstiges Haus sind sie.
-
- \4\
- Von Gott befohlene Verhaltensweise Hesekiels als Zeichen für die
- Belagerung und Schuld Jerusalems.
-
- $1$ Und du, Menschensohn, nimm dir einen Ziegelstein, und lege
- ihn vor dich hin, und zeichne darauf eine Stadt, [nämlich]
- Jerusalem! $2$ Und verhänge eine Belagerung gegen sie, und
- baue Belagerungstürme gegen sie, und schütte gegen sie einen
- Belagerungswall auf, und stelle Heerlager gegen sie, und
- errichte Sturmböcke gegen sie ringsherum! $3$ Und du, nimm dir
- eine eiserne Pfanne, und stelle sie als eine eiserne Wand
- zwischen dich und die Stadt! Und richte dein Gesicht gegen sie,
- daβ sie in Belagerung sei und du sie belagerst! Das ist ein
- Wahrzeichen für das Haus Israel.
-
- $4$ Und du, lege dich auf deine linke Seite, und lege die
- Schuld des Hauses Israel auf dich: nach der Anzahl der Tage, die
- du auf ihr liegst, [so lange] sollst du ihre Schuld tragen!
- $5$ Und ich habe dir die Jahre ihrer Schuld zu einer Anzahl
- von Tagen gemacht: 390 Tage. [So lange] sollst du die Schuld des
- Hauses Israel tragen. $6$ Und hast du diese [Zeit] vollendet,
- so lege dich zum zweiten Mal hin, [nun] auf deine rechte Seite,
- und trage die Schuld des Hauses Juda! Vierzig Tage lang, je
- einen Tag für ein Jahr, habe ich [sie] dir auferlegt. - $7$
- Und gegen die Belagerung Jerusalems richte dein Gesicht und
- deinen entblöβten Arm, und du sollst gegen es weissagen! $8$
- Und siehe, ich lege dir Stricke an, daβ du dich nicht von einer
- Seite auf die andere umdrehen kannst, bis du die Tage deiner
- Belagerung vollendet hast.
-
- $9$ Und du, nimm dir Weizen und Gerste und Bohnen und Linsen
- und Hirse und Korn, und tu sie in ein [einziges] Gefäβ! Und
- mache dir Brot daraus nach der Zahl der Tage, die du auf deiner
- Seite liegst: 390 Tage sollst du davon essen! $10$ Und deine
- Nahrung, die du essen wirst, soll nach [genau abgemessenem]
- Gewicht sein: zwanzig Schekel für den Tag; von Zeit zu Zeit
- sollst du davon essen! $11$ Und Wasser sollst du nach [genau
- festgesetztem] Maβ trinken: ein sechstel Hin; von Zeit zu Zeit
- sollst du trinken! $12$ Und wie Gerstenbrotfladen sollst du
- sie essen, und du sollst sie in Mistfladen aus Menschenkot vor
- ihren Augen backen! $13$ Und der HERR sprach: So werden die
- Söhne Israel ihr Brot unrein essen unter den Nationen, wohin ich
- sie vertreiben werde. $14$ Da sprach ich: Ach, Herr, HERR!
- Siehe, meine Seele ist nie unrein gemacht worden, und weder Aas
- noch Zerrissenes habe ich gegessen von meiner Jugend an bis
- jetzt, und nichts Unreines ist in meinen Mund gekommen. $15$
- Und er sprach zu mir: Siehe, ich habe dir Rindermist statt
- Menschenkot gestattet; und darauf magst du dein Brot bereiten.
- $16$ Und er sprach zu mir: Menschensohn, siehe, ich zerbreche
- den Stab des Brotes in Jerusalem - und sie werden Brot essen
- nach [genau abgemessenem] Gewicht und in Angst und Wasser
- trinken nach [genau abgemessenem] Maβ und in Entsetzen -, $17$
- damit sie an Brot und Wasser Mangel haben und miteinander
- verschmachten und in ihrer Schuld dahinschwinden.
-
- \5\
- #
- V. 1-17: Jer 19,1-13.
- #
- $1$ Und du, Menschensohn, nimm dir ein scharfes Schwert: als
- Schermesser sollst du es dir nehmen und damit über deinen Kopf
- und über deinen Bart fahren; und nimmt dir Waagschalen und teile
- die Haare! $2$ Ein Drittel sollst du mitten in der Stadt mit
- Feuer verbrennen, wenn die Tage der Belagerung erfüllt sind; und
- ein Drittel sollst du nehmen [und es] rings um sie her mit dem
- Schwert schlagen; und ein Drittel sollst du in den Wind streuen!
- Denn ich werde das Schwert ziehen hinter ihnen her. $3$ Und du
- sollst davon etwas nehmen, wenig an Zahl, und in deine
- [Mantel]zipfel binden. $4$ Und von diesen sollst du noch
- einmal nehmen und sie mitten ins Feuer werfen und sie mit Feuer
- verbrennen! Davon wird ein Feuer ausgehen gegen das ganze Haus
- Israel.
-
- \5\
- Deutung und Begründung der Gerichtszeichen.
-
- $5$ So spricht der Herr, HERR: Das ist Jerusalem! Mitten unter
- die Nationen habe ich es gesetzt, und Länder rings um es her.
- $6$ Und es war widerspenstig gegen meine Rechtsbestimmungen,
- gottloser als die Nationen, und gegen meine Ordnungen, mehr als
- die Länder, die rings um es her sind. Denn meine
- Rechtsbestimmungen haben sie verworfen, und in meinen Ordnungen
- haben sie nicht gelebt. $7$ Darum, so spricht der Herr, HERR:
- Weil ihr getobt habt mehr als die Nationen, die rings um euch
- her sind, in meinen Ordnungen nicht gelebt und meine
- Rechtsbestimmungen nicht gehalten habt, ja, [selbst] nach den
- Rechtsbestimmungen der Nationen, die rings um euch her sind,
- nicht gehandelt habt, $8$ darum, so spricht der Herr, HERR:
- Siehe [jetzt] will auch ich gegen dich sein, und will
- Strafgerichte in deiner Mitte üben vor den Augen der Nationen.
- $9$ Und ich will an dir tun, was ich [noch] nie getan habe und
- desgleichen ich nicht wieder tun werde, um all deiner Greuel
- willen. $10$ Darum werden Väter [ihre] Söhne essen in deiner
- Mitte, und Söhne werden ihre Väter essen. Und ich will
- Strafgerichte an dir üben und will deinen ganzen Überrest in
- alle Winde zerstreuen. $11$ Darum, so wahr ich lebe, spricht
- der Herr, HERR: Fürwahr, weil du mein Heiligtum unrein gemacht
- hast mit all deinen Scheusalen und mit all deinen Greueln, so
- will auch ich [dich] scheren und [deinetwegen] nicht betrübt
- sein, und auch ich will kein Mitleid haben. $12$ Ein Drittel
- von dir soll an der Pest sterben und in deiner Mitte durch
- Hunger umkommen; und ein Drittel soll durchs Schwert fallen
- rings um dich her; und ein Drittel werde ich in alle Winde
- zerstreuen, und ich werde das Schwert ziehen hinter ihnen her.
- $13$ Und mein Zorn soll sich erfüllen, und meinen Grimm werde
- ich an ihnen stillen und Rache nehmen. Und sie werden erkennen,
- daβ ich, der HERR, in meinem Eifer geredet habe, wenn ich meinen
- Grimm an ihnen erfülle. $14$ Und ich werde dich zur
- Trümmerstätte machen und zum Hohn unter den Nationen, die rings
- um dich her sind, vor den Augen eines jeden, der vorübergeht.
- $15$ Und du wirst [zum] Hohn und [zur] Spottrede sein, [zur]
- Warnung und [zum] Grausen für die Nationen, die rings um dich
- her sind, wenn ich Strafgerichte an dir übe im Zorn und im Grimm
- und mit grimmigen Züchtigungen - ich, der HERR, habe geredet -,
- $16$ wenn ich die bösen Pfeile des Hungers gegen sie sende,
- die zur Vernichtung sind, die ich sende, um euch zu vernichten,
- und [wenn] ich den Hunger über euch häufe und euch den Stab des
- Brotes zerbreche $17$ und [wenn] ich Hunger über euch sende
- und böse Tiere, daβ sie dich kinderlos machen, und [wenn] Pest
- und Blut durch dich hindurchziehen und ich das Schwert über dich
- bringe. Ich, der HERR, habe geredet.
-
- \6\
- Gerichtsandrohung wegen Götzendienstes und heidnischer Greuel -
- Verschonung eines Überrestes.
-
- $1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$
- Menschensohn, richte dein Gesicht gegen die Berge Israels, und
- weissage gegen sie $3$ und sprich: Berge Israels, hört das
- Wort des Herrn, HERRN! So spricht der Herr, HERR, zu den Bergen
- und zu den Hügeln, zu den Bachrinnen und zu den Tälern: Siehe,
- ich, ich bringe das Schwert über euch und werde eure Höhen
- zugrunde richten. $4$ Und eure Altäre sollen verwüstet und
- eure Räucheraltäre zerbrochen werden. Und ich werde eure
- Erschlagenen hinfallen lassen vor euren Götzen; $5$ und die
- Leichen der Söhne Israel werde ich vor ihre Götzen hinlegen und
- eure Gebeine rings um eure Altäre streuen. $6$ An allen euren
- Wohnsitzen sollen die Städte in Trümmern und die Höhen verwüstet
- daliegen, damit eure Altäre in Trümmern und wüst daliegen und
- eure Götzen zerbrochen seien und verschwinden und eure
- Räucheraltäre umgehauen und eure Machwerke ausgelöscht seien.
- $7$ Und Erschlagene sollen in eurer Mitte hinfallen. Und ihr
- werdet erkennen, daβ ich der HERR bin.
-
- $8$ Doch will ich einen Rest lassen: Wenn ihr solche habt, die
- dem Schwert entkommen sind unter den Nationen, wenn ihr in die
- Länder zerstreut sein werdet, $9$ dann werden eure Entkommenen
- unter den Nationen, wohin sie gefangen weggeführt wurden, sich
- an mich erinnern, der ich ihr hurerisches Herz zerbrochen habe,
- das von mir abgewichen ist, und ihre Augen, die ihren Götzen
- nachhurten. Und sie werden über sich selbst Ekel empfinden wegen
- der bösen Taten, die sie begangen haben nach allen ihren
- Greueln. $10$ Und sie werden erkennen, daβ ich, der HERR,
- nicht umsonst geredet habe, ihnen dieses Unheil anzutun!
-
- $11$ So spricht der Herr, HERR: Schlage in deine Hand, und
- stampfe mit deinem Fuβ auf und sprich: Wehe über alle bösen
- Greuel des Hauses Israel! Denn durch das Schwert, durch den
- Hunger und durch die Pest müssen sie fallen. $12$ Wer fern
- ist, wird an der Pest sterben, und wer nahe ist, wird durch das
- Schwert fallen, und wer übriggeblieben und bewahrt worden ist,
- wird vor Hunger sterben. Und ich vollende meinen Grimm an ihnen.
- $13$ Und ihr werdet erkennen, daβ ich der HERR bin, wenn sich
- ihre Erschlagenen mitten unter ihren Götzen befinden, rings um
- ihre Altäre her, auf jedem hohen Hügel, auf allen Berggipfeln
- und unter jedem grünen Baum und unter jeder dichtbelaubten
- Terebinthe, an dem Ort, wo sie allen ihren Götzen wohlgefälligen
- Geruch dargebracht haben, $14$ und wenn ich meine Hand gegen
- sie ausstrecke und das Land zum Entsetzen und Grausen mache in
- all ihren Wohnsitzen von der Wüste [Juda] an bis nach Ribla. Und
- sie werden erkennen, daβ ich der HERR bin.
-
- \7\
- Ankündigung des endgültigen Gerichts mit seinen Schrecken.
-
- $1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$ Und du,
- Menschensohn, [sage]: So spricht der Herr, HERR, zum Land
- Israel: Ein Ende kommt, [es kommt] das Ende über die vier Ecken
- des Landes. $3$ Jetzt [kommt] das Ende über dich, und ich
- lasse meinen Zorn gegen dich los und richte dich nach deinen
- Wegen; und alle deine Greuel bringe ich über dich. $4$ Ich
- werde deinetwegen nicht betrübt sein und werde kein Mitleid
- haben; sondern deine Wege will ich über dich bringen, und deine
- Greuel sollen sich in deiner Mitte auswirken. Und ihr werdet
- erkennen, daβ ich der HERR bin.
-
- $5$ So spricht der Herr, HERR: Unheil über Unheil, siehe, es
- kommt! $6$ Ein Ende kommt; es kommt das Ende, es erwacht gegen
- dich; siehe, es kommt! $7$ Es kommt die Wende über dich,
- Bewohner des Landes. Es kommt die Zeit, nahe ist der Tag:
- Bestürzung und nicht Jauchzen auf den Bergen! $8$ Jetzt werde
- ich bald meinen Grimm über dich ausgieβen und vollende meinen
- Zorn an dir und richte dich nach deinen Wegen; und alle deine
- Greuel bringe ich über dich. $9$ Und ich werde [deinetwegen]
- nicht betrübt sein und werde kein Mitleid haben. Nach deinen
- Wegen werde ich es über dich bringen, und deine Greuel sollen
- sich in deiner Mitte auswirken. Und ihr werdet erkennen, daβ
- ich, der HERR, einer bin, der schlägt.
-
- $10$ Siehe, der Tag! Siehe, er kommt! Die Wende kommt hervor.
- Es blüht die Rute, es sproβt der Übermut; $11$ die Gewalttat
- erhebt sich zur Rute der Gottlosigkeit. Nichts von ihnen [wird
- bleiben], nichts von ihrem Prunk und nichts von ihrem Lärmen und
- nichts Herrliches an ihnen. $12$ Die Zeit kommt, der Tag
- trifft ein. Der Käufer freue sich nicht, und der Verkäufer sei
- nicht traurig! Denn Zornglut [kommt] über seinen ganzen Prunk.
- $13$ Denn der Verkäufer wird nicht zum Verkaufen zurückkehren,
- auch wenn es noch am Leben ist; denn die Zornglut gegen all
- ihren Prunk wird sich nicht wenden. Und wegen seiner Schuld wird
- niemand sein Leben festhalten können . $14$ Man stöβt ins Horn
- und macht alles bereit, aber niemand zieht in den Kampf; denn
- meine Zornglut [kommt] über seinen ganzen Prunk. $15$ Das
- Schwert ist drauβen und die Pest und der Hunger drinnen. Wer auf
- dem Feld ist, wird durchs Schwert sterben; und wer in der Stadt
- ist, den werden Hunger und Pest fressen. $16$ Und wenn
- Entkommene von ihnen entkommen, dann werden sie auf den Bergen
- sein wie Tauben der Täler; sie alle stöhnen, jeder wegen seiner
- Schuld. $17$ Alle Hände werden erschlaffen, und alle Knie
- werden von Wasser triefen. $18$ Und sie werden sich Sacktuch
- umgürten, und Schauder wird sie bedecken; auf allen Gesichtern
- wird Beschämung sein und auf all ihren Häuptern Kahlheit. $19$
- Ihr Silber werden sie auf die Gassen werfen, und ihr Gold wird
- als Unflat gelten; ihr Silber und ihr Gold wird sie nicht
- erretten können am Tag des Grimms des HERRN. Ihre Gier werden
- sie [damit] nicht sättigen und ihren Bauch [davon] nicht füllen.
- Denn es ist ein Anstoβ zu ihrer Schuld geworden. $20$ Und die
- Zierde seines Schmuckes, zum Hochmut hat man sie gebraucht, und
- ihre Greuelbilder, ihre Scheusale, haben sie daraus verfertigt;
- darum habe ich es ihnen zum Unflat gemacht. $21$ Und ich gebe
- es in die Hand der Fremden zur Plünderung hin und den Gottlosen
- der Erde zur Beute, daβ sie es entweihen. $22$ Und ich werde
- mein Angesicht von ihnen abwenden, daβ sie mein Kleinod
- entweihen; und Räuber werden in es eindringen und es entweihen.
-
- $23$ Verfertige die Kette! Denn das Land ist voller Blutschuld
- und die Stadt voller Gewalttat. $24$ Und ich lasse die
- schlimmsten der Nationen kommen, daβ sie ihre Häuser in Besitz
- nehmen. Und ich mache dem Hochmut ihrer Stärke ein Ende, daβ
- ihre Heiligtümer entweiht werden. $25$ Schrecken kommt; und
- sie suchen Frieden, doch da ist keiner. $26$ Unheil über
- Unheil kommt, und Nachricht über Nachricht trifft ein. Und man
- sucht vom Propheten Gesichte; aber Weisung geht dem Priester
- verloren und Rat den Ältesten. $27$ Der König wird trauern,
- und der Fürst wird sich in Entsetzen kleiden, und die Hände des
- Volkes des Landes werden zittern. Nach ihren Wegen will ich mit
- ihnen handeln, und mit ihren [eigenen] Rechtsbestimmungen will
- ich sie richten, und sie werden erkennen, daβ ich der HERR bin.
-
- \8\
- Vision Hesekiels: Versetzung nach Jerusalem - Greuel des
- Götzendienstes im Tempel und im Land.
-
- $1$ Und es geschah im sechsten Jahr, im sechsten [Monat], am
- Fünften des Monats: Ich saβ in meinem Haus, und die Ältesten von
- Juda saβen vor mir, und dort fiel die Hand des Herrn, HERRN, auf
- mich. $2$ Und ich sah: und siehe, eine Gestalt mit dem
- Aussehen eines Mannes: von seinen Hüften an abwärts Feuer; und
- von seinen Hüften an aufwärts wie das Aussehen eines Glanzes,
- wie der Anblick von glänzendem Metall. $3$ Und er streckte
- etwas wie eine Hand aus und nahm mich beim Haarschopf meines
- Kopfes. Und der Geist hob mich zwischen Erde und Himmel empor
- und brachte mich in Gesichten Gottes nach Jerusalem, an den
- Eingang des Tores des inneren [Vorhofs], das nach Norden weist,
- wo der Standort des Götzenbildes der Eifersucht war, das zur
- Eifersucht reizt. $4$ Und siehe, dort war die Herrlichkeit des
- Gottes Israels, wie die Erscheinung, die ich im Tal gesehen
- hatte. $5$ Und er sprach zu mir: Menschensohn, erhebe doch
- deine Augen nach Norden! Da erhob ich meine Augen nach Norden,
- und siehe, nördlich vom Tor war ein Altar, das Götzenbild der
- Eifersucht selbst [stand] am Eingang. $6$ Und er sprach zu
- mir: Menschensohn, siehst du, was sie tun? Groβe Greuel sind es,
- die das Haus Israel hier verübt, damit ich mich von meinem
- Heiligtum entferne. Aber du sollst noch gröβere Greuel sehen.
-
- $7$ Und er brachte mich an den Eingang des Vorhofs; und ich
- sah: und siehe, ein Loch war in der Wand. $8$ Und er sprach zu
- mir: Menschensohn, durchbrich doch die Wand! Da durchbrach ich
- die Wand; und siehe, da war eine Tür. $9$ Und er sprach zu
- mir: Geh hinein und sieh die schlimmen Greuel, die sie hier
- verüben! $10$ Und ich ging hinein und sah, und siehe, da waren
- allerlei Abbilder von Kriechtieren und Vieh: Abscheuliches und
- allerlei Götzen des Hauses Israel ringsherum auf der Wand als
- Ritzzeichnung [zu sehen]. $11$ Und siebzig Männer von den
- Ältesten des Hauses Israel standen davor, und Jaasanja, der Sohn
- Schafans, stand mitten unter ihnen; und jeder hatte sein
- Räucherfaβ in seiner Hand; und der Duft einer Weihrauchwolke
- stieg empor. $12$ Und er sprach zu mir: Hast du gesehen,
- Menschensohn, was die Ältesten des Hauses Israel im Finstern
- tun, jeder in seinen Bilderkammern? Denn sie sagen: `Der HERR
- sieht uns nicht, der HERR hat das Land verlassen. $13$ Und er
- sprach zu mir: Du sollst noch gröβere Greuel sehen, die sie
- verüben. - $14$ Und er brachte mich an den Eingang des Tores
- am Haus des HERRN, das nach Norden [weist]; und siehe, dort
- saβen Frauen, die den Tammus beweinten. $15$ Und er sprach zu
- mir: Hast du gesehen, Menschensohn? Du sollst noch mehr, [noch]
- gröβere Greuel sehen als diese. - $16$ Und er brachte mich in
- den inneren Vorhof des Hauses des HERRN; und siehe, am Eingang
- des Tempels des HERRN, zwischen der Vorhalle und dem Altar,
- [standen] etwa 25 Männer, ihre Rücken gegen den Tempel des HERRN
- und ihre Gesichter nach Osten [gerichtet]; und sie warfen sich
- nach Osten hin anbetend vor der Sonne nieder. $17$ Und er
- sprach zu mir: Hast du gesehen, Menschensohn? Ist es dem Haus
- Juda zu wenig, die Greuel zu verüben, die sie hier verüben -
- denn sie haben das Land mit Gewalttat erfüllt -, daβ sie mich
- immer wieder reizen? Denn siehe, sie halten die Ranke an meine
- Nase. $18$ So will auch ich handeln im Grimm, ich werde
- [ihretwegen] nicht betrübt sein und werde kein Mitleid haben.
- Und rufen sie auch vor meinen Ohren mit lauter Stimme, so werde
- ich sie doch nicht erhören.
-
- \9\
- Schonung der Frommen und Tötung der Gottlosen in Jerusalem -
- Hesekiels vergebliche Fürbitte.
-
- $1$ Und er rief vor meinen Ohren mit lauter Stimme und sprach:
- Nahegekommen sind die Heimsuchungen der Stadt. Jeder habe sein
- Werkzeug der Zerstörung in seiner Hand! $2$ Und siehe, sechs
- Männer kamen aus der Richtung vom oberen Tor, das nach Norden
- gewandt ist, jeder mit seinem Werkzeug zum Zerschlagen in seiner
- Hand; und ein Mann war in ihrer Mitte, mit Leinen bekleidet, mit
- dem Schreibzeug eines Schreibers an seiner Hüfte; und sie kamen
- und stellten sich neben den bronzenen Altar.
-
- $3$ Und die Herrlichkeit des Gottes Israels erhob sich von dem
- Cherub, über dem sie war, zu der Schwelle des Hauses hin. Und er
- rief dem mit Leinen bekleideten Mann zu, der das Schreibzeug
- eines Schreibers an seiner Hüfte hatte, $4$ und der HERR
- sprach zu ihm: Geh mitten durch die Stadt, mitten durch
- Jerusalem, und zeichne ein Kennzeichen an die Stirnen der
- Männer, die seufzen und stöhnen über all die Greuel, die in
- ihrer Mitte geschehen! $5$ Und zu jenen sprach er vor meinen
- Ohren: Geht hinter ihm her durch die Stadt, und schlagt zu; ihr
- sollt [ihretwegen] nicht betrübt sein und sollt kein Mitleid
- haben! $6$ Greise, junge Männer und Jungfrauen, Kinder und
- Frauen erschlagt [bis] zur [vollständigen] Vernichtung, aber
- niemandem, an dem das Kennzeichen ist, dürft ihr euch nähern!
- Bei meinem Heiligtum sollt ihr anfangen! Da fingen sie bei den
- Männern an, [nämlich bei] den Ältesten, die vor dem Haus waren.
- $7$ Und er sprach zu ihnen: Macht das Haus unrein und füllt
- die Vorhöfe mit Erschlagenen; geht hinaus! Und sie gingen hinaus
- und erschlugen in der Stadt. $8$ Und es geschah, als sie
- erschlugen und ich [allein] übrigblieb, da fiel ich nieder auf
- mein Gesicht und schrie und sagte: Ach, Herr, HERR! Willst du
- den ganzen Überrest Israels vernichten, indem du deinen Grimm
- über Jerusalem ausgieβt? $9$ Da sprach er zu mir: Die Schuld
- des Hauses Israel und Juda ist über die Maβen groβ, und das Land
- ist mit Gewalttat erfüllt, und die Stadt ist voller Beugung [des
- Rechts]. Denn sie sagen: Der HERR hat das Land verlassen, und
- der HERR sieht [uns] nicht. $10$ So auch ich - ich werde nicht
- betrübt sein und werde kein Mitleid haben; ihren Weg bringe ich
- auf ihren Kopf. $11$ Und siehe, der mit Leinen bekleidete
- Mann, der das Schreibzeug an seiner Hüfte hatte, brachte Antwort
- und sprach: Ich habe getan, wie du mir befohlen hast.
-
- Vision Hesekiels: Befehl zum Verbrennen Jerusalems - Nochmalige
- Beschreibung der Herrlichkeit des HERRN, die den Tempel verläβt.
-
- \10\
- #
- V. Kap. 1,1-28.
- #
- $1$ Und ich sah: Und siehe, auf dem festen Gewölbe, das über
- dem Haupt der Cherubim war, [befand sich] einem Saphirstein
- gleich etwas, das aussah wie ein Thron, der über ihnen sichtbar
- wurde. $2$ Und er sprach zu dem mit Leinen bekleideten Mann,
- und er sagte: Geh hinein zu [der Stelle] zwischen dem Räderwerk,
- zu [der Stelle] unterhalb des Cherubs, und fülle deine Hände mit
- Feuerkohlen von [der Stelle] zwischen den Cherubim, und streue
- sie über die Stadt hin! Da ging er vor meinen Augen hinein.
- $3$ Die Cherubim aber standen zur rechten Seite des Hauses,
- als der Mann hineinging; und die Wolke erfüllte den inneren
- Vorhof. $4$ Da erhob sich die Herrlichkeit des HERRN von dem
- Cherub weg auf die Schwelle des Hauses; und das Haus wurde von
- der Wolke erfüllt, und der Vorhof war voll von dem Glanz der
- Herrlichkeit des HERRN. $5$ Und das Rauschen der Flügel der
- Cherubim wurde bis zum äuβeren Vorhof gehört wie die Stimme
- Gottes, des Allmächtigen, wenn er redet. $6$ Und es geschah,
- als er dem mit Leinen bekleideten Mann befahl: Nimm Feuer von
- [der Stelle] zwischen dem Räderwerk, von [der Stelle] zwischen
- den Cherubim weg!, da ging er hinein und trat neben das Rad.
- $7$ Und der Cherub streckte seine Hand aus zwischen den
- Cherubim hervor nach dem Feuer, das zwischen den Cherubim war,
- und hob es auf und gab es in die Hände dessen, der mit Leinen
- bekleidet war; der nahm es und ging hinaus. $8$ Und es
- erschien an den Cherubim unter ihren Flügeln etwas wie eine
- Menschenhand. $9$ Und ich sah: Und siehe, vier Räder waren
- neben den Cherubim, je ein Rad neben je einem Cherub. Und das
- Aussehen der Räder war wie der Anblick eines Türkis-Steines;
- $10$ und ihr Aussehen: Die vier hatten ein und dieselbe
- Gestalt, wie wenn ein Rad mitten im [anderen] Rad wäre. $11$
- Wenn sie gingen, [dann] gingen sie nach ihren vier Seiten hin:
- sie wandten sich nicht um, wenn sie gingen; denn an den Ort,
- wohin das Vorderste sich wandte, folgten sie ihm; sie wandten
- sich nicht um, wenn sie gingen. $12$ Und ihr ganzer Leib und
- ihr Rücken und ihre Hände und ihre Flügel und die Räder waren
- voller Augen ringsum bei [allen] vieren, [nämlich] ihren Rädern.
- $13$ Die Räder, sie wurden vor meinen Ohren `Galgal genannt.
- $14$ Vier Gesichter hatte jedes. Das Gesicht des ersten war
- das Gesicht eines Cherubs, und das Gesicht des zweiten war das
- Gesicht eines Menschen und des dritten das Gesicht eines Löwen
- und des vierten das Gesicht eines Adlers. $15$ Und die
- Cherubim hoben sich empor. Das war das lebende Wesen, das ich am
- Fluβ Kebar gesehen hatte. $16$ Und wenn die Cherubim gingen,
- [dann] gingen die Räder neben ihnen; und wenn die Cherubim ihre
- Flügel erhoben, um sich von der Erde emporzuheben, so wandten
- sich auch sie, die Räder, nicht von ihrer Seite. $17$ Wenn
- sie stehen blieben, blieben [auch] die Räder stehen; und wenn
- sie sich emporhoben, hoben sich die Räder mit ihnen empor. Denn
- der Geist des lebenden Wesens war in ihnen.
-
- $18$ Und die Herrlichkeit des HERRN verlieβ die Schwelle des
- Hauses und stellte sich über die Cherubim. $19$ Und die
- Cherubim erhoben ihre Flügel und hoben sich vor meinen Augen von
- der Erde empor, als sie hinauszogen; und die Räder [erhoben
- sich] gleichzeitig mit ihnen. Und sie stellte sich an den
- Eingang des östlichen Tores des Hauses des HERRN, und die
- Herrlichkeit des Gottes Israel war oben über ihnen. $20$ Das
- war das lebende Wesen, das ich unter dem Gott Israels am Fluβ
- Kebar gesehen hatte; und ich erkannte, daβ es Cherubim waren.
- $21$ Jeder hatte vier Gesichter, und jeder hatte vier Flügel,
- und etwas wie Menschenhände war unter ihren Flügeln. $22$ Und
- die Gestalt ihrer Gesichter war die jener Gesichter, die ich am
- Fluβ Kebar gesehen hatte, ihr Aussehen und sie selbst. Sie
- gingen ein jeder gerade vor sich hin.
-
- \11\
- Vision Hesekiels: Gericht über die Fürsten Judas - Heimkehr und
- Erneuerung des Volkes.
-
- $1$ Und der Geist hob mich empor und brachte mich zum
- östlichen Tor des Hauses des HERRN, das nach Osten weist. Und
- siehe, am Eingang des Tores waren 25 Männer; und ich sah in
- ihrer Mitte Jaasanja, den Sohn Asurs, und Pelatja, den Sohn
- Benajas, die Obersten des Volkes. $2$ Und er sprach zu mir:
- Menschensohn, das sind die Männer, die Unheil ersinnen und bösen
- Rat erteilen in dieser Stadt, $3$ die sagen: `Es ist nicht an
- der Zeit, Häuser zu bauen; sie ist der Topf, und wir sind das
- Fleisch. $4$ Darum weissage über sie! Weissage, Menschensohn!
- - $5$ Und der Geist des HERRN fiel auf mich und sprach zu
- mir: Sage: So spricht der HERR: So redet ihr, Haus Israel; und
- was in eurem Geist aufsteigt, ich kenne es. $6$ Ihr habt eure
- Erschlagenen zahlreich gemacht in dieser Stadt und ihre Straβen
- mit Erschlagenen gefüllt. $7$ Darum, so spricht der Herr,
- HERR: Eure Erschlagenen, die ihr in ihrer Mitte hingestreckt
- habt, die sind das Fleisch, und sie ist der Topf; euch aber
- werde ich aus ihrer Mitte hinausführen. $8$ Ihr fürchtet das
- Schwert! So werde ich das Schwert über euch bringen, spricht der
- Herr, HERR. $9$ Und ich führe euch aus ihrer Mitte hinaus und
- gebe euch in die Hand von Fremden und übe Strafgerichte an euch.
- $10$ Durch das Schwert sollt ihr fallen; an der Grenze
- Israels werde ich euch richten. Und ihr werdet erkennen, daβ ich
- der HERR bin. $11$ Sie wird euch nicht zum Topf werden, so
- daβ ihr in ihrer Mitte zum Fleisch würdet; [sondern] an der
- Grenze Israels werde ich euch richten. $12$ Und ihr werdet
- erkennen, daβ ich der HERR bin, ich, in dessen Ordnungen ihr
- nicht gelebt und dessen Rechtsbestimmungen ihr nicht befolgt
- habt; sondern ihr habt nach den Rechtsbestimmungen der Nationen
- gehandelt, die rings um euch her sind. - $13$ Und es geschah,
- als ich weissagte, da starb Pelatja, der Sohn Benajas. Und ich
- fiel nieder auf mein Gesicht und schrie mit lauter Stimme und
- sprach: Ach, Herr, HERR, willst du mit dem Überrest Israels ein
- Ende machen?
-
- $14$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $15$
- Menschensohn, deine Brüder, deine Brüder, die Männer deiner
- Verwandtschaft, [sind es] und das ganze Haus Israel insgesamt,
- zu denen die Bewohner von Jerusalem sagen: Sie sind fern von dem
- HERRN; uns ist dieses Land zum Besitz gegeben! $16$ Darum
- sage: So spricht der Herr, HERR: Ja, ich habe sie fern unter den
- Nationen sein lassen, ja, ich habe sie in die Länder zerstreut
- und bin ihnen [nur] wenig zum Heiligtum geworden in den Ländern,
- wohin sie gekommen sind. $17$ Darum sage: So spricht der
- Herr, HERR: Ich werde euch aus den Völkern sammeln und euch aus
- den Ländern zusammenbringen, in die ihr zerstreut worden seid,
- und werde euch das Land Israel geben. $18$ Und sie werden
- dorthin kommen und alle seine Scheusale und alle seine Greuel
- daraus entfernen. $19$ Und ich werde ihnen ein Herz geben und
- werde einen neuen Geist in ihr Inneres geben, und ich werde das
- steinerne Herz aus ihrem Fleisch entfernen und ihnen ein
- fleischernes Herz geben, $20$ damit sie in meinen Ordnungen
- leben und meine Rechtsbestimmungen bewahren und sie befolgen.
- Und sie werden mir zum Volk, und ich werde ihnen zum Gott sein.
- $21$ Jene aber - ihr Herz folgt ihren Scheusalen und ihren
- Greueln nach -, ihren Weg bringe ich auf ihren Kopf, spricht der
- Herr, HERR.
-
- $22$ Und die Cherubim erhoben ihre Flügel, und die Räder
- [bewegten sich] gleichzeitig mit ihnen; und die Herrlichkeit des
- Gottes Israels war oben über ihnen. $23$ Und die Herrlichkeit
- des HERRN stieg auf, mitten aus der Stadt hinweg, und stellte
- sich auf den Berg, der im Osten der Stadt ist. $24$ Und der
- Geist hob mich empor und brachte mich im Gesicht durch den Geist
- Gottes zu den Weggeführten nach Chaldäa; und das Gesicht, das
- ich gesehen hatte, hob sich von mir weg. $25$ Und ich redete
- zu den Weggeführten alle Worte des HERRN, die er mich hatte
- sehen lassen.
-
- \12\
- Ankündigung der Wegführung - Sinnbildliche Handlungen Hesekiels
- als Symbol für Gefangenschaft und Belagerungsnot.
-
- $1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$
- Menschensohn, du wohnst mitten in dem widerspenstigen Haus, [bei
- solchen], die Augen haben zu sehen und [doch] nicht sehen, die
- Ohren haben zu hören und [doch] nicht hören; denn ein
- widerspenstiges Haus sind sie. $3$ Und du, Menschensohn, mach
- dir Gepäck zur Verbannung [zurecht] und zieh bei Tage vor ihren
- Augen in die Verbannung aus! Und du sollst vor ihren Augen von
- deinem Ort zu einem anderen Ort in die Verbannung ausziehen!
- Vielleicht sehen sie es; denn ein widerspenstiges Haus sind sie.
- $4$ Und trage dein Gepäck wie Gepäck zur Verbannung bei Tage
- vor ihren Augen hinaus! Und du, ziehe am Abend vor ihren Augen
- aus, wie man auszieht, um in die Verbannung zu gehen! $5$ Vor
- ihren Augen durchbrich dir die Mauer, und trage [dein Gepäck]
- dadurch hinaus! $6$ Vor ihren Augen nimm es auf die Schulter,
- in Finsternis trage es hinaus! Du sollst dein Gesicht verhüllen,
- damit du das Land nicht siehst! Denn zu einem Wahrzeichen habe
- ich dich für das Haus Israel gemacht. - $7$ Da tat ich so,
- wie mir befohlen war. Mein Gepäck trug ich wie Gepäck zur
- Verbannung bei Tage hinaus, und am Abend durchbrach ich mir die
- Mauer mit der Hand. In Finsternis trug ich es hinaus, ich nahm
- es vor ihren Augen auf die Schulter. - $8$ Und das Wort des
- HERRN geschah zu mir am Morgen: $9$ Menschensohn, hat nicht
- das Haus Israel, das widerspenstige Haus, zu dir gesagt: Was
- tust du? $10$ Sprich zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: Den
- Fürsten in Jerusalem [betrifft] dieser Ausspruch und das ganze
- Haus Israel, in dessen Mitte sie sind. $11$ Sprich: Ich bin
- ein Wahrzeichen für euch. Wie ich getan habe, so soll ihnen
- getan werden: in die Verbannung, in die Gefangenschaft werden
- sie gehen. $12$ Und der Fürst, der in ihrer Mitte ist, wird
- [sein Gepäck] in der Finsternis auf die Schulter nehmen und
- ausziehen. Sie werden die Mauer durchbrechen, um es durch sie
- hinauszutragen. Er wird sein Gesicht verhüllen, weil er selbst
- mit [seinen] Augen das Land nicht sehen will. $13$ Und ich
- spanne mein Fangnetz über ihn aus, und in meinem Jagdnetz wird
- er gefangen; und ich bringe ihn nach Babel, ins Land der
- Chaldäer, aber sehen wird er es nicht; und er wird dort sterben.
- $14$ Und alle die um ihn her sind, seine Helfer und alle
- seine Scharen, will ich in alle Winde zerstreuen; und hinter
- ihnen her werde ich das Schwert ziehen. $15$ Und sie werden
- erkennen, daβ ich der HERR bin, wenn ich sie unter die Nationen
- versprenge und sie in die Länder zerstreue. $16$ Und ich
- werde von ihnen einige Leute übriglassen vom Schwert, vom Hunger
- und von der Pest, damit sie alle ihre Greuel erzählen unter den
- Nationen, zu denen sie kommen. Dann werden sie erkennen, daβ ich
- der HERR bin.
-
- $17$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $18$
- Menschensohn, dein Brot sollst du mit Beben essen, und dein
- Wasser mit Zittern und in Angst trinken! $19$ Und du sollst
- zum Volk des Landes sagen: So spricht der Herr, HERR, von den
- Bewohnern Jerusalems im Land Israel: Ihr Brot werden sie in
- Angst essen und ihr Wasser mit Entsetzen trinken, weil ihr Land
- öde daliegt, ohne seine Fülle, wegen der Gewalttat all derer,
- die in ihm wohnen. $20$ Und die bewohnten Städte werden in
- Trümmern liegen und das Land wird eine Einöde werden. Dann
- werdet ihr erkennen, daβ ich der HERR bin.
-
- \12\
- Drohworte an die Verächter von Weissagungen.
- #
- V. 21-25: Jer 23,33-40.
- #
- $21$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $22$
- Menschensohn, was ist das für ein Sprichwort, das ihr im Land
- Israel habt, indem ihr sagt: `Die Tage ziehen sich in die Länge,
- und jedes Gesicht geht verloren? $23$ Darum sage zu ihnen: So
- spricht der Herr, HERR: Ich will diesem Sprichwort ein Ende
- machen, und man soll es nicht mehr als Sprichwort gebrauchen in
- Israel. Sondern rede zu ihnen: Nahe herbeigekommen sind die Tage
- und das Wort eines jeden Gesichts. $24$ Denn es wird nicht
- länger irgendein nichtiges Gesicht oder irgendeine
- schmeichlerische Wahrsagung geben inmitten des Hauses Israel.
- $25$ Denn ich, der HERR, ich rede; das Wort, das ich rede,
- wird auch geschehen, es wird sich nicht länger hinziehen. Denn
- in euren Tagen, widerspenstiges Haus, rede ich ein Wort und tue
- es auch, spricht der Herr, HERR.
-
- $26$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $27$
- Menschensohn, siehe, das Haus Israel sagt: Das Gesicht, das der
- schaut, [geht] auf viel [spätere] Tage [hinaus]; und auf ferne
- Zeiten hin weissagt er. $28$ Darum sage zu ihnen: So spricht
- der Herr, HERR: Es wird sich nicht länger irgendeines meiner
- Worte hinziehen; das Wort, das ich rede, wird auch geschehen,
- spricht der Herr, HERR.
-
- \13\
- Strafreden gegen falsche Propheten und Prophetinnen.
-
- $1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$
- Menschensohn, weissage über die Propheten Israels, die da
- weissagen, und sage zu denen, [die] aus ihrem [eigenen] Herzen
- [weissagen]: Hört das Wort des HERRN!
- #
- V. 3-16: Jer 23,9-32.
- #
- $3$ So spricht der Herr, HERR: Wehe den törichten Propheten,
- die ihrem [eigenen] Geist nachgehen und dem, was sie nicht
- gesehen haben! $4$ Wie Füchse in den Trümmerstätten sind
- deine Propheten geworden, Israel. $5$ In die Risse seid ihr
- nicht getreten, und die Mauer habt ihr nicht vermauert um das
- Haus Israel her, um standzuhalten im Kampf am Tag des HERRN.
- $6$ Sie schauen Nichtiges und Lügenwahrsagung, die da sagen:
- `Ausspruch des HERRN, obwohl der HERR sie nicht gesandt hat; und
- [dabei] erwarten sie, daβ er [ihr] Wort eintreffen läβt. $7$
- Habt ihr [da] nicht ein nichtiges Gesicht geschaut, und habt ihr
- nicht Lügenwahrsagung gesprochen, als ihr sagtet: `Ausspruch des
- HERRN, wo ich doch nicht geredet habe? $8$ Darum, so spricht
- der Herr, HERR: Weil ihr Nichtiges redet und Lüge schaut, darum,
- siehe, will ich an euch, ist der Ausspruch des Herrn, HERRN.
- $9$ Und ich werde meine Hand gegen die Propheten ausstrecken,
- die Nichtiges schauen und Lüge wahrsagen. Im Kreis meines Volkes
- sollen sie nicht sein, und im Verzeichnis des Hauses Israel
- werden sie nicht aufgeschrieben sein, und in das Land Israel
- werden sie nicht kommen. Und ihr werdet erkennen, daβ ich der
- Herr, HERR, bin.
-
- $10$ Deshalb, ja deshalb, weil sie mein Volk irreführen und
- sagen: Friede! obwohl kein Friede da ist - und baut es eine
- Wand, siehe, sie bestreichen sie mit Tünche -, $11$ sage zu
- den Tünchestreichern: Sie soll fallen! Es kommt ein
- überschwemmender Regen. Und ihr Hagelsteine, ihr werdet fallen,
- und ein Sturmwind wird [sie] spalten; $12$ und siehe, die
- Mauer fällt. Wird man euch nicht sagen: Wo ist das Getünchte,
- das ihr getüncht habt? - $13$ Darum, so spricht der Herr,
- HERR: So lasse ich einen Sturmwind losbrechen in meinem Grimm,
- und ein überschwemmender Regen wird durch meinen Zorn kommen und
- Hagelsteine durch [meinen] Grimm zur Vernichtung. $14$ Und
- ich breche die Mauer ab, die ihr mit Tünche bestrichen habt, und
- lasse sie zu Boden stürzen, daβ ihr Grund bloβgelegt wird; und
- sie soll fallen, und ihr werdet in ihrer Mitte umkommen. Und ihr
- werdet erkennen, daβ ich der HERR bin. $15$ Und so werde ich
- meinen Grimm vollenden an der Mauer und an denen, die sie mit
- Tünche bestreichen. Und ich werde zu euch sagen: Die Mauer gibt
- es nicht [mehr], und die, die sie tünchten, gibt es nicht
- [mehr], $16$ die Propheten Israels, die über Jerusalem
- weissagen und für es Gesichte des Friedens schauen, obwohl kein
- Friede da ist, spricht der Herr, HERR.
-
- $17$ Und du, Menschensohn, richte dein Gesicht gegen die
- Töchter deines Volkes, die aus ihrem [eigenen] Herzen weissagen.
- Und weissage gegen sie $18$ und sage: So spricht der Herr,
- HERR: Wehe denen, die Binden zusammennähen für alle Handgelenke
- und Kopfhüllen machen für Köpfe jedes Wuchses, um Seelen zu
- fangen! Seelen wollt ihr fangen bei meinem Volk und [andere]
- Seelen für euch [selbst] am Leben erhalten? $19$ Und ihr
- entweiht mich bei meinem Volk für [einige] Hände voll Gerste und
- für [einige] Bissen Brot, indem ihr Seelen tötet, die nicht
- sterben sollten, und Seelen am Leben erhaltet, die nicht leben
- sollten; indem ihr mein Volk anlügt, das auf Lügen hört! -
- $20$ Darum, so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will an
- eure Binden, in denen ihr die Seelen wie Vögel fangt, und will
- sie von euren Armen wegreiβen. Und ich lasse die Seelen los, die
- ihr fangt, die Seelen, daβ sie wegfliegen. $21$ Und ich reiβe
- eure Kopfhüllen weg und rette mein Volk aus eurer Hand, damit
- sie in eurer Hand nicht mehr zur Jagdbeute werden. Und ihr
- werdet erkennen, daβ ich der HERR bin. $22$ Weil ihr das Herz
- des Gerechten [mit] Lüge verzagt macht, obwohl ich ihm doch
- keinen Schmerz zugefügt habe, und weil ihr die Hände des
- Gottlosen stärkt, damit er nicht von seinem bösen Weg umkehrt,
- sich am Leben zu erhalten, $23$ darum sollt ihr nicht [mehr]
- Nichtiges schauen und nicht länger Wahrsagerei treiben. Und ich
- werde mein Volk aus eurer Hand erretten, und ihr werdet
- erkennen, daβ ich der HERR bin.
-
- \14\
- Keine Antwort Gottes auf Fragen der Götzendiener.
-
- $1$ Und es kamen Männer von den Ältesten Israels zu mir, und
- sie setzten sich vor mir nieder. $2$ Und das Wort des HERRN
- geschah zu mir so: $3$ Menschensohn, diese Männer haben ihre
- Götzen in ihrem Herzen aufkommen lassen und den Anstoβ zu ihrer
- Schuld vor ihr Gesicht gestellt. Sollte ich mich da etwa von
- ihnen befragen lassen? $4$ Darum rede mit ihnen und sage zu
- ihnen: So spricht der Herr, HERR: Jedermann vom Haus Israel, der
- seine Götzen in seinem Herzen aufkommen läβt und den Anstoβ zu
- seiner Schuld vor seinem Gesicht aufrichtet und [dann] zum
- Propheten kommt - ich, der HERR, ich selbst, lasse mich für ihn
- zu einer Antwort bewegen, gemäβ der Menge seiner Götzen, $5$
- damit ich das Haus Israel an seinem Herzen fasse, weil sie sich
- allesamt um ihrer Götzen willen von mir abgewandt haben. -
- $6$ Darum sage zum Haus Israel: So spricht der Herr, HERR:
- Kehrt um, und wendet euch ab von euren Götzen, und von allen
- euren Greueln wendet euer Gesicht ab! $7$ Denn jedermann vom
- Haus Israel und von den Fremden, die sich in Israel aufhalten,
- der sich von mir trennt und seine Götzen in seinem Herzen
- aufkommen läβt und den Anstoβ zu seiner Schuld vor seinem
- Gesicht aufrichtet und [dann] zum Propheten kommt, um mich für
- sich zu befragen - ich, der HERR, ich selbst, lasse mich für ihn
- zu einer Antwort bewegen. $8$ Und ich richte mein Angesicht
- gegen einen solchen Mann und mache ihn zu einem Denkzeichen und
- zu Sprichwörtern und rotte ihn aus der Mitte meines Volkes aus.
- Und ihr werdet erkennen, daβ ich der HERR bin. - $9$ Wenn
- aber der Prophet sich verleiten läβt und ein Wort redet, dann
- verleite ich, der HERR, diesen Propheten; und ich werde meine
- Hand gegen ihn ausstrecken und ihn aus der Mitte meines Volkes
- Israel austilgen. $10$ So sollen sie [beide] ihre Schuld
- tragen; wie die Schuld des Fragenden, so wird die Schuld des
- Propheten sein, $11$ damit das Haus Israel nicht mehr von mir
- abirre und sie sich nicht mehr mit all ihren Vergehen unrein
- machen. Und sie werden mir zum Volk, und ich selbst werde ihnen
- zum Gott sein, spricht der Herr, HERR.
-
- \14\
- Begründung für die Schonung eines Teiles des gottlosen Volkes.
-
- $12$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $13$
- Menschensohn, wenn ein Land gegen mich sündigt, indem es Untreue
- begeht, und ich meine Hand gegen es ausstrecke und ihm den Stab
- des Brotes zerbreche und Hunger hinein sende und aus ihm
- Menschen und Vieh ausrotte - $14$ und diese drei Männer wären
- in seiner Mitte: Noah, Daniel und Hiob -, es würde um ihrer
- Gerechtigkeit willen [nur] ihre eigene Seele gerettet werden,
- spricht der Herr, HERR. $15$ Oder [wenn] ich böse Tiere das
- Land durchstreifen lasse, so daβ sie es entvölkern und es eine
- Öde wird, weil wegen der Tiere niemand hindurchzieht - $16$
- [wären] diese drei Männer in seiner Mitte, so wahr ich lebe,
- spricht der Herr, HERR, sie würden weder Söhne noch Töchter
- retten; sie allein würden gerettet, das Land aber würde eine Öde
- werden. $17$ Oder [wenn] ich das Schwert über jenes Land
- kommen lasse und spreche: Schwert, fahre durch das Land! und aus
- ihm Menschen und Vieh ausrotte - $18$ und diese drei Männer
- wären in seiner Mitte -, so wahr ich lebe, spricht der Herr,
- HERR, sie würden weder Söhne noch Töchter retten; sondern sie
- allein würden gerettet werden. $19$ Oder [wenn] ich die Pest
- in jenes Land sende und meinen Grimm in Blut über es ausgieβe,
- um Menschen und Vieh darin auszurotten - $20$ und Noah,
- Daniel und Hiob wären in seiner Mitte -, so wahr ich lebe,
- spricht der Herr, HERR, sie würden weder Sohn noch Tochter
- retten; sie würden um ihrer Gerechtigkeit willen [nur] ihre
- [eigene] Seele retten.
-
- $21$ Denn so spricht der Herr, HERR: Ja, wenn ich nun meine
- vier bösen Gerichte, Schwert und Hunger und böse Tiere und die
- Pest, gegen Jerusalem entsende, um aus ihm Menschen und Vieh
- auszurotten! $22$ Doch siehe, Entkommene werden darin
- übrigbleiben, die herausgeführt werden, Söhne und Töchter.
- Siehe, sie werden zu euch hinausziehen, und ihr werdet ihren Weg
- und ihre Taten sehen; und ihr werdet euch trösten über das
- Unheil, das ich über Jerusalem habe kommen lassen, alles was ich
- über es habe kommen lassen. $23$ Und sie werden euch trösten,
- wenn ihr ihren Weg und ihre Taten seht, und ihr werdet erkennen,
- daβ ich nicht ohne Ursache all das getan habe, was ich an ihm
- getan, spricht der Herr, HERR.
-
- \15\
- Gleichnis: Jerusalem, das unnütze Holz der Weinrebe.
- #
- Kap. 21,1-5.
- #
- $1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$
- Menschensohn, was hat [denn] das Holz des Weinstocks allem
- [anderen] Holz voraus, die Ranke, die unter den Bäumen des
- Waldes ist? $3$ Wird von ihm Holz genommen, um es zu einer
- Arbeit zu verwenden? Oder nimmt man von ihm einen Pflock, um
- irgendein Gerät daran aufzuhängen? $4$ Siehe, dem Feuer ist
- es zum Fraβ gegeben. Seine beiden Enden hat das Feuer gefressen,
- und seine Mitte ist versengt. Wird es [noch] zu einer Arbeit
- tauglich sein? $5$ Siehe, [selbst] wenn es unversehrt ist,
- wird es zu keiner Arbeit verwendet. Wieviel weniger, wenn das
- Feuer es gefressen hat und es versengt ist, kann es noch zu
- einer Arbeit verwendet werden! - $6$ Darum, so spricht der
- Herr, HERR: Wie das Holz des Weinstocks unter den Bäumen des
- Waldes, das ich dem Feuer zum Fraβ gebe, so gebe ich die
- Bewohner von Jerusalem dahin. $7$ Und ich richte mein
- Angesicht gegen sie: Aus dem Feuer sind sie herausgekommen, doch
- Feuer wird sie fressen. Und ihr werdet erkennen, daβ ich der
- HERR bin, wenn ich mein Angesicht gegen sie richte. $8$ Und
- ich werde das Land zur Einöde machen, weil sie Untreue begangen
- haben, spricht der Herr, HERR.
-
- \16\
- Gleichnis: Jerusalem, die trotz aller Liebesbeweise untreu
- gewordene Ehefrau.
- #
- V. 1-63: Kap. 23.
- #
- $1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$
- Menschensohn, laβ [die Stadt] Jerusalem ihre Greuel erkennen,
- $3$ und sage: So spricht der Herr, HERR, zu Jerusalem: Deine
- Herkunft und deine Abstammung sind aus dem Land der Kanaaniter;
- dein Vater war ein Amoriter und deine Mutter eine Hetiterin.
- $4$ Und [was] deine Geburt [betrifft]: an dem Tag, als du
- geboren wurdest, wurde deine Nabelschnur nicht abgeschnitten,
- und du wurdest nicht mit Wasser abgewaschen zur Reinigung und
- nicht mit Salz abgerieben und nicht in Windeln gewickelt. $5$
- Niemand blickte mitleidig auf dich, um dir eines dieser Dinge
- aus Mitleid mit dir zu tun, sondern du wurdest auf die Fläche
- des Feldes geworfen, aus Abscheu vor deinem Leben, an dem Tag,
- als du geboren wurdest. - $6$ Da ging ich an dir vorüber und
- sah dich in deinem Blut zappeln; und zu dir in deinem Blut
- sprach ich: Bleibe leben! Ja, zu dir in deinem Blut sprach ich:
- Bleibe leben, $7$ und wachse wie das Gewächs des Feldes! Und
- du wuchsest heran und wurdest groβ, und du gelangtest zu
- höchster Anmut; die Brüste rundeten sich, und dein Haar wuchs
- reichlich; aber du warst nackt und bloβ. $8$ Und ich ging
- [wieder] an dir vorüber und sah dich, und siehe, deine Zeit war
- da, die Zeit der Liebe; und ich breitete meinen Zipfel über dich
- aus und bedeckte deine Blöβe. Und ich schwor dir und trat in
- einen Bund mit dir, spricht der Herr, HERR, und du wurdest mein.
- $9$ Und ich wusch dich mit Wasser und spülte dein Blut von
- dir ab und salbte dich mit Öl. $10$ Und ich bekleidete dich
- mit Buntwirkerei und beschuhte dich mit Delphinhäuten, ich
- umwand dich mit Byssus und bedeckte dich mit Seide. $11$ Und
- ich schmückte dich mit Schmuck: ich legte Spangen um deine
- Handgelenke und eine Kette um deinen Hals, $12$ und ich legte
- einen Reif an deine Nase und Ringe an deine Ohren und [setzte]
- eine prachtvolle Krone auf deinen Kopf. $13$ So legtest du
- goldenen und silbernen Schmuck an, und deine Kleidung [bestand
- aus] Byssus, Seide und Buntwirkerei. Du aβest Weizengrieβ und
- Honig und Öl. Und du warst sehr, sehr schön und warst des
- Königtums würdig. $14$ Und dein Ruf ging aus unter die
- Nationen wegen deiner Schönheit; denn sie war vollkommen durch
- meinen Glanz, den ich auf dich gelegt hatte, spricht der Herr,
- HERR.
-
- $15$ Aber du vertrautest auf deine Schönheit, und du hurtest
- auf deinen Ruf hin und gossest deine Hurereien aus über jeden,
- der vorbeikam: Ihm wurde sie [zuteil]. $16$ Und du nahmst von
- deinen Kleidern und machtest dir bunte Höhen, und du hurtest auf
- ihnen, [Dinge, die] nie vorgekommen sind und was nie [wieder]
- geschehen wird. $17$ Und du nahmst deine prächtigen
- Geschmeide von meinem Gold und von meinem Silber, das ich dir
- gegeben hatte, und machtest dir Abbilder von Männern und hurtest
- mit ihnen. $18$ Und du nahmst deine buntgewirkten Kleider und
- bedecktest sie [damit]; und mein Öl und mein Räucherwerk
- setztest du ihnen vor; $19$ und mein Brot, das ich dir
- gegeben habe - mit Weizengrieβ und Öl und Honig habe ich dich
- gespeist -, das setztest du ihnen vor zum wohlgefälligen Geruch;
- ja, so war es, spricht der Herr, HERR. - $20$ Und du nahmst
- deine Söhne und deine Töchter, die du mir geboren, und opfertest
- sie ihnen zum Fraβ. War es zu wenig mit deiner Hurerei, $21$
- daβ du meine Söhne schlachtetest und sie hingabst, indem du sie
- für sie durch [das Feuer] gehen lieβest? $22$ Und bei allen
- deinen Greueln und deinen Hurereien dachtest du nicht an die
- Tage deiner Jugend, als du nackt und bloβ warst, zappelnd in
- deinem Blut lagst. -
-
- $23$ Und es geschah, nach all deiner Bosheit - wehe, wehe
- dir! spricht der Herr, HERR - $24$ bautest du dir einen
- Hurenaltar und machtest dir [dein] Hochlager auf jedem freien
- Platz; $25$ an jeder Straβenecke bautest du dein Hochlager.
- Und du machtest deine Schönheit zu einem Greuel und spreiztest
- deine Beine für jeden, der vorbeikam, und machtest deine Hurerei
- groβ. $26$ Du hurtest mit den Söhnen Ägyptens, deinen
- Nachbarn, mit dem groβen Fleisch; und du machtest deine Hurerei
- groβ, um mich zu reizen. $27$ Und siehe, ich streckte meine
- Hand gegen dich aus und kürzte deinen Anteil [,der dir bestimmt
- war]. Und ich gab dich der Gier derer hin, die dich hassen, der
- Töchter der Philister, die sich vor deinem unzüchtigen Weg
- schämen. $28$ Und du hurtest mit den Söhnen Assurs, weil du
- [noch] nicht satt warst; und du hurtest mit ihnen und wurdest
- auch nicht satt. $29$ Und du vermehrtest deine Hurerei zum
- Händlerland Chaldäa hin; aber selbst davon wurdest du nicht
- satt. $30$ Wie fieberheiβ ist dein Herz, spricht der Herr,
- HERR, wenn du dies alles tust - das Tun eines selbstherrlichen
- Hurenweibes -, $31$ wenn du deinen Hurenaltar an jeder
- Straβenecke baust und dein Hochlager auf jedem freien Platz
- machst! Dabei warst du nicht [einmal] wie eine [gewöhnliche]
- Hure, [denn] du verschmähtest [sogar] den Lohn. $32$ Die
- ehebrecherische Frau nimmt statt ihres Mannes fremde [Männer]!
- $33$ Allen Huren gibt man Geschenke; du aber gabst deine
- Liebesgeschenke all deinen Liebhabern, und du beschenktest sie,
- damit sie von ringsumher zu dir kämen wegen deiner Hurereien.
- $34$ So geschah bei dir das Gegenteil von [dem, was sonst
- üblich ist unter] den Frauen, daβ du [nämlich] Hurerei triebst,
- während man dir nicht nachhurte, daβ du Lohn gabst, während dir
- kein Lohn gegeben wurde. So wurdest du das Gegenteil.
-
- $35$ Darum, Hure, höre das Wort des HERRN! $36$ So spricht
- der Herr, HERR: Weil du deine Scham entblöβt und deine Blöβe
- aufgedeckt hast bei deinen Hurereien mit deinen Liebhabern und
- mit all deinen greulichen Götzen und wegen des Blutes deiner
- Söhne, die du ihnen hingegeben hast: $37$ darum, siehe, werde
- ich alle deine Liebhaber sammeln, denen du gefielst, und alle,
- die du geliebt, mit allen, die du gehaβt hast. Ich sammle sie
- von allen Seiten gegen dich und decke deine Blöβe vor ihnen auf,
- so daβ sie deine ganze Blöβe sehen. $38$ Und ich richte dich
- nach den Rechtsbestimmungen für Ehebrecherinnen und
- Blutvergieβerinnen und bringe [meinen] Zorn und Eifer über dich.
- $39$ Und ich gebe dich in ihre Hand, und sie werden deinen
- Hurenaltar zerstören und deine Höhen niederreiβen und dir deine
- Kleider ausziehen und deine prächtigen Geschmeide nehmen und
- dich nackt und bloβ liegen lassen. $40$ Und sie werden eine
- Versammlung gegen dich heraufkommen lassen und dich steinigen
- und werden dich mit ihren Schwertern niedermetzeln. $41$ Und
- sie werden deine Häuser mit Feuer verbrennen und Strafgerichte
- an dir üben vor den Augen vieler Frauen. Und so werde ich dich
- aufhören lassen, Hure zu sein, und [auch] Lohn wirst du nicht
- mehr geben. $42$ Und ich werde meinen Zorn an dir stillen,
- und mein Eifer wird sich von dir abwenden; und ich werde ruhig
- sein und nicht mehr zürnen. - $43$ Weil du nicht an die Tage
- deiner Jugend gedacht hast und mich durch das alles erregt hast,
- siehe, so habe auch ich deinen Weg auf deinen Kopf gebracht,
- spricht der Herr, HERR. Hast du diese Schandtat nicht zu all
- deinen [anderen] Greueln hinzu begangen?
-
- $44$ Siehe, jeder, der einen Spottvers über dich macht, wird
- diesen Spottvers sagen: Wie die Mutter, so ihre Tochter! $45$
- Eine [echte] Tochter deiner Mutter bist du, die ihren Mann und
- ihre Söhne verabscheut hat; und eine [echte] Schwester deiner
- Schwestern bist du, die ihre Männer und ihre Kinder verabscheut
- haben. Eure Mutter war eine Hetiterin und euer Vater ein
- Amoriter. $46$ Und deine gröβere Schwester ist Samaria, sie
- und ihre Töchter, die zu deiner Linken wohnt; und deine
- Schwester, die kleiner ist als du [und] die zu deiner Rechten
- wohnt, ist Sodom und ihre Töchter. $47$ Aber du bist nicht
- [nur] auf ihren Wegen gegangen und hast [nicht nur] nach ihren
- Greueln getan, [sondern] es fehlte nur wenig, und du hättest
- verdorbener als sie gehandelt auf all deinen Wegen. $48$ So
- wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR, wenn deine Schwester
- Sodom, sie und ihre Töchter, [jemals] getan haben, wie du getan
- hast, du und deine Töchter! $49$ Siehe, das war die Schuld
- deiner Schwester Sodom: Hoffart, Fülle von Brot und sorglose
- Ruhe hatte sie mit ihren Töchtern, aber die Hand des Elenden und
- des Armen stärkte sie nicht; $50$ und sie wurden hochmütig
- und verübten Greuel vor meinem Angesicht. Und ich tat sie
- hinweg, sobald ich es sah. $51$ Und Samaria hat nicht halb so
- viel Sünden begangen wie du; und du hast deine Greuel
- zahlreicher werden lassen als sie und hast deine Schwestern als
- gerecht erscheinen lassen durch all deine Greuel, die du verübt
- hast. $52$ So trage auch du deine Schmach, die du für deine
- Schwestern eingetreten bist durch deine Sünden, die du
- greulicher begangen hast als sie! [So] sind sie gerechter als
- du. Und so schäme auch du dich, und trage deine Schmach, weil du
- deine Schwestern als gerecht hast erscheinen lassen!
-
- \16\
- Verheiβung der Wiederannahme Jerusalems.
-
- $53$ Und ich wende ihr Geschick, das Geschick Sodoms und
- ihrer Töchter und das Geschick Samarias und ihrer Töchter, und
- ich wende dein Geschick in ihrer Mitte: $54$ damit du deine
- Schmach trägst und dich all dessen schämst, was du getan hast,
- wodurch du sie tröstest. $55$ Und deine Schwestern, Sodom und
- ihre Töchter, werden in ihren früheren Zustand zurückkehren, und
- Samaria und ihre Töchter werden in ihren früheren Zustand
- zurückkehren, und auch du und deine Töchter, ihr werdet in euren
- früheren Zustand zurückkehren. $56$ Hat nicht deine Schwester
- Sodom zu einer [abschreckenden] Kunde in deinem Mund gedient am
- Tag deines Hochmutes, $57$ bevor deine [eigene] Bosheit
- aufgedeckt wurde, so wie jetzt das Höhnen der Töchter Edoms -
- und all derer, die rings um sie her [wohnen], der Töchter der
- Philister, die dich verachteten - von allen Seiten [über dich
- ertönt]? $58$ Deine Schandtat und deine Greuel, die muβt du
- [jetzt] tragen, spricht der HERR. $59$ Denn so spricht der
- Herr, HERR: Ja, ich will dir tun, wie du getan, die du den Eid
- verachtet, indem du den Bund gebrochen hast. $60$ Ich aber,
- ich will an meinen Bund denken, [den ich] mit dir in den Tagen
- deiner Jugend [geschlossen habe], und will dir einen ewigen Bund
- aufrichten. $61$ Und du wirst an deine Wege denken und dich
- schämen, wenn du deine Schwestern [zu dir] nimmst, die gröβer
- sind als du, samt denen, die kleiner sind als du, und ich sie
- dir zu Töchtern gebe, aber nicht wegen deines
- Bundes[verhaltens]. $62$ Und ich selbst werde meinen Bund mit
- dir aufrichten, und du wirst erkennen, daβ ich der HERR bin:
- $63$ damit du daran denkst und dich schämst und den Mund
- nicht mehr öffnest wegen deiner Schmach, wenn ich dir alles
- vergebe, was du getan hast, spricht der Herr, HERR.
-
- \17\
- Gleichnis von Adler und Zeder: Treubruch des Königs von Juda
- gegen den König von Babel.
-
- $1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$
- Menschensohn, gib ein Rätsel auf und rede ein Gleichnis zum Haus
- Israel, $3$ und sprich: So spricht der Herr, HERR: Der groβe
- Adler mit groβen Flügeln, langen Schwingen, vollem Gefieder, der
- bunte [Federn] hatte, kam zum Libanon und nahm den Wipfel der
- Zeder. $4$ Den obersten ihrer Triebe brach er ab und brachte
- ihn ins Land der Händler, in die Stadt der Kaufleute setzte er
- ihn. $5$ Und er nahm von dem Samen des Landes und setzte ihn
- in ein Saatfeld, als Weide an reichlich [strömendes] Wasser, als
- Ufergewächs setzte er ihn, $6$ damit er wachse und zu einem
- wuchernden Weinstock werde von niedrigem Wuchs, damit seine
- Ranken sich zu ihm hin wendeten und seine Wurzeln unter ihm
- wären. Und er wurde zu einem Weinstock und bildete Triebe und
- streckte [seine] Äste aus. - $7$ Und da war ein Adler, ein
- anderer, groβer, mit groβen Flügeln und viel Gefieder. Und
- siehe, dieser Weinstock drehte seine Wurzeln zu ihm hin und
- streckte seine Ranken nach ihm aus, damit er ihn tränke, weg von
- dem Beet, in das er gepflanzt war. $8$ In ein gutes Feld, an
- reichlich [strömende] Wasser war er gepflanzt, um Zweige zu
- treiben und Frucht zu tragen, um zu einem herrlichen Weinstock
- zu werden. $9$ Sage: So spricht der Herr, HERR: Wird er
- gedeihen? Wird man nicht seine Wurzeln ausreiβen und seine
- Frucht abschneiden, so daβ alle frischen [Blätter] seines
- Sprosses verdorren? [Ja], er wird [ganz] verdorren! [Es wird]
- nicht [nötig sein,] mit starkem Arm und zahlreichem Volk ihn aus
- seinen Wurzeln loszureiβen. $10$ Und siehe, ist er [auch]
- gepflanzt, wird er gedeihen? Wird er nicht, sobald der Ostwind
- ihn berührt, ganz verdorren? Auf dem Beet, auf dem er sproβte,
- wird er verdorren.
-
- $11$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $12$ Sprich
- doch zu dem widerspenstigen Haus: Erkennt ihr nicht, was das
- ist? Sage: Siehe, der König von Babel ist nach Jerusalem
- gekommen und hat seinen König und seine Obersten weggenommen und
- hat sie zu sich nach Babel weggeführt. $13$ Und er nahm
- [einen] von den königlichen Nachkommen und schloβ mit ihm einen
- Bund und lieβ ihn einen Eid eingehen. Die Mächtigen des Landes
- aber nahm er [gefangen], $14$ damit das Königtum niedrig
- bleibe [und] damit es sich nicht erhebe [und] damit es seinen
- Bund halte, daβ es bestehen bleibe. $15$ Aber er empörte sich
- gegen ihn, indem er seine Boten nach Ägypten sandte, damit es
- ihm Pferde und viel [Kriegs-]Volk gebe. Wird es Gedeihen haben?
- Wird er, der das getan hat, entkommen? Da er den Bund gebrochen
- hat, sollte er entkommen? $16$ So wahr ich lebe, spricht der
- Herr, HERR, wenn er an dem Ort des Königs, der ihn zum König
- gemacht hat, dessen Eid er verachtet und dessen Bund er
- gebrochen hat, [wenn er] bei ihm in Babel nicht sterben wird!
- $17$ Und der Pharao wird ihm nicht mit einem groβen Heer und
- mit einer zahlreichen Schar im Krieg beistehen, wenn man einen
- Belagerungswall aufschüttet und Belagerungstürme baut, um viele
- Seelen auszurotten. $18$ Hat er doch den Eid verachtet und
- den Bund gebrochen! Siehe, er hatte ja seine Hand darauf gegeben
- und tat [dennoch] all dieses. Er wird nicht entkommen. $19$
- Darum spricht der Herr, HERR: So wahr ich lebe, wenn ich meinen
- Eid, den er verachtet, und meinen Bund, den er gebrochen hat,
- ihm nicht auf seinen Kopf bringe! $20$ Und ich spanne mein
- Fangnetz über ihn aus, und in meinem Jagdnetz wird er gefangen;
- und ich bringe ihn nach Babel, und dort gehe ich mit ihm ins
- Gericht wegen seiner Untreue, die er gegen mich begangen hat,
- $21$ [mit ihm] und mit all seinen ausgewählten Truppen. Unter
- all seinen Scharen werden sie durchs Schwert fallen, und die
- Übriggebliebenen werden in alle Winde zerstreut. Und ihr werdet
- erkennen, daβ ich, der HERR, geredet habe.
-
- \17\
- Zukünftige Wiederherstellung des Königtums Davids.
-
- $22$ So spricht der Herr, HERR: Und ich selbst werde von dem
- Wipfel der hohen Zeder [einen Trieb] nehmen und [ihn] einsetzen;
- von dem obersten ihrer Triebe werde ich einen zarten abbrechen
- und werde ihn selber einpflanzen auf einem hohen und aufragenden
- Berg. $23$ Auf den hohen Berg Israels werde ich ihn pflanzen;
- und er wird Zweige treiben und Frucht tragen und zu einer
- herrlichen Zeder werden. Und unter ihr werden alle Vögel wohnen,
- alles, was Flügel hat; im Schatten ihrer Zweige werden sie
- wohnen. $24$ Und alle Bäume des Feldes werden erkennen, daβ
- ich, der HERR, den hohen Baum erniedrige, den niedrigen Baum
- erhöhe, daβ ich den grünen Baum vertrocknen lasse und den dürren
- Baum zum Blühen bringe. Ich, der HERR, habe geredet und werde es
- tun.
-
- \18\
- Gottes Vergeltung und persönliche Verantwortung - Möglichkeit
- der Umkehr.
-
- $1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$ Was habt
- ihr, daβ ihr dieses Sprichwort im Land Israel gebraucht und
- sprecht: Die Väter essen unreife Trauben, und die Zähne der
- Söhne werden stumpf? $3$ So wahr ich lebe, spricht der Herr,
- HERR, wenn ihr diesen Spruch in Israel noch gebraucht! $4$
- Siehe, alle Seelen gehören mir; wie die Seele des Vaters, so
- auch die Seele des Sohnes. Sie gehören mir. Die Seele, die
- sündigt, sie [allein] soll sterben.
-
- $5$ Und wenn jemand gerecht ist und Recht und Gerechtigkeit
- übt, $6$ auf den Bergen nicht iβt und seine Augen nicht
- erhebt zu den Götzen des Hauses Israel und die Frau seines
- Nächsten nicht unrein macht und einer Frau [zur Zeit ihrer]
- Unreinheit nicht naht $7$ und niemanden unterdrückt, das
- Pfand des Schuldners zurückgibt, keinen Raub begeht, sein Brot
- dem Hungernden gibt und den Nackten mit Kleidung bedeckt, $8$
- auf Zins nicht gibt und Aufschlag nicht nimmt, seine Hand vom
- Unrecht zurückhält, rechtes Gericht übt zwischen Mann und Mann,
- $9$ in meinen Ordnungen lebt und meine Rechtsbestimmungen
- hält, um [sie] getreu zu befolgen: gerecht ist er. Leben soll
- er, spricht der Herr, HERR. - $10$ Zeugt er aber einen
- gewalttätigen Sohn, der Blut vergieβt und eines von diesen
- [Dingen] tut - $11$ er selbst aber hat alles das nicht getan
- -, wenn [der] sogar auf den Bergen iβt und die Frau seines
- Nächsten unrein macht, $12$ den Elenden und den Armen
- unterdrückt, Raub an sich reiβt, das Pfand nicht zurückgibt und
- seine Augen zu den Götzen erhebt, Greuel verübt, $13$ auf
- Zins gibt und Aufschlag nimmt: sollte er leben? Er soll nicht
- leben! All diese Greuel hat er verübt: er muβ getötet werden,
- sein Blut wird auf ihm sein. $14$ Und siehe, der zeugt einen
- Sohn, und dieser sieht alle Sünden seines Vaters, die der tut;
- er sieht [sie] und tut nicht desgleichen: $15$ Er iβt nicht
- auf den Bergen und erhebt seine Augen nicht zu den Götzen des
- Hauses Israel, er macht nicht die Frau seines Nächsten unrein,
- $16$ und er unterdrückt niemanden, pfändet kein Pfand und
- begeht keinen Raub, er gibt dem Hungernden sein Brot und bedeckt
- den Nackten mit Kleidung, $17$ er hält seine Hand vom Unrecht
- zurück, nimmt weder Zins noch Aufschlag, er befolgt meine
- Rechtsbestimmungen, lebt in meinen Ordnungen: der wird nicht
- wegen der Schuld seines Vaters sterben. Leben soll er! $18$
- Sein Vater, weil er Erpressung verübt, am Bruder Raub begangen
- und das, was nicht gut war, inmitten seines Volkes getan hat:
- siehe, er [allein] soll um seiner Schuld willen sterben.
- #
- V. 19-32: Kap. 33,7-20.
- #
- $19$ Ihr aber sagt: `Warum trägt der Sohn nicht an der Schuld
- des Vaters [mit]? Dabei hat der Sohn [doch] Recht und
- Gerechtigkeit geübt, hat alle meine Ordnungen bewahrt und sie
- getan: Leben soll er! $20$ Die Seele, die sündigt, sie soll
- sterben. Ein Sohn soll nicht an der Schuld des Vaters
- [mit-]tragen, und ein Vater soll nicht an der Schuld des Sohnes
- [mit-]tragen. Die Gerechtigkeit des Gerechten soll auf ihm sein,
- und die Gottlosigkeit des Gottlosen soll auf ihm sein.
-
- $21$ Wenn aber der Gottlose umkehrt von all seinen Sünden,
- die er getan hat, und alle meine Ordnungen bewahrt und Recht und
- Gerechtigkeit übt: leben soll er [und] nicht sterben. $22$
- All seine Vergehen, die er begangen hat, sollen ihm nicht
- angerechnet werden; um seiner Gerechtigkeit willen, die er geübt
- hat, soll er leben. $23$ Sollte ich wirklich Gefallen haben
- am Tod des Gottlosen, spricht der Herr, HERR, nicht [vielmehr]
- daran, daβ er von seinen Wegen umkehrt und lebt? $24$ Wenn
- aber ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit umkehrt und Unrecht
- tut nach all den Greueln, die der Gottlose verübt hat - tut er
- es, sollte er leben? -: An all seine gerechten Taten, die er
- getan hat, soll nicht gedacht werden. Wegen seiner Untreue, die
- er begangen, und wegen seiner Sünde, die er getan hat,
- ihretwegen soll er sterben.
-
- $25$ Aber ihr sagt: `Der Weg des Herrn ist nicht recht. Hört
- doch, Haus Israel: Ist mein Weg nicht recht? Sind nicht
- [vielmehr] eure Wege nicht recht? $26$ Wenn ein Gerechter von
- seiner Gerechtigkeit umkehrt und Unrecht tut und um dieser
- [Sünden] willen stirbt, so stirbt er wegen seines Unrechts, das
- er getan hat. $27$ Wenn aber ein Gottloser von seiner
- Gottlosigkeit, die er begangen hat, umkehrt und Recht und
- Gerechtigkeit übt: er wird seine Seele am Leben erhalten.
- $28$ Sieht er es ein und kehrt er um von all seinen Vergehen,
- die er begangen hat: leben soll er [und] nicht sterben. -
- $29$ Aber das Haus Israel sagt: `Der Weg des Herrn ist nicht
- recht. Sind meine Wege nicht recht, Haus Israel? Sind nicht
- [vielmehr] eure Wege nicht recht? $30$ Darum werde ich euch
- richten, Haus Israel, jeden nach seinen Wegen, spricht der Herr,
- HERR. Kehrt um und wendet euch ab von allen euren Vergehen, daβ
- es euch nicht ein Anstoβ zur Schuld wird! $31$ Werft von euch
- alle eure Vergehen, mit denen ihr euch vergangen habt, und
- schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist! Ja, wozu
- wollt ihr sterben, Haus Israel? $32$ Denn ich habe kein
- Gefallen am Tod dessen, der sterben muβ, spricht der Herr, HERR.
- So kehrt um, damit ihr lebt!
-
- \19\
- Klagelied über das Königshaus von Juda.
-
- $1$ Und du, erhebe ein Klagelied über die Fürsten Israels,
- $2$ und sage: Was war [doch] deine Mutter für eine Löwin
- unter Löwen! Sie lagerte unter Junglöwen, zog ihre Jungen groβ.
- $3$ Und sie zog eins von ihren Jungen auf, es wurde ein
- Junglöwe; und er lernte Raub rauben, er fraβ Menschen. $4$ Da
- bot man Nationen gegen ihn auf, in ihrer Grube wurde er
- gefangen; und sie brachten ihn mit Haken in das Land Ägypten.
- $5$ Und als sie sah, daβ ihre Hoffnung dahin, verloren war,
- da nahm sie ein anderes von ihren Jungen und machte es zu einem
- Junglöwen. $6$ Und es lebte unter Löwen, wurde ein Junglöwe;
- und er lernte Raub rauben, er fraβ Menschen. $7$ Und er
- zerbrach ihre Paläste, ihre Städte legte er in Trümmer; und das
- Land und seine Fülle entsetzte sich vor der Stimme seines
- Gebrülls. $8$ Da setzte man gegen ihn die Nationen ringsum
- aus den Provinzen ein; und sie spannten ihr Fangnetz über ihn
- aus, in ihrer Grube wurde er gefangen. $9$ Und sie setzten
- ihn mit Haken in den Käfig und brachten ihn zum König von Babel,
- [und] er brachte ihn in Gewahrsam, damit seine Stimme nicht mehr
- gehört würde auf den Bergen Israels.
-
- $10$ Deine Mutter ist einem Weinstock gleichgeworden, an
- Wassern gepflanzt; er wurde fruchtbar und voller Ranken vom
- vielen Wasser. $11$ Und er bekam starke Zweige, [geeignet]
- für Herrscher-Zepter, und sein Wuchs erhob sich empor zwischen
- das dichte Laub [der Bäume]; und er wurde sichtbar durch seine
- Höhe, durch die Menge seiner Ranken. $12$ Aber er wurde
- ausgerissen im Zorn, zu Boden geworfen, und der Ostwind lieβ
- seine Frucht verdorren; sie wurden abgerissen und vertrockneten;
- sein starker Zweig - Feuer verzehrte ihn. $13$ Und nun ist er
- in die Wüste gepflanzt, in ein dürres und durstiges Land.
- $14$ Und ein Feuer ging vom Gezweig seiner Triebe aus [und]
- hat seine Frucht verzehrt; und kein starker Zweig war [mehr] an
- ihm, kein Zepter zum Herrschen.
-
- Ein Klagelied ist es, und zum Klagelied wurde es.
-
- \20\
- Israels Sünden - Gottes Gerichts- und Heilshandeln.
-
- $1$ Und es geschah im siebten Jahr, im fünften [Monat], am
- Zehnten des Monats, da kamen Männer von den Ältesten Israels, um
- den HERRN zu befragen; und sie setzten sich vor mir nieder.
- $2$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $3$
- Menschensohn, rede zu den Ältesten Israels, und sage zu ihnen:
- So spricht der Herr, HERR: Um mich zu befragen, seid ihr
- gekommen? So wahr ich lebe, wenn ich mich von euch befragen
- lasse! spricht der Herr, HERR. $4$ Willst du sie [nicht
- vielmehr] richten? Willst du richten, Menschensohn? Die Greuel
- ihrer Väter laβ sie erkennen, $5$ und sage zu ihnen: So
- spricht der Herr, HERR: An dem Tag, als ich Israel erwählte, da
- erhob ich meine Hand der Nachkommenschaft des Hauses Jakob [zum
- Schwur] und gab mich ihnen im Land Ägypten kund und erhob meine
- Hand ihnen [zum Schwur] und sprach: Ich bin der HERR, euer Gott!
- $6$ An jenem Tag erhob ich für sie meine Hand [zum Schwur],
- daβ ich sie aus dem Land Ägypten herausführen würde in ein Land,
- das ich für sie ausgekundschaftet hatte, das von Milch und Honig
- überflieβt; die Zierde ist es unter allen Ländern. $7$ Und
- ich sprach zu ihnen: Werft die Scheusale weg, an denen eure
- Augen hängen, und macht euch nicht mit den Götzen Ägyptens
- unrein! Ich bin der HERR, euer Gott.
-
- $8$ Aber sie waren widerspenstig gegen mich und wollten nicht
- auf mich hören; keiner warf die Scheusale weg, an denen seine
- Augen hingen, und die Götzen Ägyptens verlieβen sie nicht. Da
- gedachte ich, meinen Grimm über sie auszugieβen, meinen Zorn an
- ihnen zu vollenden mitten im Land Ägypten. $9$ Aber ich
- handelte [gnädig] um meines Namens willen, damit er nicht
- entweiht würde vor den Augen der Nationen, in deren Mitte sie
- waren und vor deren Augen ich mich ihnen kundgegeben hatte,
- [indem ich schwor], sie aus dem Land Ägypten herauszuführen.
- $10$ Und ich führte sie aus dem Land Ägypten und brachte sie
- in die Wüste. $11$ Und ich gab ihnen meine Ordnungen, und
- meine Rechtsbestimmungen lieβ ich sie wissen, durch die der
- Mensch, wenn er sie tut, lebt. $12$ Und auch meine Sabbate
- gab ich ihnen, daβ sie zum [Bundes-] Zeichen seien zwischen mir
- und ihnen, damit man erkenne, daβ ich, der HERR, es bin, der sie
- heiligt. - $13$ Aber das Haus Israel war widerspenstig gegen
- mich in der Wüste; sie lebten nicht in meinen Ordnungen und
- verwarfen meine Rechtsbestimmungen, durch die der Mensch, wenn
- er sie tut, lebt; und meine Sabbate entweihten sie sehr. Da
- gedachte ich, meinen Grimm in der Wüste über sie auszugieβen, um
- sie zu vernichten. $14$ Aber ich handelte [gnädig] um meines
- Namens willen, damit er nicht entweiht würde vor den Augen der
- Nationen, vor deren Augen ich sie herausgeführt hatte. $15$
- Doch auch erhob ich ihnen meine Hand in der Wüste [zum Schwur],
- daβ ich sie nicht in das Land bringen würde, das ich [ihnen]
- gegeben hatte, das von Milch und Honig überflieβt - die Zierde
- ist es unter allen Ländern -, $16$ weil sie meine
- Rechtsbestimmungen verwarfen und in meinen Ordnungen nicht
- lebten und meine Sabbate entweihten; denn ihr Herz lief ihren
- Götzen nach. $17$ Aber ich war ihretwegen betrübt, so daβ ich
- sie nicht vernichtete, und ich machte mit ihnen kein Ende in der
- Wüste.
-
- $18$ Und ich sprach zu ihren Söhnen in der Wüste: Lebt nicht
- in den Ordnungen eurer Väter, und ihre Rechtsbestimmungen
- bewahrt nicht, und mit ihren Götzen macht euch nicht unrein!
- $19$ Ich bin der HERR, euer Gott: Lebt in meinen Ordnungen,
- und bewahrt meine Rechtsbestimmungen und tut sie! $20$ Und
- heiligt meine Sabbate, damit sie zum [Bundes-]Zeichen seien
- zwischen mir und euch, damit ihr erkennt, daβ ich der HERR, euer
- Gott bin. - $21$ Aber [auch] die Söhne waren widerspenstig
- gegen mich; in meinen Ordnungen lebten sie nicht, und meine
- Rechtsbestimmungen bewahrten sie nicht, sie zu tun, durch die
- [doch] der Mensch, wenn er sie tut, lebt. Und meine Sabbate
- entweihten sie. Da gedachte ich, meinen Grimm über sie
- auszugieβen, meinen Zorn an ihnen zu vollenden in der Wüste.
- $22$ Aber ich wandte meine Hand zurück und handelte [gnädig]
- um meines Namens willen, damit er nicht entweiht würde vor den
- Augen der Nationen, vor deren Augen ich sie herausgeführt hatte.
- $23$ [Doch] auch erhob ich ihnen meine Hand in der Wüste [zum
- Schwur], daβ ich sie unter die Nationen versprengen und sie in
- die Länder zerstreuen würde, $24$ weil sie meine
- Rechtsbestimmungen nicht taten und meine Ordnungen verwarfen und
- meine Sabbate entweihten und ihre Augen hinter den Götzen ihrer
- Väter her waren. $25$ Und auch ich gab ihnen Ordnungen, die
- nicht gut waren, und Rechtsbestimmungen, durch die sie nicht
- leben konnten. $26$ Und ich machte sie durch ihre Gaben
- unrein, indem sie alle Erstgeburt des Mutterleibes durch [das
- Feuer] gehen lieβen: damit ich ihnen Entsetzen einflöβte, damit
- sie erkannten, daβ ich der HERR bin.
-
- $27$ Darum, Menschensohn, rede zum Haus Israel und sage zu
- ihnen: So spricht der Herr, HERR: [Auch] noch dadurch haben eure
- Väter mich gelästert, daβ sie Untreue gegen mich begingen:
- $28$ Als ich sie in das Land gebracht, das ihnen zu geben ich
- meine Hand [zum Schwur] erhoben hatte, ersahen sie [sich] jeden
- hohen Hügel und jeden dichtbelaubten Baum und opferten dort ihre
- Schlachtopfer und gaben dort ihre widerwärtigen Opfergaben und
- brachten dort ihren wohlgefälligen Geruch dar und spendeten ihre
- Trankopfer. $29$ Und ich sprach zu ihnen: Was ist das für
- eine Höhe, wohin ihr geht? So wurde ihr Name Bama genannt, bis
- auf diesen Tag.
-
- $30$ Darum sage zum Haus Israel: So spricht der Herr, HERR:
- Wollt ihr euch auf die Weise eurer Väter unrein machen und ihren
- Scheusalen nachhuren? $31$ Ja, indem ihr eure Gaben darbringt
- und eure Söhne durchs Feuer gehen laβt, macht ihr euch unrein
- bis heute an all euren Götzen! Da sollte ich mich von euch
- befragen lassen, Haus Israel? So wahr ich lebe, spricht der
- Herr, HERR, wenn ich mich von euch befragen lasse! $32$ Und
- was in eurem Geist aufgestiegen ist, soll niemals geschehen, daβ
- ihr [nämlich] sagt: Wir wollen sein wie die Nationen und wie die
- Geschlechter der Länder, um im Dienst von Holz und Stein zu
- stehen. $33$ So wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR, wenn
- ich nicht mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm und mit
- ausgegossenem Grimm als König über euch herrschen werde! $24$
- Und ich werde euch aus den Völkern herausführen und euch aus den
- Ländern, in die ihr zerstreut worden seid, mit starker Hand und
- mit ausgestrecktem Arm und mit ausgegossenem Grimm sammeln.
- $35$ Und ich werde euch in die Wüste der Völker bringen und
- dort mit euch ins Gericht gehen von Angesicht zu Angesicht;
- $36$ wie ich mit euren Vätern ins Gericht gegangen bin in der
- Wüste des Landes Ägypten, ebenso werde ich mit euch ins Gericht
- gehen, spricht der Herr, HERR. $37$ Und ich werde euch unter
- dem [Hirten]stab hindurchziehen lassen und euch abgezählt
- hineinbringen. $38$ Und ich werde von euch ausscheiden, die
- sich empörten und mit mir brachen; ich werde sie aus dem Land
- ihrer Fremdlingschaft herausführen, aber in das Land Israel
- sollen sie nicht kommen. Und ihr werdet erkennen, daβ ich der
- HERR bin.
-
- $39$ Ihr aber, Haus Israel, so spricht der Herr, HERR: Geht
- [doch] hin, dient ein jeder seinen Götzen! Aber nachher -
- solltet ihr wirklich nicht auf mich hören? - dann werdet ihr
- meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen mit euren Gaben und
- mit euren Götzen. $40$ Denn auf meinem heiligen Berg, auf dem
- hohen Berg Israels, spricht der Herr, HERR, dort wird mir das
- ganze Haus Israel insgesamt dienen im Land. Dort werde ich sie
- wohlgefällig annehmen, und dort werde ich eure Hebopfer
- einfordern und die Erstlinge eurer Geschenke, all eure heiligen
- Gaben. $41$ Beim wohlgefälligen Geruch [eurer Opfer] werde
- ich euch wohlgefällig annehmen, wenn ich euch aus den Völkern
- herausführe und euch aus den Ländern sammle, in die ihr
- zerstreut worden seid, und ich mich an euch als heilig erweise
- vor den Augen der Nationen. $42$ Und ihr werdet erkennen, daβ
- ich der HERR bin, wenn ich euch in das Land Israel bringe, in
- das Land, [über] das ich meine Hand [zum Schwur] erhoben habe,
- es euren Vätern zu geben. $43$ Und ihr werdet dort an eure
- Wege und all eure Taten denken, mit denen ihr euch unrein
- gemacht habt; und ihr werdet an euch selbst Ekel empfinden wegen
- all eurer bösen Taten, die ihr begangen habt. $44$ Und ihr
- werdet erkennen, daβ ich der HERR bin, wenn ich mit euch handle
- um meines Namens willen [und] nicht nach euren bösen Wegen und
- nach euren verderbenbringenden Taten, Haus Israel, spricht der
- Herr, HERR.
-
- \21\
- Gottes Gerichtswort über Jerusalem und Ammon.
- #
- V. 1-5: Kap. 15.
- #
- $1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$
- Menschensohn, richte dein Gesicht nach Süden, und rede zum
- Mittag hin und weissage gegen den Wald des Gefildes im Südland!
- $3$ Und sage zum Wald des Südlandes: Höre das Wort des HERRN!
- So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will in dir ein Feuer
- anzünden; das wird jeden grünen Baum und jeden dürren Baum in
- dir verzehren. Die lodernde Flamme wird nicht verlöschen, und
- vom Süden bis zum Norden werden alle Gesichter durch sie
- versengt. $4$ Und alles Fleisch soll sehen, daβ ich, der
- HERR, es angezündet habe. Es wird nicht erlöschen. $5$ Und
- ich sprach: Ach, Herr, HERR! Sie sagen von mir: Redet er nicht
- in Gleichnissen?
-
- $6$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir: $7$
- Menschensohn, richte dein Gesicht nach Jerusalem, und rede gegen
- die Heiligtümer und weissage gegen das Land Israel! $8$ Und
- sprich zu dem Land Israel: So spricht der HERR: Siehe, ich will
- an dich und werde mein Schwert aus seiner Scheide ziehen; und
- ich werde aus dir den Gerechten und den Ungerechten ausrotten!
- $9$ Weil ich aus dir den Gerechten und den Ungerechten
- ausrotten will, darum soll mein Schwert aus seiner Scheide
- fahren gegen alles Fleisch vom Süden bis zum Norden. $10$ Und
- alles Fleisch wird erkennen, daβ ich, der HERR, mein Schwert aus
- seiner Scheide gezogen habe; es soll nicht wieder [dahin]
- zurückkehren. $11$ Und du, Menschensohn, stöhne! Mit
- brechenden Hüften und mit bitterem [Schmerz] sollst du vor ihren
- Augen stöhnen! $12$ Und es soll geschehen, wenn sie zu dir
- sagen: `Weswegen stöhnst du?, dann sollst du sagen: `Wegen der
- kommenden Nachricht. Und jedes Herz wird zerschmelzen, und alle
- Hände werden erschlaffen, und jeder Geist wird verzagen, und
- alle Knie werden von Wasser triefen. Siehe, es kommt und
- geschieht, spricht der Herr, HERR.
-
- $13$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $14$
- Menschensohn, weissage! Und du sollst sagen: So spricht der
- Herr: Sage: Ein Schwert, ein Schwert, geschärft und auch
- geschliffen! $15$ Damit es ein Schlachten anrichtet, ist es
- geschärft; damit es blitzt, ist es geschliffen. - Oder sollen
- wir uns freuen [und sagen]: Das Zepter meines Sohnes verwirft
- alles Holz? - $16$ Und man hat es zum Schleifen gegeben, um
- es mit der Faust zu packen. Geschärft ist es, das Schwert, es
- ist geschliffen, damit man es in die Hand eines Mörders gebe.
- $17$ Schreie um Hilfe und heule, Menschensohn! Denn es
- richtet sich gegen mein Volk, es [richtet sich] gegen alle
- Fürsten Israels: Sie sind dem Schwert verfallen samt meinem
- Volk. Darum schlag dir auf die Hüften! $18$ Denn die Probe
- ist gemacht. Und warum sollte es, wenn du sogar das Zepter
- verwirfst, nicht geschehen? spricht der Herr, HERR. - $19$
- Und du, Menschensohn, weissage und schlag die Hände zusammen! Da
- verdoppelt sich das Schwert, [ja] verdreifacht sich, ein Schwert
- der Erschlagenen ist es, ein gewaltiges Schwert der
- Erschlagenen, das tief in sie eindringt. $20$ Damit das Herz
- verzage und viele zum Stürzen gebracht werden, bringe ich an all
- ihre Tore das Schlachten des Schwertes! Wehe! Zum Blitzen ist es
- gemacht, zum Schlachten geschärft. $21$ Erweise deine
- Schärfe, [und] wende dich nach rechts, wende dich nach links,
- wohin deine Schneide [gerade] gerichtet ist! $22$ Und auch
- ich will meine Hände zusammenschlagen und meinen Grimm stillen.
- Ich, der HERR, habe geredet.
-
- $23$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $24$ Und
- du, Menschensohn, mache dir zwei Wege, auf denen das Schwert des
- Königs von Babel kommt! Von einem Land sollen sie beide
- ausgehen. Und setze einen Wegweiser, an den Anfang des Weges zur
- Stadt setze [ihn]! $25$ Du sollst einen Weg machen, damit das
- Schwert komme nach Rabba der Söhne Ammon und nach Juda, das [nur
- noch] in Jerusalem befestigt ist. $26$ Denn der König von
- Babel bleibt am Kreuzweg stehen, am Anfang der beiden Wege, um
- das Losorakel zu befragen; er schüttelt die Pfeile, befragt die
- Teraphim, beschaut die Leber. $27$ In seiner Rechten ist das
- Losorakel `Jerusalem, daβ er Sturmböcke aufstelle, den Mund
- öffne mit Geschrei, die Stimme erhebe mit Kriegsgeschrei,
- Sturmböcke gegen die Tore aufstelle, Belagerungswälle aufschütte
- und Belagerungstürme baue. - $28$ In ihren Augen aber ist es
- ihnen wie ein falsches Orakel - sie haben ja die heiligsten Eide
- -; er aber bringt [ihre] Schuld in Erinnerung, damit sie gefaβt
- werden.
-
- $29$ Darum, so spricht der Herr, HERR: Weil ihr eure Schuld
- in Erinnerung bringt, indem eure Verbrechen offenbar werden, so
- daβ eure Sünden in allen euren Taten gesehen werden, weil ihr
- angezeigt worden seid, werdet ihr mit [harter] Hand gefaβt
- werden. $30$ Und du, erschlagener Gottloser, Fürst Israels,
- dessen Tag gekommen ist zur Zeit der endgültigen Strafe! $31$
- So spricht der Herr, HERR: Weg mit dem Kopfbund, und fort mit
- der Krone! Nichts bleibt, wie es ist. Das Niedrige soll erhöht
- und das Hohe erniedrigt werden! $32$ Zu Trümmern, Trümmern,
- Trümmern mache ich es. Auch das bleibt nicht - bis der kommt,
- dem das Recht gehört; dem gebe ich es.
- #
- V. 33-37: Kap. 25,1-7; Jer 49,1-6; Am 1,13-15; Zeph 2,8-11.
- #
- $33$ Und du, Menschensohn, weissage und sprich: So spricht
- der Herr, HERR, über die Söhne Ammon und über ihr Höhnen. Und
- sprich: Schwert, Schwert, zum Schlachten gezückt, zum Fressen
- geschliffen, damit es als Blitz dreinfahre, $34$ um dich,
- während man dir Nichtiges schaut, während man dir Lüge wahrsagt,
- an die Hälse der [tödlich] verwundeten Gottlosen zu legen, deren
- Tag gekommen ist zur Zeit der endgültigen Strafe! $35$ Stecke
- es wieder in seine Scheide! An dem Ort, wo du geschaffen bist,
- in dem Land deiner Herkunft, werde ich dich richten. $36$ Und
- ich werde meinen Zorn über dich ausgieβen, das Feuer meines
- Grimms gegen dich anfachen; und ich werde dich in die Hand roher
- Männer geben, die Verderben schmieden. $37$ Du wirst dem
- Feuer zum Fraβ [gegeben] werden, dein Blut wird mitten im Land
- sein; an dich wird nicht mehr gedacht werden. Denn ich, der
- HERR, habe geredet.
-
- \22\
- Schuld und Bestrafung von Jerusalem und Juda.
-
- $1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$ Und du,
- Menschensohn, willst du richten, willst du richten die Stadt der
- Blutschuld? So laβ sie alle ihre Greuel erkennen, $3$ und
- sage: So spricht der Herr, HERR: [Du] Stadt, die in ihrer Mitte
- Blut vergieβt, damit ihre [Gerichts]zeit komme, und die sich
- Götzen macht, so daβ sie sich unrein mache! $4$ Durch dein
- Blut, das du vergossen hast, bist du schuldig geworden; und
- durch deine Götzen, die du gemacht, hast du dich unrein gemacht;
- und du hast deine [Gerichts]tage herbeigeführt und bist zu
- deinen Jahren gekommen. Darum habe ich dich zum Hohn für die
- Nationen gemacht und zum Gespött für alle Länder. $5$ Die
- [dir] nahe und die von dir entfernt [wohnen], verspotten dich,
- deren Ruf befleckt, deren Bestürzung gewaltig ist. - $6$
- Siehe, die Fürsten Israels waren in dir - jeder [pochte] auf
- seine Macht -, um Blut zu vergieβen. $7$ Vater und Mutter
- verachtet man in dir, dem Fremden tut man Gewalt an in deiner
- Mitte, Waise und Witwe unterdrückt man in dir. $8$ Meine
- heiligen Dinge verachtest du, und meine Sabbate entweihst du.
- $9$ Verleumder sind in dir, um Blut zu vergieβen. Und auf den
- Bergen iβt man in dir, Schandtaten verübt man in deiner Mitte.
- $10$ Die Blöβe des Vaters deckt man auf in dir, die in ihrer
- Absonderung Unreine schwächt man in dir. $11$ Der eine verübt
- Greuel mit der Frau seines Nächsten, der andere macht seine
- Schwiegertochter durch Schandtat unrein, und ein anderer
- schwächt in dir seine Schwester, die Tochter seines Vaters.
- $12$ Bestechungsgeschenke nimmt man in dir, um Blut zu
- vergieβen; Zins und Aufschlag nimmst du und übervorteilst deinen
- Nächsten mit Gewalt. Mich aber vergiβt du, spricht der Herr,
- HERR.
-
- $13$ Und siehe, ich schlage in meine Hand wegen deines
- unrechten Gewinns, den du gemacht hast, und über deine
- Blutschuld, die in deiner Mitte ist. $14$ Wird dein Herz fest
- bleiben, oder werden deine Hände stark sein in den Tagen, da ich
- mit dir handeln werde? Ich, der HERR, habe geredet und werde
- handeln. $15$ Und ich werde dich versprengen unter die
- Nationen und dich zerstreuen in die Länder und deine Unreinheit
- ganz aus dir wegschaffen. $16$ Und du wirst durch dich selbst
- entweiht werden vor den Augen der Nationen; und du wirst
- erkennen, daβ ich der HERR bin.
-
- $17$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $18$
- Menschensohn, das Haus Israel ist für mich zu Schlacken
- geworden; sie alle sind Kupfer und Zinn und Eisen und Blei im
- Schmelzofen; Silberschlacken sind sie geworden. $19$ Darum,
- so spricht der Herr, HERR: Weil ihr alle zu Schlacken geworden
- seid, darum, siehe, werde ich euch in Jerusalem zusammentun.
- $20$ [Wie] man Silber und Kupfer und Eisen und Blei und Zinn
- in einen Schmelzofen zusammentut, um Feuer darunter anzublasen,
- um es zu schmelzen, so werde ich euch in meinem Zorn und in
- meinem Grimm zusammentun und euch hineinlegen und schmelzen.
- $21$ Und ich werde euch sammeln und das Feuer meines Grimms
- gegen euch anblasen, daβ ihr darin geschmolzen werdet. $22$
- Wie Silber im Ofen geschmolzen wird, so werdet ihr mitten in ihm
- geschmolzen werden. Und ihr werdet erkennen, daβ ich, der HERR,
- meinen Grimm über euch ausgegossen habe.
-
- $23$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $24$
- Menschensohn, sprich zu ihm: Du bist ein Land, das nicht
- benetzt, nicht beregnet ist am Tag des Zorns, $25$ dessen
- Obere in seiner Mitte sind wie ein brüllender Löwe, der Beute
- reiβt. Seelen fressen sie, Reichtum und Kostbarkeiten nehmen
- sie, seine Witwen lassen sie zahlreich werden in seiner Mitte.
- $26$ Seine Priester tun meinem Gesetz Gewalt an und entweihen
- meine heiligen Dinge; zwischen heilig und nicht heilig
- unterscheiden sie nicht, und [den Unterschied] zwischen unrein
- und rein lassen sie nicht erkennen; und vor meinen Sabbaten
- verhüllen sie ihre Augen. So werde ich in ihrer Mitte entweiht.
- $27$ Seine Obersten sind in seiner Mitte wie Wölfe, die Beute
- reiβen, um Blut zu vergieβen, Seelen zugrunde zu richten, damit
- sie unrechten Gewinn erlangen. $28$ Und seine Propheten
- streichen ihnen Tünche [darüber], indem sie Nichtiges schauen
- und ihnen Lügen wahrsagen und sprechen: So spricht der Herr,
- HERR! Und doch hat der HERR nicht geredet. $29$ Das Volk des
- Landes verübt Erpressung und begeht Raub; und den Elenden und
- Armen unterdrücken sie, und am Fremden handeln sie gegen [jedes]
- Recht. $30$ Und ich suchte einen Mann unter ihnen, der die
- Mauer zumauern und vor mir für das Land in den Riβ treten
- könnte, damit ich es nicht verheeren müβte; aber ich fand
- keinen. $31$ So gieβe ich meinen Zorn über sie aus, im Feuer
- meines Grimms vernichte ich sie, ihren Weg bringe ich auf ihren
- Kopf, spricht der Herr, HERR.
-
- \23\
- Die beiden unzüchtigen Schwestern Ohola und Oholiba.
- #
- V. Kap. 16.
- #
- $1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$
- Menschensohn, [da gab es] zwei Frauen, Töchter einer Mutter
- waren sie. $3$ Die hurten in Ägypten, [bereits] in ihrer
- Jugend hurten sie; dort wurden ihre Brüste gedrückt, und dort
- betastete man ihren jungfräulichen Busen. $4$ Die ältere hieβ
- Ohola und ihre Schwester Oholiba. Und sie wurden mein und
- gebaren Söhne und Töchter. Und [was] ihre Namen [betrifft]:
- Samaria ist Ohola, und Jerusalem ist Oholiba.
-
- $5$ Und Ohola hurte von mir weg. Und sie hatte Verlangen nach
- ihren Liebhabern, den kampftüchtigen Assyrern, $6$ gekleidet
- in violetten Purpur, den Statthaltern und Befehlshabern,
- anmutige junge Männer waren sie alle, Reiter, auf Pferden
- reitend. $7$ Und sie richtete ihre Hurereien auf sie. Die
- Auslese der Söhne Assur waren sie alle; und mit allen, nach
- denen sie Verlangen hatte, [und] mit all deren Götzen machte sie
- sich unrein. $8$ Auch ihre von Ägypten her [gewohnten]
- Hurereien lieβ sie nicht; denn [schon] in ihrer Jugend hatten
- sie bei ihr gelegen und hatten ihren jungfräulichen Busen
- betastet und ihre Hurerei über sie ausgegossen. $9$ Darum
- habe ich sie in die Hand ihrer Liebhaber gegeben, in die Hand
- der Söhne Assur, nach denen sie Verlangen hatte. $10$ Die
- haben ihre Blöβe aufgedeckt, ihre Söhne und ihre Töchter
- weggenommen, und sie selbst haben sie mit dem Schwert
- erschlagen, so daβ sie zum Gerede bei den Frauen wurde, und
- haben Strafgerichte an ihr geübt.
-
- $11$ Und ihre Schwester Oholiba sah es, und sie trieb es mit
- ihrem Verlangen verderblicher als sie und mit ihren Hurereien
- [schlimmer] als ihre Schwester mit [ihren] Hurereien. $12$
- Sie bekam Verlangen nach den Söhnen Assur, Statthaltern und
- Befehlshabern, Kämpfern, prächtig gekleidet, Reitern, auf
- Pferden reitend; anmutige junge Männer waren sie alle. $13$
- Und ich sah, daβ sie sich unrein gemacht hatte: Dieselbe Art
- hatten sie beide. $14$ Aber sie trieb ihre Hurereien [noch]
- weiter: Denn sie sah Männer in Zeichnung an der Wand, Bilder von
- Chaldäern, mit roter Farbe eingezeichnet, $15$ gegürtet mit
- einem Gurt an ihren Hüften, herabhängenden Turbanen auf ihren
- Köpfen, sie alle vom Aussehen hervorragender Kämpfer, ein Abbild
- der Söhne Babels, deren Geburtsland Chaldäa ist. $16$ Und als
- ihre Augen sie sahen, bekam sie Verlangen nach ihnen, und sie
- sandte Boten zu ihnen nach Chaldäa. $17$ Da kamen die Söhne
- Babels zu ihr zum Liebeslager und machten sie durch ihre Hurerei
- unrein. Doch als sie sich an ihnen unrein gemacht hatte, wandte
- sich ihre Seele jäh von ihnen ab. $18$ Und als sie [so] ihre
- Hurereien aufgedeckt hatte und ihre Blöβe aufgedeckt hatte, da
- wandte sich meine Seele jäh von ihr ab, ebenso wie meine Seele
- sich von ihrer Schwester jäh abgewandt hatte. $19$ Sie aber
- vermehrte [noch] ihre Hurereien, indem sie an die Tage ihrer
- Jugend dachte, als sie im Land Ägypten gehurt hatte. $20$ Und
- sie bekam Verlangen nach ihren Liebhabern, deren Fleisch wie das
- Fleisch der Esel und deren Erguβ wie der Erguβ der Pferde ist.
- $21$ Und du sehntest dich nach der Schandtat deiner Jugend,
- als man in Ägypten deinen Busen betastete um deiner jugendlichen
- Brüste willen. - $22$ Darum, Oholiba, so spricht der Herr,
- HERR: Siehe, ich erwecke gegen dich deine Liebhaber, von denen
- deine Seele sich jäh abgewandt hat, und lasse sie von allen
- Seiten über dich kommen: $23$ die Söhne Babels und alle
- Chaldäer, Pekod und Schoa und Koa, alle Söhne Assur mit ihnen,
- anmutige junge Männer, Statthalter und Befehlshaber sind sie
- alle, hervorragende Kämpfer und Räte, sie alle auf Pferden
- reitend. $24$ Die kommen über dich von Norden, [mit] Wagen
- und Rädern und Scharen von Völkern; Langschild und Kleinschild
- und Helm richten sie ringsum gegen dich. Und ich übergebe ihnen
- das Gericht, und sie werden dich nach ihren Rechtssätzen
- richten. $25$ Und ich bringe meinen Eifer über dich, und sie
- werden im Grimm mit dir verfahren: deine Nase und deine Ohren
- werden sie abschneiden, und was nach dir [übrigbleibt], wird
- durch das Schwert fallen; deine Söhne und deine Töchter werden
- sie wegnehmen, und was nach dir [übrigbleibt], wird durch das
- Feuer verzehrt werden. $26$ Und sie werden dir deine Kleider
- ausziehen und deine prächtigen Geschmeide nehmen. $27$ Und
- ich will ein Ende machen deiner Schandtat von dir und deiner
- Hurerei vom Land Ägypten her, so daβ du deine Augen nicht mehr
- zu ihnen erheben und nicht mehr denken wirst an Ägypten.
-
- $28$ Denn so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich gebe dich in
- die Hand derer, die du haβt, in die Hand derer, von denen deine
- Seele sich jäh abgewandt hat. $29$ Und sie werden voller Haβ
- mit dir verfahren und all dein Erworbenes wegnehmen und dich
- nackt und bloβ zurücklassen. Da sollen deine hurerische Blöβe
- und deine Schandtat und deine Hurereien aufgedeckt werden.
- $30$ Das wird dir geschehen, weil du den Nationen nachgehurt,
- weil du dich mit ihren Götzen unrein gemacht hast. $31$ Auf
- dem Weg deiner Schwester bist du gegangen, so gebe ich ihren
- Becher in deine Hand. $32$ So spricht der Herr, HERR: Du
- wirst den Becher deiner Schwester trinken, den tiefen und weiten
- - zum Gelächter und zum Spott wird sie -, der so viel faβt.
- $33$ Von Trunkenheit und Kummer wirst du voll werden; ein
- Becher des Entsetzens und der Verödung ist der Becher deiner
- Schwester Samaria. $34$ Und du wirst ihn trinken und
- ausschlürfen und wirst seine Scherben benagen und deine Brüste
- zerreiβen; denn ich habe geredet, spricht der Herr, HERR. -
- $35$ Darum, so spricht der Herr, HERR: Weil du mich vergessen
- und mich hinter deinen Rücken geworfen hast, so trage du auch
- deine Schandtat und deine Hurereien!
-
- $36$ Und der HERR sprach zu mir: Menschensohn, willst du die
- Ohola und die Oholiba richten? Dann halte ihnen ihre Greuel vor!
- $37$ Denn sie haben Ehebruch getrieben, und Blut ist an ihren
- Händen, und mit ihren Götzen haben sie Ehebruch getrieben; und
- sogar ihre Kinder, die sie mir geboren hatten, haben sie ihnen
- zum Fraβ durch [das Feuer] gehen lassen. $38$ Und dies haben
- sie mir noch [dazu] angetan: Sie haben am selben Tag mein
- Heiligtum unrein gemacht und meine Sabbate entweiht. $39$
- Denn wenn sie ihre Söhne für ihre Götzen schlachteten, dann
- kamen sie am selben Tag in mein Heiligtum, es zu entweihen; und
- siehe, so haben sie es mitten in meinem Haus getrieben. $40$
- Ja, sie haben sogar [Boten] zu Männern gesandt, die von fernher
- kommen sollten - zu denen ein Bote gesandt worden war; und
- siehe, sie kamen! -, für die du dich gebadet, deine Augen
- geschminkt und [dir] Schmuck angelegt hast $41$ und dich auf
- ein prunkvolles Polster gesetzt hast, vor dem ein Tisch bereitet
- war; und darauf hast du mein Räucherwerk und mein Öl gestellt.
- $42$ Und mit lärmender Stimme sang man den Männern zu wegen
- der Menge der Menschen, die aus der Wüste gekommen waren; und
- sie legten Armringe an ihre Hände und [setzten] prachtvolle
- Kronen auf ihre Köpfe.
-
- $43$ Da sprach ich: [Noch immer] Ehebruch für die
- Verbrauchte? Jetzt treibt man ihre Hurereien, und sie [freut
- sich darüber]. $44$ Und man ging zu ihr ein, wie man zu einer
- Hure eingeht; so gingen sie ein zu Ohola und zu Oholiba, den
- unzüchtigen Frauen. $45$ Aber gerechte Männer, die werden sie
- richten nach dem Recht für Ehebrecherinnen und nach dem Recht
- für solche, die Blut vergieβen; denn sie sind Ehebrecherinnen,
- und Blut ist an ihren Händen. - $46$ Denn so spricht der
- Herr, HERR: Man führe eine Versammlung gegen sie herauf, und
- gebe sie der Miβhandlung und der Plünderung preis! $47$ Und
- die Versammlung soll sie steinigen und sie mit ihren Schwertern
- zerhauen; ihre Söhne und ihre Töchter soll man erschlagen und
- ihre Häuser mit Feuer vernichten! $48$ Und so werde ich die
- Schandtat aus dem Land wegschaffen, damit alle Frauen sich
- warnen lassen und nicht nach eurer Schandtat handeln. $49$
- Und sie werden eure Schandtat auf euch bringen, und die Sünden
- [,die ihr mit] euren Götzen [begangen habt,] werdet ihr tragen.
- Und ihr werdet erkennen, daβ ich der Herr, HERR, bin.
-
- \24\
- Der Kochtopf als Bild für die Zerstörung Jerusalems - Keine
- Klage Hesekiels über den Tod seiner Frau als Zeichenhandlung für
- das unbeklagte Jerusalem.
-
- $1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir im neunten Jahr, im
- zehnten Monat, am Zehnten des Monats: $2$ Menschensohn,
- schreibe dir den Namen des Tages auf, ebendieses Tages! An
- ebendiesem Tag wirft sich der König von Babel [mit seinem Heer]
- auf Jerusalem.
-
- $3$ Und rede ein Gleichnis zu dem widerspenstigen Haus, und
- sage zu ihnen: So spricht der Herr, HERR: Setze den Topf auf,
- setze [ihn] auf, und gieβe auch Wasser hinein! $4$ Lege seine
- [Fleisch]stücke zusammen hinein, lauter gute Stücke, Lende und
- Schulter; auserlesene Knochen fülle ein! $5$ Nimm auserlesene
- Schafe, und schichte auch ringsherum die Holzstücke darunter;
- laβ seine [Fleisch]stücke sieden; auch seine Knochen sollen
- darin kochen! - $6$ Darum, so spricht der Herr, HERR: Wehe,
- Stadt der Blutschuld! Topf, an dem sein Rost ist und dessen Rost
- nicht von ihm abgeht! Stück für Stück leere ihn aus, ohne daβ
- darüber das Los gefallen ist. $7$ Denn ihr Blut ist in ihrer
- Mitte: sie hat es auf den kahlen Felsen getan, sie hat es nicht
- auf die Erde gegossen, daβ man es mit Staub bedecken könnte.
- $8$ Um Zorn heraufzuführen, um Rache zu üben, habe ich ihr
- Blut auf den kahlen Felsen getan, damit es nicht bedeckt wird. -
- $9$ Darum, so spricht der Herr, HERR: Wehe, Stadt der
- Blutschuld! Auch ich werde den Holzstoβ groβ machen. $10$
- Häufe das Holz, zünde das Feuer an, koche das Fleisch gar, und
- schütte die Brühe weg, und die Knochen sollen angebrannt werden!
- $11$ Und stelle ihn leer auf seine Kohlen, damit seine Bronze
- heiβ wird und glüht und seine Unreinheit in ihm schmilzt, sein
- Rost abgeht! $12$ Vergebliche Mühe! Sein vieler Rost geht
- nicht von ihm ab. Ins Feuer mit seinem Rost! - $13$ Wegen
- deiner schändlichen Unreinheit, weil ich dich reinigte, du aber
- nicht rein wurdest, so wirst du [nun] von deiner Unreinheit
- nicht mehr rein werden, bis ich meinen Grimm an dir gestillt
- habe. $14$ Ich, der HERR, habe geredet. Es kommt, und ich tue
- es; ich lasse nicht nach; ich bin [deinetwegen] nicht betrübt
- und lasse es mich nicht gereuen. Nach deinen Wegen und nach
- deinen Taten richte ich dich, spricht der Herr, HERR.
-
- $15$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $16$
- Menschensohn, siehe, ich nehme die in deinen Augen
- Begehrenswerte von dir weg durch plötzlichen Tod. Du aber sollst
- nicht klagen und nicht weinen, und keine Träne soll dir kommen.
- $17$ Stöhne bewegungslos, Totenklage stell nicht an; binde
- dir deinen Kopfbund um, und zieh deine Schuhe an deine Füβe!
- Deinen Bart sollst du nicht verhüllen und Brot der Trauer nicht
- essen!
-
- $18$ Und ich redete zum Volk am Morgen, und am Abend starb
- meine Frau. Und ich tat am Morgen, wie mir befohlen war. $19$
- Da sprach das Volk zu mir: Willst du uns nicht mitteilen, was
- uns das bedeuten soll, daβ du [so] handelst? $20$ Da sagte
- ich zu ihnen: Das Wort des HERRN geschah zu mir so: $21$ Sage
- zum Haus Israel: So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich entweihe
- mein Heiligtum, den Stolz eurer Macht, das in euren Augen
- Begehrenswerte und das Verlangen eurer Seele. Und eure Söhne und
- eure Töchter, die ihr zurückgelassen habt, werden durchs Schwert
- fallen. $22$ Dann werdet ihr tun, wie ich getan habe: den
- Bart werdet ihr nicht verhüllen und Brot der Trauer nicht essen,
- $23$ und eure Kopfbunde werden auf euren Köpfen [bleiben] und
- eure Schuhe an euren Füβen. Ihr werdet nicht klagen und nicht
- weinen, sondern werdet dahinschwinden in euren Sünden und
- seufzen einer zum andern hin. $24$ So wird Hesekiel für euch
- zum Wahrzeichen werden; nach allem, was er getan hat, werdet ihr
- tun. Wenn es kommt, dann werdet ihr erkennen, daβ ich der Herr,
- HERR, bin.
-
- $25$ Und du, Menschensohn, siehe, an dem Tag, da ich ihre
- Zuflucht wegnehme von ihnen, die Freude ihrer Pracht, das in
- ihren Augen Begehrenswerte und die Sehnsucht ihrer Seelen, ihre
- Söhne und ihre Töchter; $26$ an jenem Tag wird ein
- Entkommener zu dir kommen, um es deine Ohren vernehmen zu
- lassen. $27$ An jenem Tag wird dein Mund geöffnet werden vor
- dem Entkommenen, und du wirst reden und nicht mehr stumm sein.
- So sollst du ihnen zu einem Wahrzeichen werden; und sie werden
- erkennen, daβ ich der HERR bin.
-
- \25\
- Drohreden gegen Ammon, Moab, Edom und die Philister.
- #
- V. 1-7: Kap. 21,33-37; Jer 49,1-6; Am 1,13-15; Zeph 2,8-11.
- #
- $1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$
- Menschensohn, richte dein Gesicht gegen die Söhne Ammon, und
- weissage über sie $3$ und sage zu den Söhnen Ammon: Hört das
- Wort des Herrn, HERRN! So spricht der Herr, HERR: Da du `Haha!
- sagst über mein Heiligtum, weil es entweiht ist, und über das
- Land Israel, weil es verwüstet ist, und über das Haus Juda, weil
- sie in die Gefangenschaft gegangen sind: $4$ darum, siehe,
- werde ich dich den Söhnen des Ostens zum Besitz geben, und sie
- werden ihre Zeltlager in dir aufschlagen und ihre Wohnungen in
- dir errichten; sie werden deine Früchte essen, und sie werden
- deine Milch trinken. $5$ Und ich werde Rabba zum Weideplatz
- der Kamele machen und die Söhne Ammon zur Lagerstätte der
- Schafe. Und ihr werdet erkennen, daβ ich der HERR bin. - $6$
- Denn so spricht der Herr, HERR: Weil du in die Hände geklatscht
- und mit dem Fuβ gestampft hast und dich von Herzen mit all
- deiner Verachtung über das Land Israel gefreut hast: $7$
- siehe, darum strecke ich meine Hand gegen dich aus und gebe dich
- den Nationen zur Beute, und ich rotte dich aus den Völkern aus
- und tilge dich aus den Ländern aus. Ich werde dich vernichten,
- und du wirst erkennen, daβ ich der HERR bin.
- #
- V. 8-11: Jes 15; 16; Jer 48; Am 2,1-3; Zeph 2,8-11.
- #
- $8$ So spricht der Herr, HERR: Weil Moab und Seir sagen:
- `Siehe, das Haus Juda ist wie alle Nationen: $9$ darum,
- siehe, werde ich die Berghänge Moabs entblöβen von den Städten,
- von seinen Städten ohne Ausnahme, der Zierde des Landes,
- Bet-Jeschimot, Baal-Meon und bis nach Kirjatajim hin, $10$
- und ich gebe es den Söhnen des Ostens zum Besitz zu den Söhnen
- Ammon hinzu, damit an die Söhne Ammon nicht mehr gedacht wird
- unter den Nationen. $11$ So werde ich an Moab Strafgerichte
- üben; und sie werden erkennen, daβ ich der HERR bin.
- #
- V. 12-14: Kap. 35; (Jes 21,11.12); Jes 34,5-17; Jer 49,7-22; Am
- 1,11.12; Ob.
- #
- $12$ So spricht der Herr, HERR: Weil Edom mit Rachsucht gegen
- das Haus Juda gehandelt und sie sich sehr schuldig gemacht
- haben, als sie sich an ihnen rächten: $13$ darum, so spricht
- der Herr, HERR, werde ich meine Hand gegen Edom ausstrecken und
- Menschen und Vieh aus ihm ausrotten; und ich werde es von Teman
- an zur Trümmerstätte machen, und bis nach Dedan hin werden sie
- durchs Schwert fallen. $14$ Und ich werde meine Rache an Edom
- in die Hand meines Volkes Israel legen, und sie werden an Edom
- handeln nach meinem Zorn und nach meinem Grimm. Und sie werden
- meine Rache erkennen, spricht der Herr, HERR.
- #
- V. 15-17: Jes 14,28-32; Jer 47; Am 1,6-8; Zeph 2,4-7; Sach
- 9,5-7.
- #
- $15$ So spricht der Herr, HERR: Weil die Philister mit
- Rachsucht gehandelt und sich rachsüchtig gerächt haben mit
- Verachtung aus [vollem] Herzen zur Zerstörung in ewiger
- Feindschaft: $16$ darum, so spricht der Herr, HERR: Siehe,
- ich strecke meine Hand gegen die Philister aus und rotte die
- Kreter aus und tilge den Überrest an der Küste des Meeres aus.
- $17$ Und ich werde mit grimmigen Züchtigungen groβe Rache an
- ihnen üben. Und sie werden erkennen, daβ ich der HERR bin, wenn
- ich meine Rache über sie bringe.
-
- \26\
- Drohrede gegen Tyrus.
- #
- Kap. 27; 28,1-19; Jes 23; Am 1,9.10; Sach 9,2-4.
- #
- $1$ Und es geschah im elften Jahr, am Ersten des Monats, da
- geschah das Wort des HERRN zu mir so: $2$ Menschensohn, weil
- Tyrus über Jerusalem sagt: `Haha! Zerbrochen ist das Tor der
- Völker; es fällt mir zu; ich werde erfüllt, sie ist verwüstet!:
- $3$ darum, so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will an
- dich, Tyrus! Und ich werde viele Nationen gegen dich
- heraufführen, wie das Meer seine Wellen heraufführt. $4$ Und
- sie werden die Mauern von Tyrus zerstören und seine Türme
- abbrechen; und ich werde seine Erde von ihm wegfegen und es zum
- kahlen Felsen machen. $5$ Ein Trockenplatz für Netze soll es
- werden mitten im Meer, denn ich habe geredet, spricht der Herr,
- HERR, und es wird den Nationen zur Beute werden. $6$ Und
- seine Töchter, die auf dem Feld sind, sollen mit dem Schwert
- erschlagen werden. Und sie werden erkennen, daβ ich der HERR
- bin.
-
- $7$ Denn so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich lasse
- Nebukadnezar, den König von Babel, den König der Könige, von
- Norden her über Tyrus kommen, mit Pferden und Wagen und Reitern
- und einem Aufgebot und mit viel Volk. $8$ Deine Töchter wird
- er auf dem Feld mit dem Schwert erschlagen. Und er wird
- Belagerungstürme gegen dich aufstellen und einen Belagerungswall
- gegen dich aufschütten und Langschilde gegen dich aufrichten
- $9$ und den Stoβ seines Mauerbrechers gegen deine Mauern
- richten und deine Türme mit seinen Brecheisen niederreiβen.
- $10$ Von der Menge seiner Pferde wird dich ihr Staub
- bedecken; vor dem Lärm der Reiter und Räder und Wagen werden
- deine Mauern erbeben, wenn er in deine Tore einzieht, wie man in
- eine Stadt voller Breschen einzieht. $11$ Mit den Hufen
- seiner Pferde wird er alle deine Straβen zerstampfen; dein Volk
- wird er mit dem Schwert erschlagen, und die Gedenksteine deiner
- Macht werden zu Boden sinken. $12$ Und sie werden dein
- Vermögen rauben und deinen Handelsgewinn plündern und deine
- Mauern abbrechen und deine prächtigen Häuser niederreiβen; und
- deine Steine und dein Holz und deinen Schutt werden sie mitten
- ins Wasser schütten. $13$ Und ich werde das Getön deiner
- Lieder zum Schweigen bringen, und der Klang deiner Zithern wird
- nicht mehr gehört werden. $14$ Und ich werde dich zum kahlen
- Felsen machen; ein Trockenplatz für Netze sollst du werden, du
- wirst nicht wieder aufgebaut werden. Denn ich, der HERR, habe
- geredet, spricht der Herr, HERR.
-
- $15$ So spricht der Herr, HERR, zu Tyrus: Werden nicht vom
- Gedröhn deines Sturzes, wenn der Durchbohrte stöhnt, wenn in
- deiner Mitte gemordet wird, die Inseln erbeben? $16$ Und alle
- Fürsten des Meeres werden von ihren Thronen herabsteigen und
- ihre Mäntel ablegen und ihre buntgewirkten Kleider ausziehen. In
- Schrecken werden sie sich kleiden, werden auf der Erde sitzen,
- immer wieder erzittern und sich über dich entsetzen. $17$ Und
- sie werden ein Klagelied über dich erheben und zu dir sagen: Wie
- bist du verloren gegangen, vom Meer verschwunden, du berühmte
- Stadt, die mächtig auf dem Meer war, sie und ihre Bewohner, die
- allen, die dort wohnten, ihren Schrecken einflöβte. $18$ Nun
- erzittern die Inseln am Tag deines Sturzes; und entsetzt sind
- die Inseln im Meer wegen deines Endes.
-
- $19$ Denn so spricht der Herr, HERR: Wenn ich dich zu einer
- verwüsteten Stadt mache, den Städten gleich, die nicht [mehr]
- bewohnt werden; wenn ich die Flut über dich heraufsteigen lasse
- und dich die gewaltigen Wasser bedecken, $20$ dann lasse ich
- dich hinabfahren mit denen, die in die Grube hinabfahren zum
- Volk der Urzeit, und lasse dich in den Tiefen [unter] der Erde
- wohnen, in den Trümmerstätten von der Vorzeit her, mit denen,
- die in die Grube hinabgefahren sind, damit du nicht [mehr]
- bewohnt wirst und erstehst im Land der Lebenden. $21$
- [Tödlichen] Schrecknissen gebe ich dich preis; und du wirst
- nicht mehr sein, und du wirst gesucht, aber nicht wiedergefunden
- werden für ewig, spricht der Herr, HERR.
-
- \27\
- Klagelied über den Untergang der Stadt Tyrus.
- #
- Kap. 26; 28,1-19; Jes 23; Am 1,9.10; Sach 9,2-4.
- #
- $1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$ Und du,
- Menschensohn, erhebe ein Klagelied über Tyrus, $3$ und sage
- zu Tyrus, das an den Zugängen zum Meer wohnt und Handel treibt
- mit den Völkern nach vielen Inseln hin: So spricht der Herr,
- HERR: Tyrus, du sagst: Ich bin von vollkommener Schönheit!
- $4$ Dein Gebiet ist im Herzen der Meere; deine Bauleute haben
- deine Schönheit vollkommen gemacht. $5$ Aus Wacholder vom
- Senir bauten sie dir [auf beiden Seiten] alle Planken; sie
- nahmen Zedern vom Libanon, um auf dir einen Mast zu machen;
- $6$ aus Eichen von Baschan machten sie deine Ruder; dein Deck
- machten sie aus Elfenbein, [eingefaβt] in Zypressen von den
- Inseln der Kittäer. $7$ Byssus in Buntwirkerei aus Ägypten
- war dein Segel, um dir als Flagge zu dienen; violetter und roter
- Purpur von den Inseln Elischas war dein Kajütendach. $8$ Die
- Bewohner von Sidon und Arwad waren deine Ruderer; deine Weisen,
- Tyrus, waren in dir, sie waren deine Matrosen; $9$ die
- Ältesten von Gebal und seine Weisen waren in dir als Ausbesserer
- deiner Lecks.
-
- Alle Schiffe des Meeres und ihre Seeleute waren in dir, um deine
- Tauschwaren einzutauschen. $10$ [Söldner aus] Paras und Lud
- und Put waren in deinem Heer als deine Kriegsleute; Schild und
- Helm hängten sie in dir auf, die verliehen dir Glanz. $11$
- Die Söhne Arwads waren mit deinem Heer auf deinen Mauern
- ringsum, und die Gammaditer waren auf deinen Türmen; ihre
- Schilde hängten sie ringsum an deinen Mauern auf. Die machten
- deine Schönheit vollkommen. $12$ Tarsis war dein Aufkäufer
- wegen der Fülle an allem Besitz; für Silber, Eisen, Zinn und
- Blei gaben sie deine Waren. $13$ Jawan, Tubal und Meschech
- waren Händler für dich; [für] Menschenseelen und bronzene Geräte
- gaben sie deine Tauschware. $14$ Aus dem Haus Togarma: [Für]
- [Zug]pferde, Reitpferde und Maulesel gaben sie deine Waren.
- $15$ Die Söhne Dedans waren deine Händler. Viele Inseln waren
- Aufkäufer in deinem Dienst: Elefantenzähne und Ebenholz
- erstatteten sie dir als Abgabe. $16$ Edom war Aufkäufer für
- dich wegen der Fülle deiner Erzeugnisse; für Rubin, roten Purpur
- und Buntwirkerei und Byssus und Korallen und Edelsteine gaben
- sie deine Waren. $17$ Juda und das Land Israel, sie waren
- deine Händler; für Weizen [aus] Minnit und Feigen und Honig und
- Öl und Balsam gaben sie deine Tauschware. $18$ Damaskus war
- dein Aufkäufer wegen der Fülle deiner Erzeugnisse, wegen der
- Fülle an allem Besitz, gegen Wein von Helbon und Wolle von
- Zachar. $19$ Und Wein gaben sie für deine Ware; bearbeitetes
- Eisen, Zimtblüten und Würzrohr waren da für deine Tauschware.
- $20$ Dedan war deine Händlerin mit Satteldecken zum Reiten.
- $21$ Arabien und alle Fürsten von Kedar, sie waren Aufkäufer
- in deinem Dienst; für Lämmer und Widder und Böcke, für sie waren
- sie deine Aufkäufer. $22$ Die Kaufleute von Saba und Ragma
- waren deine Händler; für das Beste von allem Balsam und für
- allerlei Edelsteine und Gold gaben sie deine Waren. $23$
- Haran und Kanne und Eden, die Händler von Saba, [dazu] Assur
- [und] ganz Medien waren deine Händlerschaft. $24$ Sie waren
- deine Händler für Prachtgewänder, für Mäntel aus violettem
- Purpur und Buntwirkerei und für Teppiche aus zweifarbigem
- Gewebe, für gewundene und feste Seile auf deinem Markt. $25$
- Die Schiffe von Tarsis waren deine Karawanen [für] deine
- Tauschware. Und du wurdest [mit Reichtum] angefüllt und sehr
- herrlich im Herzen der Meere.
- #
- V. 26-36: vgl. Offb 18,9-19.
- #
- $26$ Deine Ruderer führten dich über gewaltige Wasser; der
- Ostwind [aber] zerbrach dich im Herzen der Meere. $27$ Dein
- Besitz und deine Waren, deine Tauschwaren, deine Seeleute und
- deine Matrosen, die Ausbesserer deiner Lecks und die, die deine
- Tauschwaren eintauschten, und alle deine Kriegsleute, die in dir
- sind, und dein ganzes Aufgebot, das in deiner Mitte ist, werden
- ins Herz der Meere fallen am Tag deines Sturzes. $28$ Von dem
- lauten Geschrei deiner Matrosen werden die Weidegebiete erbeben.
- $29$ Und alle, die das Ruder führen, die Seeleute, alle
- Matrosen des Meeres, werden von ihren Schiffen herabsteigen,
- werden an Land bleiben $30$ und werden ihre Stimme über dich
- hören lassen und bitter schreien; und sie werden Staub auf ihre
- Köpfe werfen, sich in der Asche wälzen. $31$ Und sie werden
- sich deinetwegen eine Glatze scheren und sich Sacktuch umgürten
- und werden deinetwegen weinen in Bitterkeit der Seele mit
- bitterer Totenklage. $32$ Und sie werden ein Klagelied über
- dich erheben in ihrem Jammern und werden über dich klagen: Wer
- ist wie Tyrus, wie die Vernichtete mitten im Meer! $33$ Als
- deine Waren von den Meeren herkamen, sättigtest du viele Völker;
- mit der Menge deiner Besitztümer und deiner Tauschwaren hast du
- die Könige der Erde reich gemacht. $34$ Jetzt bist du
- zerbrochen, von den Meeren [verschwunden] in den Tiefen des
- Wassers, und deine Tauschwaren und dein ganzes Aufgebot in
- deiner Mitte ist gesunken. $35$ Alle Bewohner der Inseln
- entsetzen sich über dich, und ihren Königen stehen die Haare zu
- Berge, ihre Gesichter sind verstört. $36$ Die Aufkäufer unter
- den Völkern pfeifen über dich. Zum Schrecken bist du geworden
- und bist dahin auf ewig.
-
- \28\
- Drohrede und Klagelied über den Fürsten von Tyrus.
- #
- V. 1-19: Kap. 26; 27; Jes 23; Am 1,9.10; Sach 9,2-4.
- #
- $1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$
- Menschensohn, sage zum Fürsten von Tyrus: So spricht der Herr,
- HERR: Weil dein Herz hoch hinaus will und du sagst: `Gott bin
- ich, den Wohnsitz der Götter bewohne ich im Herzen der Meere! -
- während du [doch nur] ein Mensch bist und nicht Gott; du aber
- erhebst dein Herz, als wäre es Gottes Herz - $3$ siehe, du
- bist weiser als Daniel, nichts Verborgenes ist dunkel für dich;
- $4$ durch deine Weisheit und durch deinen Verstand hast du
- dir Reichtum erworben und hast Gold und Silber in deine
- Schatzkammern geschafft; $5$ durch die Gröβe deiner Weisheit
- hast du mit deinem Handel deinen Reichtum vermehrt, dein Herz
- wollte wegen deines Reichtums hoch hinaus -: $6$ darum, so
- spricht der Herr, HERR: Weil du dein Herz erhebst, als wäre es
- Gottes Herz, $7$ darum, siehe, ich bringe Fremde über dich,
- die gewalttätigsten Nationen, die werden ihre Schwerter ziehen
- gegen die Schönheit deiner Weisheit und werden deinen Glanz
- entweihen. $8$ In die Grube werden sie dich hinabfahren
- lassen, und du wirst den Tod eines Erschlagenen sterben im
- Herzen der Meere. $9$ Wirst du dann angesichts deiner Mörder
- auch noch sagen: `Gott bin ich!, während du [doch nur] ein
- Mensch bist und nicht Gott, in der Hand derer, die dich
- durchbohren? $10$ Den Tod von Unbeschnittenen wirst du
- sterben durch die Hand der Fremden; denn ich habe geredet,
- spricht der Herr, HERR.
-
- $11$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $12$
- Menschensohn, erhebe ein Klagelied über den König von Tyrus und
- sage ihm: So spricht der Herr, HERR: Du warst das vollendete
- Siegel, voller Weisheit und vollkommen an Schönheit, $13$ du
- warst in Eden, dem Garten Gottes; aus Edelsteinen jeder [Art]
- war deine Decke: Karneol, Topas und Jaspis, Türkis, Onyx und
- Jade, Saphir, Rubin und Smaragd; und Arbeit in Gold waren deine
- Ohrringe und deine Perlen an dir; am Tag, als du geschaffen
- wurdest, wurden sie bereitet. $14$ Du warst ein mit
- ausgebreiteten [Flügeln] schirmender Cherub, und ich hatte dich
- [dazu] gemacht; du warst auf Gottes heiligem Berg, mitten unter
- feurigen Steinen gingst du einher. $15$ Vollkommen warst du
- in deinen Wegen von dem Tag an, als du geschaffen wurdest, bis
- sich Unrecht an dir fand. $16$ Durch die Menge deines Handels
- fülltest du dein Inneres mit Gewalttat und sündigtest. Und ich
- verstieβ dich vom Berg Gottes und trieb dich ins Verderben, du
- schirmender Cherub, aus der Mitte der feurigen Steine. $17$
- Dein Herz wollte hoch hinaus wegen deiner Schönheit, du hast
- deine Weisheit zunichte gemacht um deines Glanzes willen. Ich
- habe dich zu Boden geworfen, habe dich vor Königen dahingegeben,
- damit sie ihre Lust an dir sehen. $18$ Durch die Menge deiner
- Sünden, in der Unredlichkeit deines Handels, hast du deine
- Heiligtümer entweiht. Darum habe ich aus deiner Mitte ein Feuer
- ausgehen lassen, das hat dich verzehrt, und ich habe dich zu
- Asche auf der Erde gemacht vor den Augen aller, die dich sehen.
- $19$ Alle, die dich kennen unter den Völkern, entsetzen sich
- über dich; ein Schrecken bist du geworden und bist dahin auf
- ewig!
-
- \28\
- Drohrede gegen Sidon - Die zukünftige Heilszeit für Israel.
-
- $20$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $21$
- Menschensohn, richte dein Gesicht gegen Sidon und weissage über
- es, $22$ und sage: So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will
- an dich, Sidon, und will mich in deiner Mitte verherrlichen; und
- sie werden erkennen, daβ ich der HERR bin, wenn ich
- Strafgerichte an ihm übe und mich an ihm als heilig erweise.
- $23$ Und ich werde die Pest hineinsenden und Blut auf seine
- Straβen; und Erschlagene werden in seiner Mitte fallen durch das
- Schwert, [das] von allen Seiten über es [kommt]. Und sie werden
- erkennen, daβ ich der HERR bin. - $24$ Und für das Haus
- Israel soll es nicht mehr einen stechenden Dorn und einen
- schmerzenden Stachel geben von allen [Nachbarn] um sie her, die
- sie verachten. Und sie werden erkennen, daβ ich der Herr, HERR,
- bin.
-
- $25$ So spricht der Herr, HERR: Wenn ich das Haus Israel aus
- den Völkern sammle, unter die sie zerstreut worden sind, und ich
- mich an ihnen vor den Augen der Nationen als heilig erweise,
- dann werden sie in ihrem Land wohnen, das ich meinem Knecht
- Jakob gegeben habe. $26$ Und sie werden in Sicherheit darin
- wohnen und Häuser bauen und Weinberge pflanzen; und sie werden
- in Sicherheit wohnen, wenn ich Strafgerichte geübt habe an
- allen, die sie verachteten aus ihrer Umgebung. Und sie werden
- erkennen, daβ ich der HERR bin, ihr Gott.
-
- \29\
- Drohrede gegen Ägypten und Ankündigung späterer
- Wiederherstellung - Ägypten als ausgleichenden Lohn für
- Nebukadnezars mühevolle Belagerung von Tyrus.
- #
- Kap. 30; 31; 32; Jes 19; 20; Jer 43,8-13; 46,1-26.
- #
- $1$ Im zehnten Jahr, im zehnten [Monat], am Zwölften des
- Monats, geschah das Wort des HERRN zu mir so: $2$
- Menschensohn, richte dein Gesicht gegen den Pharao, den König
- von Ägypten, und weissage über ihn und über ganz Ägypten. $3$
- Rede und sage: So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will an
- dich, Pharao, König von Ägypten, du groβes Seeungeheuer, das
- inmitten seiner Ströme liegt, das da sagt: `Mein Strom gehört
- mir, und ich selbst habe ihn mir gemacht. $4$ Ich lege Haken
- in deine Kinnbacken und lasse die Fische deiner Ströme an deinen
- Schuppen haften und ziehe dich aus deinen Strömen herauf mit
- allen Fischen deiner Ströme, die an deinen Schuppen haften.
- $5$ Und ich werfe dich in die Wüste, dich und alle Fische
- deiner Ströme; auf die Fläche des Feldes wirst du fallen. Du
- wirst nicht aufgelesen und nicht eingesammelt: den Tieren der
- Erde und den Vögeln des Himmels gebe ich dich zum Fraβ, $6$
- und alle Bewohner von Ägypten werden erkennen, daβ ich der HERR
- bin. Weil du dem Haus Israel eine Stütze aus Schilfrohr gewesen
- bist - $7$ wenn sie dich mit der Hand faβten, knicktest du
- ein und rissest ihnen die ganze Schulter auf; und wenn sie sich
- auf dich lehnten, zerbrachst du und lieβest ihnen allen die
- Hüften wanken -: $8$ darum, so spricht der Herr, HERR: Siehe,
- ich bringe das Schwert über dich und rotte aus dir Menschen und
- Vieh aus; $9$ und das Land Ägypten wird zur Einöde und
- Trümmerstätte werden. Und sie werden erkennen, daβ ich der HERR
- bin. Weil du sagst: `Der Strom gehört mir, und ich selbst habe
- ihn gemacht: $10$ darum, siehe, will ich an dich und an deine
- Ströme; und ich mache das Land Ägypten zu Trümmerstätten der
- Verwüstung, [zur] Einöde, von Migdol [bis nach] Syene, bis an
- die Grenze von Kusch. $11$ Der Fuβ eines Menschen wird es
- nicht durchwandern, und der Fuβ eines Tieres wird es nicht
- durchwandern, und es wird vierzig Jahre [lang] nicht bewohnt
- sein. $12$ Und ich mache das Land Ägypten zu einer Einöde
- mitten unter verödeten Ländern, und seine Städte werden mitten
- unter zertrümmerten Städten eine Einöde sein, vierzig Jahre
- [lang]; und ich werde die Ägypter unter die Nationen versprengen
- und sie in die Länder zerstreuen. - $13$ Denn so spricht der
- Herr, HERR: Am Ende von vierzig Jahren werde ich die Ägypter aus
- den Völkern sammeln, wohin sie versprengt wurden; $14$ und
- ich werde das Geschick Ägyptens wenden und sie in das Land
- Patros, in das Land ihrer Herkunft, zurückbringen, und dort
- werden sie ein niedriges Königreich sein. $15$ Und es wird
- niedriger sein als die [anderen] Königreiche und sich nicht mehr
- über die Nationen erheben; und ich will sie vermindern, so daβ
- sie nicht mehr über die Nationen herrschen. $16$ Und sie
- sollen für das Haus Israel nicht mehr zum [Anlaβ für falsches]
- Vertrauen werden, das Schuld in Erinnerung bringt, wenn die
- Israeliten sich zu ihnen hinwenden. Und sie werden erkennen, daβ
- ich der Herr, HERR, bin.
-
- $17$ Und es geschah im 27. Jahr, im ersten [Monat], am Ersten
- des Monats, da geschah das Wort des HERRN zu mir so: $18$
- Menschensohn, Nebukadnezar, der König von Babel, hat sein Heer
- eine schwere Arbeit tun lassen gegen Tyrus. Jeder Kopf ist kahl
- geworden, und jede Schulter ist blank gescheuert; aber Lohn ist
- ihm und seinem Heer von Tyrus nicht zuteil geworden für die
- Arbeit, die er gegen es geleistet hat. $19$ Darum, so spricht
- der Herr, HERR: Siehe, ich gebe Nebukadnezar, dem König von
- Babel, das Land Ägypten; und er wird seinen Prunk wegtragen und
- seinen Raub rauben und seine Beute erbeuten; das wird der Lohn
- für sein Heer sein. $20$ Als seinen Lohn, für den er
- gearbeitet hat, habe ich ihm das Land Ägypten gegeben, weil sie
- für mich gearbeitet haben, spricht der Herr, HERR. - $21$ An
- jenem Tag werde ich dem Haus Israel ein Horn hervorsprossen
- lassen, und dir gebe ich Freimut zum Reden in ihrer Mitte; und
- sie werden erkennen, daβ ich der HERR bin.
-
- \30\
- Weitere Aussprüche zum bevorstehenden Gericht über Ägypten.
- #
- Kap. 29; 31; 32; Jes 19; 20; Jer 43,8-13; 46,1-26.
- #
- $1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$
- Menschensohn, weissage und sage: So spricht der Herr, HERR:
- Heult! Wehe, der Tag! $3$ Denn nahe ist der Tag; ja, nahe ist
- der Tag des HERRN, ein Tag des Gewölks: [Gerichts]zeit der
- Nationen wird er sein. $4$ Und das Schwert kommt gegen
- Ägypten; und Zittern herrscht in Kusch, wenn der Erschlagene in
- Ägypten fällt und man seinen Prunk wegnimmt und [wenn] seine
- Grundfesten niedergerissen werden. $5$ Kusch und Put und Lud
- und das ganze [Völker]gemisch und Kub und die Söhne des
- Bundeslandes werden mit ihnen durchs Schwert fallen. $6$ So
- spricht der HERR: Da werden [alle], die Ägypten stützen, fallen,
- und herabstürzen wird der Stolz seiner Macht; von Migdol bis
- nach Syene werden sie darin durchs Schwert fallen, spricht der
- Herr, HERR. $7$ Und sie werden zur Wüste mitten unter
- verwüsteten Ländern, und seine Städte werden mitten unter
- verödeten Städten sein. $8$ Und sie werden erkennen, daβ ich
- der HERR bin, wenn ich Feuer an Ägypten lege und alle seine
- Helfer zerschmettert werden. $9$ An jenem Tag werden Boten in
- Schiffen ausfahren von mir, um das sichere Kusch aufzuschrecken;
- und Zittern wird unter ihnen herrschen am Tag Ägyptens. Denn
- siehe, es kommt!
-
- $10$ So spricht der Herr, HERR: Ja, ich werde den Prunk
- Ägyptens wegschaffen durch die Hand Nebukadnezars, des Königs
- von Babel. $11$ Er und sein Volk mit ihm, die gewalttätigsten
- Nationen, werden herangeführt werden, um das Land zu verheeren;
- und sie werden ihre Schwerter gegen Ägypten ziehen und das Land
- mit Erschlagenen füllen. $12$ Und ich werde die Ströme zum
- trockenen Land machen und das Land in die Hand böser [Menschen]
- verkaufen und das Land und seine Fülle durch die Hand Fremder
- verwüsten. Ich, der HERR, habe geredet.
-
- $13$ So spricht der Herr, HERR: Ja, ich werde die Götzen
- zugrunderichten und die Götzen aus Nof wegschaffen, und der
- Fürst aus dem Land Ägypten wird [bald] nicht mehr sein; und ich
- werde Furcht in das Land Ägypten bringen. $14$ Und ich werde
- Patros verwüsten, Feuer an Zoan legen und Strafgerichte üben an
- No. $15$ Und ich werde meinen Grimm ausgieβen über Sin, das
- Bollwerk Ägyptens; und den Prunk von No werde ich ausrotten.
- $16$ Und ich werde Feuer an Ägypten legen; Sin wird sich in
- Krämpfen winden, und No wird aufgebrochen werden, und Nof -
- Gegner bei Tage! $17$ Die jungen Männer von On und Pi-Beseth
- werden durchs Schwert fallen, und sie selbst werden in die
- Kriegsgefangenschaft gehen. $18$ Und zu Tachpanhes wird der
- Tag sich verfinstern, wenn ich dort die Jochstäbe Ägyptens
- zerbreche und der Stolz seiner Macht darin ein Ende nimmt.
- Gewölk wird es bedecken, und seine Tochterstädte werden in die
- Kriegsgefangenschaft gehen. $19$ So werde ich Strafgerichte
- an Ägypten üben; und sie werden erkennen, daβ ich der HERR bin.
-
- $20$ Und es geschah im elften Jahr, im ersten [Monat], am
- Siebten des Monats, da geschah das Wort des HERRN zu mir so:
- $21$ Menschensohn, den Arm des Pharao, des Königs von
- Ägypten, habe ich zerbrochen; und siehe, er ist nicht verbunden
- worden, [ihm] Heilung zu verschaffen, indem man einen Verband
- angelegt hätte, ihn zu verbinden, um ihn zu stärken, damit er
- das Schwert fassen kann. - $22$ Darum, so spricht der Herr,
- HERR: Siehe, ich will an den Pharao, den König von Ägypten, und
- zerbreche seine Arme, den starken und den zerbrochenen, und
- lasse das Schwert seiner Hand entfallen. $23$ Und ich
- versprenge die Ägypter unter die Nationen und zerstreue sie in
- die Länder. $24$ Und ich stärke die Arme des Königs von Babel
- und gebe mein Schwert in seine Hand; die Arme des Pharao aber
- zerbreche ich, daβ er wie ein [vom Schwert] Durchbohrter vor ihm
- ächzen wird. $25$ Und ich stärke die Arme des Königs von
- Babel, aber die Arme des Pharao werden sinken. Und sie werden
- erkennen, daβ ich der HERR bin, wenn ich mein Schwert in die
- Hand des Königs von Babel gebe und er es gegen das Land Ägypten
- ausstreckt. $26$ Und ich werde die Ägypter unter die Nationen
- versprengen und sie in die Länder zerstreuen; und sie werden
- erkennen, daβ ich der HERR bin.
-
- \31\
- Gröβe und Sturz des Pharao.
- #
- Kap. 29; 30; 32; Jes 19; 20; Jer 43,8-13; 46,1-26.
- #
- $1$ Und es geschah im elften Jahr, im dritten [Monat], am
- Ersten des Monats, da geschah das Wort des HERRN zu mir so:
- $2$ Menschensohn, sage zum Pharao, dem König von Ägypten, und
- zu seinem Prunk: Wem gleichst du in deiner Gröβe? $3$ Siehe,
- eine Zypresse, eine Zeder auf dem Libanon, mit schönen Zweigen -
- ein schattenspendender Wald - und von hohem Wuchs; und zwischen
- den Wolken war ihr Wipfel. $4$ Die Wasser zogen sie groβ, die
- Flut lieβ sie hochaufwachsen. Ihre Ströme hatte sie ausgehen
- lassen rings um ihre Pflanzung, und sie hatte ihre Kanäle
- ausgesandt zu allen Bäumen des Feldes. $5$ Darum war ihr
- Wuchs höher als alle Bäume des Feldes; und ihre Zweige wurden
- zahlreich und ihre Äste lang von den vielen Wassern, als sie
- [ihre Zweige] ausbreitete. $6$ In ihren Zweigen nisteten alle
- Vögel des Himmels, und unter ihren Ästen warfen alle Tiere des
- Feldes [ihre Jungen]; und in ihrem Schatten wohnten all die
- vielen Nationen. $7$ Und sie war schön in ihrer Gröβe und in
- der Länge ihrer Zweige; denn ihre Wurzel war an vielen Wassern.
- $8$ Die Zedern kamen ihr nicht gleich im Garten Gottes, die
- [Zweige der] Wacholder waren nicht zu vergleichen mit ihren
- Zweigen, und die [Äste der] Platanen waren nicht wie ihre Äste;
- kein Baum im Garten Gottes glich ihr in ihrer Schönheit. $9$
- Ich hatte sie schön gemacht in der Menge ihrer Zweige; und alle
- Bäume Edens, die im Garten Gottes waren, beneideten sie.
-
- $10$ Darum, so hat der Herr, HERR gesprochen: Weil sie hoch
- geworden ist an Wuchs und sie ihren Wipfel bis zwischen die
- Wolken streckte und ihr Herz sich wegen ihrer Höhe erhob,
- $11$ so werde ich sie in die Hand des Mächtigen der Nationen
- geben. Nach ihrer Gottlosigkeit soll er mit ihr handeln; ich
- habe sie verstoβen. $12$ Und Fremde, die gewalttätigsten
- Nationen, hieben sie um und warfen sie hin; auf die Berge und in
- alle Täler fielen ihre Zweige, und ihre Äste wurden zerbrochen
- in allen Bachrinnen des Landes. Und alle Völker der Erde zogen
- aus ihrem Schatten weg und lieβen sie liegen; $13$ auf ihrem
- gefällten Stamm lieβen sich alle Vögel des Himmels nieder, und
- auf ihren Ästen waren alle Tiere des Feldes, $14$ damit keine
- Bäume am Wasser sich [mehr] erheben mit ihrem Wuchs und ihren
- Wipfel bis zwischen die Wolken strecken und keine
- wassertrinkenden [Bäume] sich auf sich selbst stellen in ihrer
- Höhe. Denn sie alle sind dem Tod preisgegeben, hin zum Land der
- Tiefe, mitten unter den Menschenkindern, zu denen, die in die
- Grube hinabgefahren sind.
-
- $15$ So spricht der Herr, HERR: Am Tag, als sie in den Scheol
- hinabfuhr, habe ich um ihretwillen die Tiefe in Trauer versetzt,
- ich habe [sie] verhüllt und ihre Ströme zurückgehalten; die
- groβen Wasser wurden gehemmt, und den Libanon hüllte ich in
- Trauer um ihretwillen, alle Bäume des Feldes wurden um
- ihretwillen ohnmächtig. $16$ Vom Getöse ihres Falls lieβ ich
- die Nationen erbeben, als ich sie in den Scheol hinabfahren lieβ
- mit denen, die in die Grube hinabfahren. Und alle Bäume Edens,
- das Auserlesene und Beste des Libanon, alle Wassertrinkenden,
- trösteten sich im Land der Tiefe. $17$ Auch sie fuhren mit
- ihr in den Scheol hinab zu den vom Schwert Erschlagenen, und es
- kamen um, die in ihrem Schatten wohnten, mitten unter den
- Nationen.
-
- $18$ Wem gleichst du so an Herrlichkeit und an Gröβe unter
- den Bäumen Edens? So wirst du mit den Bäumen Edens hinabgestürzt
- werden ins Land der Tiefe. Mitten unter den Unbeschnittenen
- wirst du liegen, bei den vom Schwert Erschlagenen. Das ist der
- Pharao und sein ganzer Prunk, spricht der Herr, HERR.
-
- \32\
- Klagelied über den Pharao - Pharao im Scheol.
- #
- Kap. 29; 30; 31; Jes 19; 20; Jer 43,8-13; 46,1-26.
- #
- $1$ Und es geschah im zwölften Jahr, im zwölften Monat, am
- Ersten des Monats, da geschah das Wort des HERRN zu mir so:
- $2$ Menschensohn, erhebe ein Klagelied über den Pharao, den
- König von Ägypten, und sage zu ihm: Einem Junglöwen unter den
- Nationen bist du gleich geworden; und doch warst du wie ein
- Seeungeheuer in den Meeren und sprudeltest mit deinen Nüstern
- und trübtest die Wasser mit deinen Füβen und wühltest ihre
- Ströme auf. $3$ So spricht der Herr, HERR: Daher werde ich
- mein Fangnetz über dich ausspannen durch eine Schar vieler
- Völker, und man wird dich in meinem Garn heraufziehen. $4$
- Und ich werfe dich auf das Land, schleudere dich auf das freie
- Feld; und ich mache, daβ sich alle Vögel des Himmels auf dir
- niederlassen und sich die Tiere der ganzen Erde von dir
- sättigen. $5$ Und ich lege dein Fleisch auf die Berge und
- fülle die Täler mit deinem Aas. $6$ Und ich tränke das Land
- mit deinem Ausfluβ von deinem Blut auf den Bergen, und die
- Bachrinnen werden mit dir angefüllt sein. $7$ Und ich werde,
- wenn ich dich auslösche, den Himmel bedecken und seine Sterne
- verdunkeln; ich werde die Sonne mit Gewölk bedecken, und der
- Mond wird sein Licht nicht scheinen lassen. $8$ Alle
- leuchtenden Lichter am Himmel werde ich deinetwegen verdunkeln,
- und ich werde Finsternis über dein Land bringen, spricht der
- Herr, HERR.
-
- $9$ Und ich werde das Herz vieler Völker beunruhigen, wenn
- ich deinen Zusammenbruch über die Nationen kommen lasse, in
- Länder, die du nicht gekannt hast. $10$ Und ich werde vielen
- Völkern deinetwegen Entsetzen einflöβen, und ihren Königen
- werden deinetwegen die Haare zu Berge stehen, wenn ich mein
- Schwert vor ihnen schwinge; und sie werden immer wieder
- erzittern, jeder um sein Leben, am Tag deines Falls. - $11$
- Denn so spricht der Herr, HERR: Das Schwert des Königs von Babel
- wird über dich kommen. $12$ Durch die Schwerter von Helden
- werde ich deine Menge fällen: die Gewalttätigsten der Nationen
- sind sie alle; und sie werden den Hochmut Ägyptens zerstören,
- und sein ganzer Prunk wird ausgetilgt. $13$ Und ich werde all
- sein Vieh an den vielen Wassern zugrunde richten, so daβ der Fuβ
- des Menschen sie nicht mehr trübt, noch die Klauen des Viehs sie
- trüben. $14$ Dann werde ich ihre Wasser klären und ihre
- Flüsse wie Öl flieβen lassen, spricht der Herr, HERR. - $15$
- Wenn ich das Land Ägypten zu einer Einöde mache und wenn das
- Land ohne seine Fülle verwüstet daliegt, wenn ich alle, die
- darin wohnen, schlage, dann werden sie erkennen, daβ ich der
- HERR bin. $16$ Das ist ein Klagelied, und man soll es als
- Klagelied singen, die Töchter der Nationen sollen es als
- Klagelied singen; sie sollen es als Klagelied singen über
- Ägypten und über seinen ganzen Prunk, spricht der Herr, HERR.
-
- $17$ Und es geschah im zwölften Jahr, am Fünfzehnten des
- Monats, da geschah das Wort des HERRN zu mir so: $18$
- Menschensohn, wehklage über den Prunk Ägyptens, und stürze ihn
- hinab, Ägypten und die Töchter mächtiger Nationen, in das Land
- der Tiefen, zu denen, die in die Grube hinabgefahren sind!
- $19$ Wen übertriffst du [jetzt noch] an Anmut? Fahr hinab,
- und lege dich zu den Unbeschnittenen! $20$ Mitten unter den
- vom Schwert Erschlagenen sollen sie fallen! Das Schwert ist
- [ihnen] bestimmt. Schleppt mit Ägypten auch seinen ganzen Prunk
- herbei! $21$ Es reden mit ihm die gewaltigen Helden mitten
- aus dem Scheol, mit [ihm und] seinen Helfern. Sie sind
- hinabgefahren, sie liegen da, die Unbeschnittenen, die vom
- Schwert Erschlagenen.
-
- $22$ Dort ist Assur und sein ganzes Aufgebot rings um sein
- Grab her: sie alle, Erschlagene, durchs Schwert Gefallene,
- $23$ [Assur], dem seine Gräber in der tiefsten Grube gegeben
- worden sind, und sein Aufgebot ist rings um sein Grab her
- [begraben]. Sie alle sind Erschlagene, durchs Schwert Gefallene,
- die [einst] Schrecken verbreiteten im Land der Lebenden.
-
- $24$ Dort ist Elam und sein ganzer Prunk rings um sein Grab
- her, sie alle, Erschlagene, durchs Schwert Gefallene, die als
- Unbeschnittene ins Land der Tiefen hinabgefahren sind, die
- [einst] ihren Schrecken verbreitet hatten im Land der Lebenden;
- und sie tragen ihre Schmach mit denen, die in die Grube
- hinabgefahren sind. $25$ Mitten unter Erschlagenen hat man
- ihm ein Lager gegeben mit seinem ganzen Prunk rings um sein Grab
- her. Sie alle sind Unbeschnittene, vom Schwert Erschlagene, weil
- [einst] ihr Schrecken verbreitet war im Land der Lebenden; und
- sie tragen [nun] ihre Schmach mit denen, die in die Grube
- hinabgefahren sind. Mitten unter Erschlagene ist er gelegt.
-
- $26$ Dort ist Meschech-Tubal und sein ganzer Prunk; rings um
- sein Grab her, sie alle, Unbeschnittene, sie sind vom Schwert
- erschlagen, weil sie ihren Schrecken verbreitet hatten im Land
- der Lebenden. $27$ Und sie liegen nicht bei den Helden, die
- in der Vorzeit gefallen sind, die in den Scheol hinabfuhren mit
- ihren Kriegswaffen und die ihre Schwerter unter ihre Häupter
- legten und deren Schilde auf ihren Gebeinen liegen; denn der
- Schrecken vor den Helden [hatte einst] im Land der Lebenden
- [geherrscht]. - $28$ Auch du [,Ägypten,] wirst mitten unter
- Unbeschnittenen zerschmettert werden und bei den vom Schwert
- Erschlagenen liegen.
-
- $29$ Dort ist Edom, seine Könige und all seine Fürsten, die
- in ihrer Heldenkraft zu den vom Schwert Erschlagenen gelegt
- wurden; sie liegen bei den Unbeschnittenen und bei denen, die in
- die Grube hinabgefahren sind.
-
- $30$ Dort sind die Fürsten des Nordens insgesamt und alle
- Sidonier, die zu den Erschlagenen hinabgefahren sind [und] trotz
- ihres Schreckens [,den sie einflöβten,] in ihrer Heldenkraft
- zuschanden geworden sind; und sie liegen als Unbeschnittene bei
- den vom Schwert Erschlagenen und tragen ihre Schmach mit denen,
- die in die Grube hinabgefahren sind.
-
- $31$ Sie [alle] wird der Pharao sehen und sich über seinen
- ganzen Prunk trösten. Vom Schwert Erschlagene sind der Pharao
- und sein ganzes Heer, spricht der Herr, HERR. $32$ Denn ich
- habe Schrecken vor ihm verbreitet im Land der Lebenden; und so
- wird er sich mitten unter Unbeschnittene legen mit den vom
- Schwert Erschlagenen, der Pharao und sein ganzer Prunk, spricht
- der Herr, HERR.
-
- \33\
- Hesekiels Dienst als Wächter.
- #
- V. 1-20: Kap. 3,16-21.
- #
- $1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$
- Menschensohn, rede zu den Söhnen deines Volkes, und sage zu
- ihnen: Wenn ich das Schwert über ein Land bringe, und das Volk
- des Landes nimmt einen Mann aus seiner Gesamtheit und setzt ihn
- sich als Wächter ein, $3$ und er sieht das Schwert über das
- Land kommen und stöβt ins Horn und warnt das Volk, $4$ wenn
- [dann] einer den Schall des Horns hört, sich aber nicht warnen
- läβt, und das Schwert kommt und rafft ihn weg: so wird sein Blut
- auf seinem Kopf bleiben. $5$ Er hat den Schall des Horns
- gehört, hat sich aber nicht warnen lassen; sein Blut wird auf
- ihm bleiben. Doch hat er sich warnen lassen, so hat er seine
- Seele gerettet. $6$ Wenn aber der Wächter das Schwert kommen
- sieht, und er stöβt nicht ins Horn, und das Volk wird nicht
- gewarnt, und das Schwert kommt und rafft von ihnen eine Seele
- weg: so wird dieser um seiner Schuld willen weggerafft; aber
- sein Blut werde ich von der Hand des Wächters fordern.
- #
- V. 7-20: Kap. 18,19-32.
- #
- $7$ Dich nun, Menschensohn, habe ich als Wächter für das Haus
- Israel eingesetzt. Du sollst das Wort aus meinem Mund hören und
- sie vor mir warnen. $8$ Wenn ich zu dem Gottlosen sage: `Du
- Gottloser, du muβt sterben!, du aber redest nicht, um den
- Gottlosen vor seinem Weg zu warnen, so wird er, der Gottlose, um
- seiner Schuld willen sterben; aber sein Blut werde ich von
- deiner Hand fordern. $9$ Wenn du jedoch den Gottlosen vor
- seinem Weg warnst, damit er von ihm umkehrt, er aber von seinem
- Weg nicht umkehrt, so wird er um seiner Schuld willen sterben;
- du aber hast deine Seele gerettet.
-
- $10$ Und du, Menschensohn, sage zum Haus Israel: So sprecht
- ihr und sagt: Unsere Vergehen und unsere Sünden sind auf uns,
- und in ihnen schwinden wir dahin. Wie könnten wir leben? $11$
- Sage zu ihnen: So wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR: Wenn
- ich Gefallen habe am Tod des Gottlosen! Wenn nicht vielmehr
- daran, daβ der Gottlose von seinem Weg umkehrt und lebt! Kehrt
- um, kehrt um von euren bösen Wegen! Ja, warum wollt ihr sterben,
- Haus Israel? $12$ Und du, Menschensohn, sage zu den Söhnen
- deines Volkes: Die Gerechtigkeit des Gerechten wird ihn nicht
- retten am Tag seines Vergehens; und die Gottlosigkeit des
- Gottlosen - er wird durch sie nicht stürzen an dem Tag, da er
- von seiner Gottlosigkeit umkehrt. Und [die Gerechtigkeit des]
- Gerechten - er wird durch sie nicht leben können an dem Tag, da
- er sündigt. $13$ Wenn ich dem Gerechten sage: `Leben soll
- er!, und er verläβt sich auf seine Gerechtigkeit und tut
- Unrecht, so wird all seiner gerechten Taten nicht gedacht
- werden, sondern um seines Unrechts willen, das er getan hat,
- deswegen wird er sterben. $14$ Wenn ich aber zum Gottlosen
- sage: Sterben muβt du! und er kehrt von seiner Sünde um und übt
- Recht und Gerechtigkeit, $15$ [so daβ] der Gottlose das Pfand
- zurückgibt, Geraubtes erstattet, in den Ordnungen, [die] zum
- Leben [führen], lebt, ohne Unrecht zu tun, so soll er am Leben
- bleiben, er soll nicht sterben. $16$ All seiner Sünden, die
- er begangen hat, soll ihm nicht gedacht werden; Recht und
- Gerechtigkeit hat er geübt: er soll am Leben bleiben.
-
- $17$ Und die Söhne deines Volkes sagen: Der Weg des Herrn ist
- nicht recht, wo doch ihr eigener Weg nicht recht ist. $18$
- Wenn der Gerechte von seiner Gerechtigkeit umkehrt und Unrecht
- tut, so wird er deswegen sterben. $19$ Und wenn der Gottlose
- von seiner Gottlosigkeit umkehrt und Recht und Gerechtigkeit
- übt, so wird er um ihretwillen leben. $20$ Ihr aber sagt: Der
- Weg des HERRN ist nicht recht. Ich werde euch richten, jeden
- nach seinen Wegen, Haus Israel.
-
- \33\
- Nachricht vom Fall Jerusalems.
-
- $21$ Und es geschah im zwölften Jahr unserer Wegführung, im
- zehnten [Monat], am Fünften des Monats, da kam ein Entkommener
- aus Jerusalem zu mir und sagte: Die Stadt ist geschlagen!
- $22$ Und die Hand des HERRN war am Abend über mich gekommen
- vor der Ankunft des Entkommenen, und er hatte meinen Mund
- geöffnet auf [den Augenblick] hin, als jener am Morgen zu mir
- hereinkam. So wurde mein Mund [wieder] geöffnet, und ich war
- nicht mehr stumm.
-
- \33\
- Gerichtsrede: Nur Hören und kein Tun.
-
- $23$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $24$
- Menschensohn, die Bewohner jener Trümmerstätten im Land Israel
- sagen: Abraham war ein einzelner, und er nahm das Land in
- Besitz; wir aber sind viele, uns ist das Land [erst recht] zum
- Besitz gegeben! $25$ Darum sage zu ihnen: So spricht der
- Herr, HERR: Ihr eβt [euer Opferfleisch] mit dem Blut und erhebt
- eure Augen zu euren Götzen und vergieβt Blut! Da solltet ihr das
- Land besitzen? $26$ Ihr verlaβt euch auf euer Schwert, verübt
- Greuel und macht ein jeder die Frau seines Nächsten unrein! Da
- solltet ihr das Land besitzen? $27$ So sollst du zu ihnen
- sagen: So spricht der Herr, HERR: So wahr ich lebe, wenn nicht
- [alle], die in den Trümmerstätten [leben], durchs Schwert
- fallen, und [wenn ich nicht jeden], der auf dem freien Feld ist,
- den wilden Tieren hingebe, daβ sie ihn fressen; und [wenn nicht]
- die, die in den Festungen und in den Höhlen sind, an der Pest
- sterben! $28$ Und ich mache das Land zur Öde und zum Grausen,
- und der Stolz seiner Macht wird ein Ende haben; und die Berge
- Israels werden wüst daliegen, so daβ niemand darüber hinwandert.
- $29$ Und sie werden erkennen, daβ ich der HERR bin, wenn ich
- das Land zur Öde und zum Grausen mache wegen all ihrer Greuel,
- die sie verübt haben.
-
- $30$ Und du, Menschensohn, die Söhne deines Volkes reden über
- dich an den Wänden und in den Türen der Häuser; und einer redet
- mit dem anderen, jeder mit seinem Bruder, und sagt: Kommt doch
- und hört, was das für ein Wort ist, das vom HERRN ausgeht.
- $31$ Und sie kommen zu dir, wie [eben] Volk zusammenkommt,
- und sitzen vor dir als mein Volk und hören deine Worte, aber sie
- tun sie nicht, denn Liebesverlangen ist in ihrem Mund; [danach]
- handeln sie, ihr Herz läuft ihrem unrechten Gewinn nach. $32$
- Und siehe, du bist ihnen wie [einer, der] ein Liebeslied
- [singt], der eine schöne Stimme hat und gut zu spielen versteht;
- und sie hören deine Worte, doch sie tun sie nicht. $33$ Wenn
- es aber kommt - siehe, es kommt! -, so werden sie erkennen, daβ
- ein Prophet in ihrer Mitte war.
-
- \34\
- Gerichtsrede gegen die treulosen Hirten Israels - Verheiβungen
- Gottes als des Hirten seiner Herde, des Volkes Israel.
- #
- V. 1-10: Jer 23,1.2; Sach 11,15-17.
- #
- $1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$
- Menschensohn, weissage über die Hirten Israels, weissage und
- sprich zu ihnen, den Hirten: So spricht der Herr, HERR: Wehe den
- Hirten Israels, die sich selbst weiden! Sollen die Hirten nicht
- die Herde weiden? $3$ Die Milch genieβt ihr, und mit der
- Wolle kleidet ihr euch, das fette Vieh schlachtet ihr - die
- Herde weidet ihr nicht. $4$ Die Schwachen habt ihr nicht
- gestärkt und das Kranke nicht geheilt und das Gebrochene nicht
- verbunden und das Versprengte nicht zurückgebracht und das
- Verlorene nicht gesucht, sondern mit Härte habt ihr über sie
- geherrscht und mit Gewalt. $5$ Und sie zerstreuten sich, weil
- sie ohne Hirten waren, und wurden allen Tieren des Feldes zum
- Fraβ. So zerstreuten sich $6$ [und] irrten umher meine
- Schafe. Auf allen Bergen und auf jedem hohen Hügel und über das
- ganze Land hin sind meine Schafe zerstreut worden, und da ist
- niemand, der [nach ihnen] fragt, und niemand, der [sie] sucht. -
- $7$ Darum, ihr Hirten, hört das Wort des HERRN! $8$ So
- wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR: Fürwahr, weil meine
- Schafe zum Raub und meine Schafe allen Tieren des Feldes zum
- Fraβ geworden sind, weil kein Hirte da war und meine Hirten
- nicht nach meinen Schafen fragten und die Hirten sich selbst
- weideten, nicht aber meine Schafe weideten, $9$ darum, ihr
- Hirten, hört das Wort des HERRN! $10$ So spricht der Herr,
- HERR: Siehe, ich will an die Hirten, und ich werde meine Schafe
- von ihrer Hand fordern und will ihnen ein Ende machen, daβ sie
- nicht [länger meine] Schafe weiden. Und die Hirten sollen nicht
- mehr sich selbst weiden; und ich werde meine Schafe aus ihrem
- Rachen retten, daβ sie ihnen nicht mehr zum Fraβ seien.
- #
- V. 11-19: Jer 23,3.4.
- #
- $11$ Denn so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich bin es, und
- ich will nach meinen Schafen fragen und mich ihrer annehmen.
- $12$ Wie ein Hirte sich seiner Herde annimmt am Tag, da er
- unter seinen zerstreuten Schafen ist, so werde ich mich meiner
- Schafe annehmen und werde sie retten aus allen Orten, wohin sie
- zerstreut worden sind am Tag des Gewölks und des Wolkendunkels.
- $13$ Und ich werde sie herausführen aus den Völkern und sie
- aus den Ländern sammeln und sie in ihr Land kommen lassen; und
- ich werde sie weiden auf den Bergen Israels, an den Bachrinnen
- und an allen Wohnplätzen des Landes. $14$ Auf guter Weide
- werde ich sie weiden, und auf den hohen Bergen Israels wird ihr
- Weideplatz sein; dort, auf den Bergen Israels werden sie auf
- gutem Weideplatz lagern und fette Weide beweiden. $15$ Ich
- selbst will meine Schafe weiden, und ich selbst will sie lagern,
- spricht der Herr, HERR. $16$ Das Verlorene will ich suchen
- und das Versprengte zurückbringen, und das Gebrochene will ich
- verbinden, und das Kranke will ich stärken; das Fette aber und
- das Starke werde ich austilgen; mit [meinem] Recht werde ich sie
- weiden.
-
- $17$ Und ihr, meine Herde, so spricht der Herr, HERR: Siehe,
- ich werde richten zwischen Schaf und Schaf, den Widdern und den
- Böcken. $18$ Ist es euch zu wenig: die gute Weide weidet ihr
- ab, und den Rest eurer Weide zerstampft ihr mit euren Füβen, das
- klare Wasser trinkt ihr, und das restliche trübt ihr mit euren
- Füβen? $19$ Und meine Schafe sollen abweiden, was eure Füβe
- zerstampft haben, und trinken, was eure Füβe getrübt haben?
- $20$ Darum, so spricht der Herr, HERR, zu ihnen: Siehe, ich
- bin es, und ich werde richten zwischen fettem Schaf und magerem
- Schaf. $21$ Weil ihr all die Schwachen mit Seite und Schulter
- verdrängt und mit euren Hörnern stoβt, bis ihr sie nach drauβen
- zerstreut habt, $22$ so will ich meine Schafe retten, damit
- sie nicht mehr zum Raub werden; und ich werde richten zwischen
- Schaf und Schaf.
-
- $32$ Und ich werde einen Hirten über sie einsetzen, der wird
- sie weiden: meinen Knecht David, der wird sie weiden, und der
- wird ihr Hirte sein. $24$ Und ich, der HERR, werde ihnen Gott
- sein, und mein Knecht David wird Fürst in ihrer Mitte sein. Ich,
- der HERR, habe geredet. $25$ Und ich werde einen Bund des
- Friedens mit ihnen schlieβen und werde die bösen Tiere aus dem
- Land austilgen; und in der Wüste werden sie sicher wohnen und in
- den Wäldern schlafen [können]. $26$ Und ich werde sie und die
- Umgebungen meines Hügels zum Segen machen; und ich werde den
- Regen fallen lassen zu seiner Zeit, Regengüsse des Segens werden
- es sein. $27$ Und der Baum des Feldes wird seine Frucht
- geben, und das Land wird seinen Ertrag geben; und sie werden in
- ihrem Land sicher sein. Und sie werden erkennen, daβ ich der
- HERR bin, wenn ich die Stangen ihres Joches zerbreche und sie
- aus der Hand derer errette, die sie knechteten. $28$ Und sie
- werden den Nationen nicht mehr zum Raub werden, und die wilden
- Tiere der Erde werden sie nicht mehr fressen; sondern sie werden
- in Sicherheit wohnen, und niemand wird sie aufschrecken. $29$
- Und ich werde ihnen eine Pflanzung zum Ruhm erstehen lassen, und
- sie werden nicht mehr durch Hunger im Land weggerafft werden und
- die Schmähung der Nationen nicht mehr ertragen [müssen]. $30$
- Und sie werden erkennen, daβ ich, der HERR, ihr Gott, mit ihnen
- bin und daβ sie, das Haus Israel, mein Volk sind, spricht der
- Herr, HERR. $31$ Und ihr, meine Herde, ihr Menschen seid die
- Herde meiner Weide; ich [aber] bin euer Gott, spricht der Herr,
- HERR.
-
- \35\
- Drohrede gegen Edom.
- #
- Kap. 25,12-14; (Jes 21,11.12); Jes 34,5-17; Jer 49,7-22; Am
- 1,11.12; Ob.
- #
- $1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$
- Menschensohn, richte dein Gesicht gegen das Gebirge Seir, und
- weissage über es $3$ und sage zu ihm: So spricht der Herr,
- HERR: Siehe, ich will an dich, Gebirge Seir; und ich strecke
- meine Hand gegen dich aus und mache dich zum Entsetzen und
- Grausen; $4$ deine Städte mache ich zur Trümmerstätte, und du
- selbst wirst Ödland sein. Und du wirst erkennen, daβ ich der
- HERR bin.
-
- $5$ Weil du eine beständige Feindschaft hegtest und die Söhne
- Israel der Gewalt des Schwertes preisgabst zur Zeit ihres
- Unglücks, zur Zeit der endgültigen Strafe, $6$ darum, so wahr
- ich lebe, spricht der Herr, HERR, ja, ich mache dich zu Blut,
- und Blut wird dich verfolgen; weil du Blut nicht gehaβt hast,
- soll Blut dich verfolgen. $7$ Und ich mache das Gebirge Seir
- zum Entsetzen und Grausen und rotte den, der hinzieht und
- zurückkehrt aus ihm, aus. $8$ Und seine Berge fülle ich mit
- seinen Erschlagenen an. Auf deinen Hügeln und in deinen Tälern
- und in allen deinen Bachrinnen sollen vom Schwert Erschlagene
- fallen. $9$ Zu ewigen Einöden mache ich dich, und deine
- Städte sollen nicht mehr bewohnt werden. Und ihr werdet
- erkennen, daβ ich der HERR bin.
-
- $10$ Weil du sagst: Die beiden Nationen und die beiden Länder
- gehören mir, und ich nehme sie in Besitz, wo doch der HERR dort
- war: $11$ darum, so wahr ich lebe, spricht der Herr, HERR,
- werde ich [an dir] handeln nach deinem Zorn und nach deiner
- Eifersucht, mit denen du aus Haβ gegen sie gehandelt hast; und
- ich werde mich ihnen zu erkennen geben, wenn ich dich gerichtet
- habe. $12$ Und du wirst erkennen, daβ ich, der HERR, alle
- deine Lästerungen gehört habe, die du gegen die Berge Israels
- ausgesprochen hast, indem du sagtest: Sie liegen verwüstet da,
- uns sind sie zum Fraβ gegeben. $13$ Und ihr habt mit eurem
- Mund gegen mich groβgetan und eure Worte gegen mich frech
- gemacht; ich habe es gehört. $14$ So spricht der Herr, HERR:
- Wie du dich gefreut hast, [daβ] das ganze Land eine Einöde war,
- [so] will ich dir tun. $15$ Wie du deine Freude hattest an
- dem Erbteil des Hauses Israel, weil es verwüstet war, ebenso
- werde ich dir tun: eine Einöde sollst du werden, Gebirge Seir
- und ganz Edom insgesamt! Und sie werden erkennen, daβ ich der
- HERR bin. Verheiβung der Wiederherstellung Israels - Anerkennung
- der Gröβe Gottes durch die Völker
-
- \36\
-
- $1$ Und du, Menschensohn, weissage über die Berge Israels und
- sprich: Berge Israels, hört das Wort des HERRN! $2$ So
- spricht der Herr, HERR: Weil der Feind über euch sagt: `Haha!
- und: `Die ewigen Höhen, sie sind uns zum Besitz geworden!:
- $3$ darum weissage und sprich: So spricht der Herr, HERR:
- Deshalb, ja, deshalb, weil man euch verwüstet und euch
- nachstellt von allen Seiten her, so daβ ihr dem Rest der
- Nationen zum Besitz geworden und ins Gerede der Zunge und ins
- Geschwätz der Leute gekommen seid, $4$ darum, ihr Berge
- Israels, hört das Wort des Herrn, HERRN! So spricht der Herr,
- HERR, zu den Bergen und zu den Hügeln, zu den Bachrinnen und zu
- den Tälern, zu den wüst daliegenden Trümmerstätten und zu den
- verlassenen Städten, die für den Rest der Nationen ringsum zur
- Plünderung und zum Spott geworden sind; $5$ darum, so spricht
- der Herr, HERR: Wahrlich, im Feuer meines Eifers habe ich gegen
- den Rest der Nationen geredet und gegen Edom insgesamt, die sich
- mein Land zum Besitz gemacht haben mit der ganzen
- [Schaden-]freude des Herzens, mit Verachtung der Seele, um sein
- Weideland zur Plünderung [zu haben]! $6$ Darum weissage über
- das Land Israel, und sage zu den Bergen und zu den Hügeln, zu
- den Bachrinnen und zu den Tälern: So spricht der Herr, HERR:
- Siehe, in meinem Eifer und in meinem Grimm habe ich geredet,
- weil ihr die Schmach der Nationen getragen habt. $7$ Darum,
- so spricht der Herr, HERR: Ich, ich habe meine Hand [zum Schwur]
- erhoben: Wenn die Nationen, die rings um euch her sind, ihre
- Schmach nicht selbst tragen! $8$ Ihr aber, Berge Israels, ihr
- werdet für mein Volk Israel eure Zweige treiben und eure Frucht
- tragen, denn sie sind nahe daran zu kommen. $9$ Denn siehe,
- ich werde zu euch [kommen,] und ich will mich zu euch wenden,
- und ihr werdet bebaut und besät werden. $10$ Und ich werde
- die Menschen auf euch vermehren, das ganze Haus Israel
- insgesamt; und die Städte werden [wieder] bewohnt sein und die
- Trümmerstätten aufgebaut werden. $11$ Und ich werde Menschen
- und Vieh auf euch vermehren, und sie werden sich vermehren und
- fruchtbar sein; und ich werde euch bewohnt sein lassen wie in
- euren früheren Zeiten und werde euch Gutes tun mehr als in euren
- Anfängen. Und ihr werdet erkennen, daβ ich der HERR bin. $12$
- Und ich werde Menschen, mein Volk Israel, auf euch gehen lassen,
- und sie werden dich in Besitz nehmen, und du wirst ihnen zum
- Erbe sein; und du wirst sie nicht mehr länger kinderlos machen.
- - $13$ So spricht der Herr, HERR: Weil sie zu euch sagen:
- Eine Menschenfresserin bist du und hast deine Nation kinderlos
- gemacht, $14$ darum wirst du nicht mehr Menschen fressen und
- wirst deine Nation nicht mehr kinderlos machen, spricht der
- Herr, HERR. $15$ Und ich will dich nicht mehr die Schmähung
- der Nationen hören lassen, und das Höhnen der Völker sollst du
- nicht mehr ertragen [müssen]; und du sollst deine Nation nicht
- mehr kinderlos machen, spricht der Herr, HERR.
-
- $16$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $17$
- Menschensohn, als das Haus Israel [noch] in seinem Land wohnte,
- da machten sie es unrein durch ihren Weg und durch ihre Taten,
- wie die Unreinheit der Monatsregel war ihr Weg vor mir. $18$
- Da goβ ich meinen Grimm über sie aus wegen des Blutes, das sie
- im Lande vergossen, und weil sie es mit ihren Götzen unrein
- gemacht hatten. $19$ Und ich versprengte sie unter die
- Nationen, und sie wurden in die Länder zerstreut; nach ihrem Weg
- und nach ihren Taten richtete ich sie. $20$ So kamen sie zu
- den Nationen, [aber] wohin sie [auch] kamen, da entweihten sie
- meinen heiligen Namen, indem man von ihnen sagte: `Das Volk des
- HERRN sind diese, und aus seinem Land haben sie hinausziehen
- [müssen]. $21$ Da tat es mir leid um meinen heiligen Namen,
- den das Haus Israel unter den Nationen entweiht hatte, wohin sie
- [auch] kamen.
-
- $22$ Darum sage zum Haus Israel: So spricht der Herr, HERR:
- Nicht um euretwillen handle ich, Haus Israel, sondern um meines
- heiligen Namens willen, den ihr entweiht habt unter den
- Nationen, zu denen ihr gekommen seid. $23$ Und ich werde
- meinen groβen, unter den Nationen entweihten Namen heiligen, den
- ihr mitten unter ihnen entweiht habt. Und die Nationen werden
- erkennen, daβ ich der HERR bin, spricht der Herr, HERR, wenn ich
- mich vor ihren Augen an euch als heilig erweise. $24$ Und ich
- werde euch aus den Nationen holen und euch aus allen Ländern
- sammeln und euch in euer Land bringen. $25$ Und ich werde
- reines Wasser auf euch sprengen, und ihr werdet rein sein; von
- all euren Unreinheiten und von all euren Götzen werde ich euch
- reinigen. $26$ Und ich werde euch ein neues Herz geben und
- einen neuen Geist in euer Inneres geben; und ich werde das
- steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein
- fleischernes Herz geben. $27$ Und ich werde meinen Geist in
- euer Inneres geben; und ich werde machen, daβ ihr in meinen
- Ordnungen lebt und meine Rechtsbestimmungen bewahrt und tut.
- $28$ Und ihr werdet in dem Land wohnen, das ich euren Vätern
- gegeben habe, und ihr werdet mir zum Volk, und ich, ich, werde
- euch zum Gott sein. $29$ Und ich werde euch befreien von all
- euren Unreinheiten. Und ich werde das Getreide herbeirufen und
- es vermehren und keine Hungersnot [mehr] auf euch bringen;
- $30$ und ich werde die Frucht des Baumes und den Ertrag des
- Feldes vermehren, damit ihr nicht mehr das Höhnen [wegen] einer
- Hungersnot hinnehmen [müβt] unter den Nationen. $31$ Und ihr
- werdet an eure bösen Wege denken und an eure Taten, die nicht
- gut waren, und werdet an euch selbst Ekel empfinden wegen eurer
- Sünden und wegen eurer Greuel. $32$ Nicht um euretwillen tue
- ich es, spricht der Herr, HERR, das sollt ihr wissen. Schämt
- euch und werdet beschämt vor euren Wegen, Haus Israel!
-
- $33$ So spricht der Herr, HERR: An dem Tag, da ich euch von
- all euren Sünden reinige, da werde ich die Städte bewohnt sein
- lassen, und die Trümmerstätten sollen aufgebaut werden. $34$
- Und das verwüstete Land soll bebaut werden, statt daβ es als
- Einöde daliegt vor den Augen jedes Vorüberziehenden. $35$ Und
- man wird sagen: Dieses Land da, das verwüstete, ist wie der
- Garten Eden geworden, und die verödeten und verwüsteten und
- niedergerissenen Städte sind befestigt und bewohnt. $36$ Und
- die Nationen, die rings um euch her übrigbleiben, werden
- erkennen, daβ ich, der HERR, das Niedergerissene aufbaue, das
- Verwüstete bepflanze. Ich, der HERR, habe geredet, ich werde es
- auch tun.
-
- $37$ So spricht der Herr, HERR: Auch noch darin werde ich
- mich vom Haus Israel bitten lassen, es für sie zu tun: Ich werde
- sie zahlreich werden lassen an Menschen wie eine Herde. $38$
- Wie Opferschafe, wie die Schafe von Jerusalem zu seinen
- Festzeiten, so werden die verödeten Städte voller Menschenherden
- sein. Und sie werden erkennen, daβ ich der HERR bin.
-
- \37\
- Die Vision von den Totengebeinen.
-
- $1$ Die Hand des HERRN kam über mich, und er führte mich im
- Geist des HERRN hinaus und lieβ mich nieder mitten im Tal; und
- dieses war voller Gebeine. $2$ Und er führte mich ringsherum
- an ihnen vorüber; und siehe, es waren sehr viele auf der Fläche
- des Tales, und siehe, sie waren sehr vertrocknet. $3$ Und er
- sprach zu mir: Menschensohn, werden diese Gebeine [wieder]
- lebendig? Und ich sagte: Herr, HERR, du weiβt es. $4$ Da
- sprach er zu mir: Weissage über diese Gebeine und sage zu ihnen:
- Ihr vertrockneten Gebeine, hört das Wort des HERRN! $5$ So
- spricht der Herr, HERR, zu diesen Gebeinen: Siehe, ich bringe
- Odem in euch, daβ ihr [wieder] lebendig werdet. $6$ Und ich
- lege Sehnen an euch und lasse Fleisch über euch wachsen und
- überziehe euch mit Haut, und ich gebe Odem in euch, daβ ihr
- [wieder] lebendig werdet. Und ihr werdet erkennen, daβ ich der
- HERR bin.
-
- $7$ Und ich weissagte, wie mir befohlen war. Da entstand ein
- Geräusch, als ich weissagte, und siehe, ein Getöse: und die
- Gebeine rückten zusammen, Gebein an Gebein. $8$ Und ich sah,
- und siehe, [es entstanden] Sehnen an ihnen, und Fleisch wuchs,
- und Haut zog sich über sie oben darüber; aber es war [noch] kein
- Odem in ihnen. $9$ Und er sprach zu mir: Weissage dem Odem,
- weissage, Menschensohn, und sprich zu dem Odem: So spricht der
- Herr, HERR: Komm von den vier Winden her, du Odem, und hauche
- diese Erschlagenen an, daβ sie [wieder] lebendig werden! $10$
- Da weissagte ich, wie er mir befohlen hatte; und der Odem kam in
- sie, und sie wurden [wieder] lebendig und standen auf ihren
- Füβen, ein sehr, sehr groβes Heer.
-
- $11$ Und er sprach zu mir: Menschensohn, diese Gebeine, sie
- sind das ganze Haus Israel. Siehe, sie sagen: Unsere Gebeine
- sind vertrocknet, und unsere Hoffnung ist verloren; es ist aus
- mit uns. $12$ Darum weissage und sprich zu ihnen: So spricht
- der Herr, HERR: Siehe, ich öffne eure Gräber und lasse euch aus
- euren Gräbern heraufkommen als mein Volk und bringe euch ins
- Land Israel. $13$ Und ihr werdet erkennen, daβ ich der HERR
- bin, wenn ich eure Gräber öffne und euch aus euren Gräbern
- heraufkommen lasse als mein Volk. $14$ Und ich gebe meinen
- Geist in euch, daβ ihr lebt, und werde euch in euer Land setzen.
- Und ihr werdet erkennen, daβ ich, der HERR, geredet und es getan
- habe, spricht der HERR.
-
- \37\
- Die Zukunft des geeinten Reiches unter einem Herrscher.
-
- $15$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $16$ Und
- du, Menschensohn, nimm dir ein [Stück] Holz und schreibe darauf:
- `Für Juda und für die Söhne Israel, seine Gefährten. Und nimm
- [noch] ein anderes [Stück] Holz und schreibe darauf: `Für
- Joseph, das Holz Ephraims und des ganzen Hauses Israel, seiner
- Gefährten! $17$ Und füge sie dir zusammen, eins zum andern,
- zu einem Holz, so daβ sie eins werden in deiner Hand! $18$
- Und wenn die Söhne deines Volkes zu dir sagen: `Willst du uns
- nicht mitteilen, was dir dies bedeutet?, $19$ so rede zu
- ihnen: So spricht der Herr, HERR: Siehe, ich nehme das Holz
- Josephs, das in der Hand Ephraims ist, und die Stämme Israels,
- seine Gefährten; und ich lege auf es das Holz Judas und mache
- sie zu einem Holz, so daβ sie eins werden in meiner Hand.
- $20$ Und die Hölzer, auf die du geschrieben hast, sollen in
- deiner Hand sein vor ihren Augen. $21$ Und rede zu ihnen: So
- spricht der Herr, HERR: Siehe, ich nehme die Söhne Israel aus
- den Nationen heraus, wohin sie gezogen sind, und ich sammle sie
- von allen Seiten und bringe sie in ihr Land. $22$ Und ich
- mache sie zu einer Nation im Land, auf den Bergen Israels, und
- ein einziger König wird für sie alle zum König sein; und sie
- sollen nicht mehr zu zwei Nationen werden und sollen sich
- künftig nicht mehr in zwei Königreiche teilen. $23$ Und sie
- werden sich nicht mehr unrein machen mit ihren Götzen und mit
- ihren Scheusalen und mit all ihren Vergehen. Und ich werde sie
- retten aus all ihren Treulosigkeiten, mit denen sie gesündigt
- haben, und werde sie reinigen; und sie werden mir zum Volk und
- ich werde ihnen zum Gott sein. $24$ Und mein Knecht David
- wird König über sie sein, und sie werden alle einen Hirten
- haben; und sie werden in meinen Rechtsbestimmungen leben und
- meine Ordnungen bewahren und sie tun. $25$ Und sie werden in
- dem Land wohnen, das ich meinem Knecht Jakob gegeben habe, in
- dem eure Väter gewohnt haben; und sie werden darin wohnen, sie
- und ihre Kinder und ihre Kindeskinder, bis in Ewigkeit; und mein
- Knecht David wird ihr Fürst sein für ewig. $26$ Und ich
- schlieβe mit ihnen einen Bund des Friedens, ein ewiger Bund wird
- es mit ihnen sein; den gebe ich ihnen und lasse sie zahlreich
- werden und setze mein Heiligtum in ihre Mitte für ewig. $27$
- Und meine Wohnung wird über ihnen sein; und ich werde ihnen zum
- Gott und sie werden mir zum Volk sein. $28$ Und die Nationen
- werden erkennen, daβ ich der HERR bin, der Israel heiligt, wenn
- mein Heiligtum für ewig in ihrer Mitte ist.
-
- \38\
- Drohrede gegen Gog aus Magog und das furchtbare Gericht über
- ihn.
- #
- Kap. 39,1-24.
- #
- $1$ Und das Wort des HERRN geschah zu mir so: $2$
- Menschensohn, richte dein Gesicht gegen Gog [zum] Land Magog,
- [gegen] den Fürsten von Rosch, Meschech und Tubal, und weissage
- über ihn $3$ und sprich: So spricht der Herr, HERR: Siehe,
- ich will an dich, Gog, Fürst von Rosch, Meschech und Tubal.
- $4$ Und ich lenke dich herum und lege Haken in deine
- Kinnbacken; und ich führe dich heraus und dein ganzes Heer,
- Pferde und Reiter, sie alle prächtig gekleidet, ein groβes
- Aufgebot mit Langschild und Kleinschild, schwertführend sie
- alle: $5$ [Söldner aus] Paras, Kusch und Put mit ihnen, sie
- alle [mit] Langschild und Helm, $6$ Gomer und alle seine
- Scharen, das Haus Togarma im äuβersten Norden und alle seine
- Scharen, viele Völker mit dir. $7$ Rüste dich, und rüste dir
- [alles] zu, du und dein ganzes Aufgebot, das zu dir hin
- aufgeboten ist, und steh mir zur Verfügung! $8$ Nach vielen
- Tagen sollst du aufgeboten werden; am Ende der Jahre sollst du
- in ein Land kommen, das vom Schwert wiederhergestellt, das aus
- vielen Völkern gesammelt ist, auf die Berge Israels, die für
- lange Zeit zur Trümmerstätte geworden waren; das ist aus den
- Völkern herausgeführt worden, und sie wohnen in Sicherheit
- allesamt. $9$ Und du wirst hinaufziehen, wie ein Sturm
- herankommen, wirst sein wie eine Wolke, das Land zu bedecken, du
- und alle deine Scharen und viele Völker mit dir.
-
- $10$ So spricht der Herr, HERR: Und es wird geschehen an
- jenem Tag, da werden Dinge in deinem Herzen aufsteigen, und du
- wirst einen bösen Plan schmieden $11$ und sagen: Ich will
- hinaufziehen gegen ein offenes Land, will über die kommen, die
- sich ruhig verhalten, in Sicherheit wohnen - sie alle wohnen
- [ja] ohne Mauern, auch Riegel und Tore haben sie nicht -,
- $12$ um Raub zu rauben und Beute zu erbeuten, um deine Hand
- zu kehren gegen die [wieder] bewohnten Trümmerstätten und gegen
- ein Volk, das aus den Nationen gesammelt ist, das Viehbesitz und
- [andere] Habe erworben hat, [Leute,] die den Mittelpunkt der
- Erde bewohnen. $13$ Saba und Dedan und die Aufkäufer von
- Tarsis und all seine Händler werden zu dir sagen: Kommst du, um
- Raub zu rauben? Hast du dein [Kriegs-]Aufgebot aufgeboten, um
- Beute zu erbeuten, um Silber und Gold davonzutragen, um Vieh und
- [andere] Habe wegzunehmen, um einen groβen Raub zu rauben?
-
- $14$ Darum weissage, Menschensohn, und sage zu Gog: So
- spricht der Herr, HERR: Wirst du dich an jenem Tag, wenn mein
- Volk Israel in Sicherheit wohnt, nicht aufmachen $15$ und von
- deinem Ort kommen, vom äuβersten Norden her, du und viele Völker
- mit dir - die alle auf Pferden reiten, ein groβes Aufgebot und
- ein zahlreiches Heer -, $16$ und wirst gegen mein Volk Israel
- heraufziehen wie eine Wolke, um das Land zu bedecken? Am Ende
- der Tage wird es geschehen, daβ ich dich über mein Land kommen
- lasse, damit die Nationen mich erkennen, wenn ich mich an dir,
- Gog, vor ihren Augen als heilig erweise.
-
- $17$ So spricht der Herr, HERR: Bist du [nicht] der, von dem
- ich in vergangenen Tagen geredet habe durch meine Knechte, die
- Propheten Israels, die in jenen Tagen jahre[lang] weissagten,
- daβ ich dich über sie kommen lassen würde?
-
- $18$ Und an jenem Tag wird es geschehen, an dem Tag, wenn Gog
- in das Land Israel kommt, spricht der Herr, HERR, da wird mein
- Grimm in meiner Nase aufsteigen. $19$ Und in meinem Eifer, im
- Feuer meiner Zornglut habe ich geredet: Wenn an jenem Tag nicht
- ein groβes Beben im Land Israel sein wird! $20$ Und vor mir
- werden beben die Fische des Meeres und die Vögel des Himmels und
- die Tiere des Feldes und alle Kriechtiere, die auf dem Erdboden
- kriechen, und alle Menschen, die auf der Fläche des Erdbodens
- sind; und die Berge werden niedergerissen werden, und die
- Felsstufen werden einstürzen, und jede Mauer wird zu Boden
- fallen. $21$ Und ich rufe auf meinem ganzen Gebirge das
- Schwert über ihn herbei, spricht der Herr, HERR; da wird das
- Schwert des einen gegen den anderen [gerichtet] sein. $22$
- Und ich werde ins Gericht mit ihm gehen durch Pest und durch
- Blut. Und einen überschwemmenden Regen und Hagelsteine, Feuer
- und Schwefel lasse ich auf ihn regnen und auf seine Scharen und
- auf die vielen Völker, die mit ihm sind. $23$ Und ich werde
- mich groβ und heilig erweisen und werde mich kundtun vor den
- Augen vieler Nationen. Und sie werden erkennen, daβ ich der HERR
- bin.
-
- \39\
- Nochmalige Ankündigung des Gerichts über Gog und der Vernichtung
- seiner Heeresmacht.
- #
- Kap. 38.
- #
- $1$ Und du, Menschensohn, weissage über Gog und sprich: So
- spricht der Herr, HERR: Siehe, ich will an dich, Gog, Fürst von
- Rosch, Meschech und Tubal. $2$ Und ich werde dich herumlenken
- und dich gängeln und dich heraufziehen lassen vom äuβersten
- Norden her und dich auf die Berge Israels bringen. $3$ Und
- ich werde dir den Bogen aus deiner linken Hand schlagen und
- deine Pfeile aus deiner rechten Hand fallen lassen. $4$ Auf
- den Bergen Israels wirst du fallen, du und alle deine Scharen
- und die Völker, die mit dir sind; den Raubvögeln aller Art und
- den Tieren des Feldes habe ich dich zum Fraβ gegeben; $5$ auf
- dem freien Feld sollst du fallen. Denn ich habe [es] geredet,
- spricht der Herr, HERR. $6$ Und ich sende Feuer gegen Magog
- und gegen die, die auf den Inseln sicher wohnen. Und sie werden
- erkennen, daβ ich der HERR bin. $7$ Und ich werde meinen
- heiligen Namen kundtun mitten in meinem Volk Israel und werde
- meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen lassen. Und die
- Nationen werden erkennen, daβ ich der HERR bin, der heilig ist
- in Israel. $8$ Siehe, es kommt und wird geschehen, spricht
- der Herr, HERR. Das ist der Tag, von dem ich geredet habe.
-
- $9$ Und die Bewohner der Städte Israels werden hinausgehen
- und werden Feuer machen und heizen mit Waffen, und zwar [mit]
- Kleinschilden und Langschilden, mit Bogen und Pfeilen, mit
- Handkeulen und Lanzen; und sie werden damit sieben Jahre lang
- Feuer machen. $10$ Und sie werden kein Holz vom Feld sammeln
- noch aus den Wäldern schlagen, sondern werden mit den Waffen
- Feuer machen. Und sie werden ihre Räuber berauben und ihre
- Plünderer plündern, spricht der Herr, HERR. $11$ Und an jenem
- Tag wird es geschehen, da werde ich dem Gog einen Ort geben, wo
- in Israel ein Grab [für ihn] ist: das Tal Abarim, östlich vom
- Meer; und es wird den Durchreisenden [den Weg] versperren. Und
- dort werden sie Gog und seinen ganzen Prunk begraben, und sie
- werden es nennen: `Tal Hamon Gog. $12$ Und das Haus Israel
- wird sie begraben, um das Land zu reinigen, sieben Monate lang;
- $13$ und das ganze Volk des Landes wird [sie] begraben, und
- es wird ihnen zum Ruhm sein am Tag, da ich mich verherrliche,
- spricht der Herr, HERR. $14$ Und sie werden Männer mit einem
- beständigen Auftrag aussondern, die im Land umherziehen [und]
- mit den Durchreisenden die auf der Fläche des Landes
- Übriggebliebenen begraben, um es zu reinigen. Am Ende der sieben
- Monate sollen sie es durchsuchen. $15$ Ziehen nun die
- Umherziehenden im Land umher und es sieht jemand Menschengebein,
- dann soll er ein Mal daneben errichten, bis die Totengräber es
- im `Tal Hamon Gog begraben haben. $16$ Und auch der Name
- einer Stadt [lautet] Hamona. So werden sie das Land reinigen.
-
- $17$ Und du, Menschensohn, so spricht der Herr, HERR: Sage zu
- den Vögeln aller Art und zu allen Tieren des Feldes: Versammelt
- euch und kommt, sammelt euch von allen Seiten her zu meinem
- Schlachtopfer, das ich für euch schlachte, einem groβen
- Schlachtopfer auf den Bergen Israels, und freβt Fleisch und
- trinkt Blut! $18$ Fleisch von Helden sollt ihr fressen, und
- Blut von Fürsten der Erde sollt ihr trinken: Widder, Lämmer und
- Böcke, Jungstiere, Mastvieh aus Basan sind sie alle. $19$ Und
- Fett sollt ihr fressen bis zur Sättigung und Blut trinken bis
- zur Trunkenheit von meinem Schlachtopfer, das ich für euch
- geschlachtet habe. $20$ Und ihr sollt euch an meinem Tisch
- sättigen mit Pferden und Reittieren, mit Helden und allerlei
- Kriegsleuten, spricht der Herr, HERR.
-
- \39\
- Anerkennung Gottes durch die Völker - Verheiβung der Rückkehr
- Israels in sein Land.
-
- $21$ Und ich werde meine Herrlichkeit unter den Nationen
- erweisen; und alle Nationen werden mein Gericht sehen, das ich
- gehalten habe, und meine Hand, die ich an sie gelegt habe.
- $22$ Und das Haus Israel wird erkennen, daβ ich der HERR, ihr
- Gott bin, von jenem Tag an und in alle Zukunft. $23$ Und die
- Nationen werden erkennen, daβ das Haus Israel um seiner Schuld
- willen gefangen weggezogen ist, weil sie treulos an mir
- handelten und ich mein Angesicht vor ihnen verborgen und sie in
- die Hand ihrer Bedränger gegeben habe, so daβ sie allesamt
- durchs Schwert gefallen sind. $24$ Nach ihrer Unreinheit und
- nach ihren Verbrechen habe ich mit ihnen gehandelt und habe mein
- Angesicht vor ihnen verborgen. - $25$ Darum, so spricht der
- Herr, HERR: Jetzt wende ich das Geschick Jakobs und erbarme mich
- über das ganze Haus Israel und eifere für meinen heiligen Namen.
- $26$ Und sie werden ihre Schmach tragen und all ihre Untreue,
- mit der sie treulos an mir gehandelt haben, wenn sie in ihrem
- Land sicher wohnen und niemand [sie] aufschreckt, $27$ wenn
- ich sie aus den Völkern zurückgebracht und sie aus den Ländern
- ihrer Feinde gesammelt habe und mich so an ihnen als heilig
- erweise vor den Augen der vielen Nationen. $28$ Und sie
- werden erkennen, daβ ich der HERR, ihr Gott bin, da ich sie
- [zwar gefangen] zu den Nationen weggeführt habe, sie aber
- [wieder] in ihr Land sammle und keinen mehr von ihnen dort
- zurücklasse. $29$ Und ich werde mein Angesicht nicht mehr vor
- ihnen verbergen, wenn ich meinen Geist über das Haus Israel
- ausgegossen habe, spricht der Herr, HERR.
-
- \40\
- Vision vom zukünftigen Tempel: Vorhöfe, Tore, Hallen.
-
- $1$ Im 25. Jahr unserer Wegführung, im Anfang des Jahres, am
- Zehnten des Monats, im 14. Jahr, nachdem die Stadt geschlagen
- war, an ebendiesem Tag kam die Hand des HERRN über mich, und er
- brachte mich dorthin; $2$ in Gesichten Gottes brachte er mich
- in das Land Israel, und er lieβ mich nieder auf einen sehr hohen
- Berg; und auf ihm, im Süden, war [etwas] wie der Bau einer
- Stadt. $3$ Und er brachte mich dorthin; und siehe, da war ein
- Mann, dessen Aussehen wie das Aussehen von Bronze war; und in
- seiner Hand war eine leinene Schnur und eine Meβrute; und er
- stand im Tor. $4$ Und der Mann redete zu mir: Menschensohn,
- sieh mit deinen Augen, und höre mit deinen Ohren, und richte
- dein Herz auf alles, was ich dir zeigen werde! Denn damit ich es
- dir zeige, bist du hierher gebracht worden. Berichte dem Haus
- Israel alles, was du siehst!
-
- $5$ Und siehe, eine Mauer [umgab] von auβen den
- Tempel[bezirk] ringsherum; und in der Hand des Mannes war eine
- Meβrute von sechs Ellen, [die Elle] als eine [gewöhnliche] Elle
- und eine Handbreite [gerechnet]. Und er maβ die Breite des
- Baues: eine Rute, und die Höhe: eine Rute.
-
- $6$ Und er ging in das Tor hinein, dessen Vorderseite in
- östliche Richtung [weist], und stieg dessen Stufen hinauf. Und
- er maβ die Schwelle des Tores: eine Rute tief, und zwar die
- erste Schwelle: eine Rute tief; $7$ und das Dienstzimmer:
- eine Rute lang und eine Rute tief; und den Raum zwischen den
- Dienstzimmern: fünf Ellen; und die Schwelle des Tores zur
- Vorhalle des Tores auf der Innenseite: eine Rute. $8$ Und er
- maβ die Vorhalle des Tores auf der Innenseite: eine Rute; $9$
- und er maβ die Vorhalle des Tores: acht Ellen; und ihre Pfeiler:
- zwei Ellen [dick]. Und die Vorhalle des Tores lag auf der
- Innenseite. $10$ Und die Dienstzimmer des Osttores: drei auf
- dieser und drei auf jener Seite; ein Maβ hatten alle drei und
- ein Maβ die Pfeiler auf dieser und auf jener Seite. $11$ Und
- er maβ die lichte Weite der Toröffnung: zehn Ellen; [und] die
- [volle] Breite des Tores: dreizehn Ellen. $12$ Und eine
- Abgrenzung [befand sich] vor den Dienstzimmern, von einer Elle
- [auf dieser Seite]; und eine Elle war die Abgrenzung auf jener
- Seite. Und jedes Dienstzimmer [maβ] sechs Ellen auf dieser und
- sechs Ellen auf jener Seite. $13$ Und er maβ das Tor vom
- Dach[-Ansatz] eines Dienstzimmers bis zum Dach[-Ansatz] des
- anderen: 25 Ellen Breite, [wobei der eine] Eingang gegenüber dem
- [anderen] Eingang lag. $14$ Und er maβ die Vorhalle: zwanzig
- Ellen. Die Vorhalle stieβ ringsherum an das Tor des Vorhofs.
- $15$ Und von der Vorderseite des Eingangstores bis zur
- Vorderseite der Vorhalle des Tores innen [waren es] fünfzig
- Ellen. $16$ Und gerahmte Fenster waren an den Dienstzimmern,
- und [zwar] an ihren Pfeilern, inwendig im Tor[haus], ringsherum,
- und ebenso waren an seiner Vorhalle inwendig Fenster ringsherum;
- und an den Pfeilern waren Palmen.
-
- $17$ Und er brachte mich in den äuβeren Vorhof hinein. Und
- siehe, da waren Zellen und ein Steinpflaster ringsum für den
- Vorhof angelegt; dreiβig Zellen waren auf dem Steinpflaster.
- $18$ Und das Steinpflaster [schloβ sich] seitlich an die Tore
- [an], entsprechend der Tiefe der Tore. [Das ist] das untere
- Steinpflaster. $19$ Und er maβ den Abstand von der
- Vorderseite des unteren Tores [bis an die] Vorderseite des
- inneren Tores, das nach auβen [wies]: hundert Ellen. [So war es]
- an der Ostseite;
- und [nun] zur Nordseite: $20$ Und siehe, da war im äuβeren
- Vorhof ein Tor, dessen Vorderseite in nördliche Richtung [wies].
- Er maβ seine Länge und seine Breite. $21$ Und seine
- Dienstzimmer - drei auf dieser und drei auf jener Seite - und
- seine Pfeiler und seine Vorhalle entsprachen dem Maβ des ersten
- Tores: Fünfzig Ellen seine Länge und 25 Ellen die Breite.
- $22$ Und seine Fenster und seine Vorhalle und seine Palmen
- waren nach dem Maβ des Tores, dessen Vorderseite in östliche
- Richtung [wies]; und auf sieben Stufen stieg man zu ihm hinauf,
- und seine Vorhalle [lag] nach innen zu. $23$ Und ein Tor zum
- inneren Vorhof war dem Tor gegenüber im Norden wie im Osten; und
- er maβ von Tor zu Tor hundert Ellen.
-
- $24$ Dann führte er mich in südliche Richtung. Und siehe, da
- war ein Tor in südlicher Richtung; und er maβ seine Pfeiler und
- seine Vorhalle - [sie waren] wie die vorigen Maβe. $25$ Und
- Fenster hatte das Tor und seine Vorhalle ringsherum wie die
- vorigen Fenster. Die Länge [betrug] fünfzig Ellen und die Breite
- 25 Ellen. $26$ Und sieben Stufen [bildeten] seinen Aufgang,
- und seine Vorhalle [lag] nach innen zu; und es hatte Palmen an
- seinen Pfeilern, eine auf dieser und eine auf jener Seite.
- $27$ Und ein Tor hatte der innere Vorhof in südlicher
- Richtung; und er maβ vom [äuβeren] Tor zum [inneren] Tor in der
- Südrichtung: hundert Ellen.
-
- $28$ Und er brachte mich durch das Südtor in den inneren
- Vorhof. Und er maβ das Südtor - wie die vorigen Maβe [waren
- seine Maβe] - $29$ und seine Dienstzimmer und seine Pfeiler
- und seine Vorhalle: [sie waren] wie die vorigen Maβe. Und
- Fenster hatte das Tor und seine Vorhalle ringsherum. Die Länge
- [betrug] fünfzig Ellen und die Breite 25 Ellen. $30$ Und
- Vorhallen waren ringsherum, die Länge 25 Ellen und die Breite
- fünf Ellen. $31$ Und seine Vorhalle [lag] zum äuβeren Vorhof
- hin; und Palmen waren an seinen Pfeilern; und acht Stufen
- [bildeten] seinen Aufgang. - $32$ Und er brachte mich in den
- inneren Vorhof auf die Ostseite. Und er maβ das Tor - wie die
- vorigen Maβe [waren seine Maβe] - $33$ und seine Dienstzimmer
- und seine Pfeiler und seine Vorhalle: [sie waren] wie die
- vorigen Maβe. Und Fenster hatte das Tor und seine Vorhalle
- ringsherum. Die Länge [betrug] fünfzig Ellen und die Breite 25
- Ellen. $34$ Und seine Vorhalle [lag] zum äuβeren Vorhof hin;
- und Palmen waren an seinen Pfeilern auf dieser und auf jener
- Seite; und acht Stufen [bildeten] seinen Aufgang. - $35$ Und
- er brachte mich zum Nordtor. Und er maβ - wie die vorigen Maβe
- [waren ihre Maβe] - $36$ seine Dienstzimmer, seine Pfeiler
- und seine Vorhalle. Und Fenster hatte es ringsherum. Die Länge
- [betrug] fünfzig Ellen und die Breite 25 Ellen. $37$ Und
- seine Vorhalle [lag] zum äuβeren Vorhof hin; und Palmen waren an
- seinen Pfeilern auf dieser und auf jener Seite; und acht Stufen
- [bildeten] seinen Aufgang.
-
- $38$ Und da war eine Zelle, und ihre Türöffnung [führte] in
- die Vorhalle des Tores; dort spülte man das Brandopfer ab.
- $39$ Und in der Vorhalle des Tores waren zwei Tische auf
- dieser und zwei Tische auf jener Seite, um auf ihnen das
- Brandopfer und das Sündopfer und das Schuldopfer zu schlachten.
- $40$ Und an der Seitenwand, auβerhalb der Vorhalle, am
- Eingang des Nordtores, [standen] zwei Tische; und an der anderen
- Seitenwand der Vorhalle des Tores [standen ebenfalls] zwei
- Tische, $41$ vier Tische auf dieser und vier Tische auf jener
- Seite an der Seitenwand des Tores: acht Tische, auf denen man
- schlachtet. $42$ Und die vier Tische für das Brandopfer
- [bestanden] aus Quadersteinen, anderthalb Ellen lang und
- anderthalb Ellen breit und eine Elle hoch; auf sie legte man die
- Geräte, mit denen man das Brandopfer und das Schlachtopfer
- schlachtete. $43$ Und [ihre] Gabelhaken, eine Handbreit lang,
- waren im [Tor]haus ringsherum befestigt; und auf die Tische
- [kam] das Opferfleisch.
-
- $44$ Und auβen am inneren Tor [befanden sich] zwei Zellen im
- inneren Vorhof: eine an der Seitenwand des Nordtores, dessen
- Vorderseite in südlicher Richtung [liegt, und] eine an der
- Seitenwand des Südtores, [dessen] Vorderseite in nördlicher
- Richtung [liegt]. $45$ Und er redete zu mir: Diese Zelle,
- deren Vorderseite in südlicher Richtung [liegt], ist für die
- Priester, die den Dienst am Tempelhaus versehen. $46$ Und die
- Zelle, deren Vorderseite in nördlicher Richtung [liegt], ist für
- die Priester, die den Dienst am Altar versehen. Das sind die
- Söhne Zadoks, diejenigen von den Söhnen Levis, die dem HERRN
- nahen, um ihm zu dienen.
-
- $47$ Und er maβ den Vorhof: ein Viereck von hundert Ellen
- Länge und hundert Ellen Breite. Und der Altar [stand] vor dem
- Tempelhaus.
-
- $48$ Und er brachte mich in die Vorhalle des Tempelhauses
- hinein. Und er maβ den Pfeiler der Vorhalle: fünf Ellen auf
- dieser und fünf Ellen auf jener Seite; und die Breite des
- Toreingangs: vierzehn Ellen; und die Seitenwände des Tores
- [maβen] drei Ellen auf dieser und drei Ellen auf jener Seite.
- $49$ Die Breite der Vorhalle [betrug] zwanzig Ellen und die
- Tiefe zwölf Ellen, und auf zehn Stufen stieg man zu ihr hinauf.
- Und Säulen waren an den Pfeilern, eine auf dieser und eine auf
- jener Seite.
-
- \41\
- Vision vom zukünftigen Tempel: Besonders die inneren Räume.
- #
- 1Kö 6,1-20; Sach 6,12.13.
- #
- $1$ Und er brachte mich in den Tempelraum hinein. Und er maβ
- die Pfeiler: sechs Ellen Tiefe auf dieser und sechs Ellen Tiefe
- auf jener Seite, die Tiefe der Pfeiler. $2$ Und die Breite
- des Eingangs [betrug] zehn Ellen, und die Seitenwände des
- Eingangs [maβen] fünf Ellen auf dieser und fünf Ellen auf jener
- Seite. Und er maβ seine Tiefe: vierzig Ellen; und die Breite:
- zwanzig Ellen. $3$ Und er ging nach innen hinein. Und er maβ
- den Pfeiler des Eingangs: zwei Ellen; und den Eingang: sechs
- Ellen; und die Seitenwände des Eingangs: sieben Ellen. $4$
- Und er maβ seine Tiefe: zwanzig Ellen; und die Breite: zwanzig
- Ellen gegen den Tempelraum hin; und er sprach zu mir: Das ist
- das Allerheiligste.
-
- $5$ Und er maβ die Wand des Tempelhauses: sechs Ellen; und
- die Breite des Anbaues: vier Ellen, rings um das Tempelhaus
- herum. $6$ Und die Seitenkammern, Seitenkammer über
- Seitenkammer, dreimal, [insgesamt] dreiβig; und Absätze
- [befanden sich] an der Wand des Tempelhauses für die
- [Deckenbalken der] Seitenkammern ringsherum, um als Auflager zu
- dienen; doch waren keine Auflager in der Wand des Tempelhauses
- [selber]. $7$ Und [es gab] eine Erweiterung durch den Umgang
- [,der] an den Seitenkammern nach oben hinauf[führte]; denn das
- Tempelhaus war nach oben umbaut, [ganz] bis nach oben hinauf,
- rings um das Tempelhaus herum, wodurch das Tempelhaus bis nach
- oben hin eine Verbreiterung hatte. So stieg man vom untersten
- [Stockwerk] zum obersten hinauf über das mittlere. $8$ Und
- ich sah am Haus ein Hochpflaster ringsherum, die Unterbauten der
- Seitenkammern, eine volle Rute von sechs Ellen [in]
- Terrassenhöhe. $9$ Die Stärke der Auβenwand des Anbaues
- [betrug] fünf Ellen; und der Raum, der freigelassen war zwischen
- den Seitenkammern des Hauses $10$ und den Zellen, war zwanzig
- Ellen breit rings um das Tempelhaus, ringsherum. $11$ Und die
- Eingänge des Anbaues [gingen] auf den freigelassenen Raum, ein
- Eingang in nördliche Richtung und ein Eingang in südliche
- Richtung. Und die Breite der Mauer des freigelassenen Raumes
- [betrug] fünf Ellen ringsherum.
-
- $12$ Und das Bauwerk, das an der Vorderseite des
- abgesonderten Platzes auf der nach Westen gerichteten Seite
- [liegt], war siebzig Ellen tief und die Mauer des Bauwerks fünf
- Ellen breit ringsherum, und seine Länge [betrug] neunzig Ellen.
- $13$ Und er maβ das Tempelhaus: hundert Ellen lang; und den
- abgesonderten Platz und das Bauwerk und seine Mauern: hundert
- Ellen lang; $14$ auch die Breite der Vorderseite des
- Tempelhauses und des abgesonderten Platzes nach Osten: hundert
- Ellen. $15$ Und er maβ die Breite des Bauwerks an der
- Vorderseite des abgesonderten Platzes, das [sich bis] auf seine
- Rückseite [erstreckte]; und seine Galerien auf dieser und auf
- jener Seite: hundert Ellen.
-
- Und der innere Tempelraum und seine äuβere Vorhalle $16$
- waren getäfelt. Und die gerahmten Fenster und die Galerien
- ringsum hatten in ihren drei [Teilen], der Schwelle gegenüber,
- eine Holzverkleidung ringsherum, und zwar vom Boden bis an die
- Fenster - die Fenster aber waren verdeckbar - $17$ [und] bis
- über den Eingang. Und im inneren Tempelhaus und drauβen und an
- der ganzen Wand ringsherum, der inneren und äuβeren, waren
- abgemessene Felder, $18$ und [in ihnen waren] Cherubim und
- Palmen gestaltet, und zwar eine Palme zwischen Cherub und
- Cherub. Und der Cherub hatte zwei Gesichter: $19$ Das Gesicht
- eines Menschen [war] zur Palme auf der einen Seite [gewandt] und
- das Gesicht eines Löwen zur Palme auf der anderen Seite. [Diese]
- Ausgestaltung [befand sich] im ganzen Tempelhaus ringsherum.
- $20$ Vom Boden bis hinauf über den Eingang waren die Cherubim
- und die Palmen angebracht, und zwar an der Wand des Tempelraums.
- $21$ [In der Wand im] Tempelraum waren vierfach gestaffelte
- Türrahmen. An der Vorderseite des Heiligtums aber war etwas zu
- sehen, das aussah wie $22$ ein Altar aus Holz, drei Ellen
- hoch und seine Länge [betrug] zwei Ellen und seine Breite zwei
- Ellen; und er hatte seine Ecken; und sein Fuβgestell und seine
- Wände waren aus Holz. Und er redete zu mir: Das ist der Tisch,
- der vor dem HERRN [steht]. $23$ Und der Tempelraum hatte zwei
- Türen, und das Heiligtum hatte $24$ zwei Türen. Die Türen
- hatten zwei [bis an die Wand] drehbare Türflügel, zwei hatte die
- eine Tür, und zwei Türflügel hatte die andere. $25$ Und an
- ihnen, an den Flügeltüren des Tempelraums, waren Cherubim und
- Palmen gestaltet, wie sie an den Wänden gestaltet waren. Und ein
- hölzernes Dachgesims war an der Vorderseite der Vorhalle
- drauβen. $26$ Und gerahmte Fenster und Palmen waren auf
- dieser und auf jener Seite, an den Seitenwänden der Vorhalle und
- an den Seitenkammern des Tempelhauses und den Dachgesimsen.
-
- \42\
- Vision vom zukünftigen Tempel: Nebengebäude - Vermessung des
- heiligen Bezirks.
-
- $1$ Und er führte mich hinaus in den äuβeren Vorhof, den Weg
- in nördlicher Richtung. Und er brachte mich zu dem Zellenbau,
- der quer zu dem abgesonderten Platz und quer zu dem Bauwerk im
- Norden [liegt]. $2$ Die Länge [betrug] hundert Ellen auf der
- Nordseite und die Breite fünfzig Ellen. $3$ Quer zu den
- zwanzig [Ellen] des inneren Vorhofs und quer zu dem
- Steinpflaster des äuβeren Vorhofs war Galerie vor Galerie im
- dritten [Stockwerk]. $4$ Und vor den Zellen war ein Gang von
- zehn Ellen Breite, zum inneren [Vorhof] hin ein Weg von hundert
- Ellen. Und ihre Eingänge waren nach Norden [gerichtet]. $5$
- Und die oberen Zellen waren, weil die Galerien ihnen [Raum]
- wegnahmen, schmaler als die unteren und die mittleren des
- Bauwerks. $6$ Denn sie waren dreistöckig, hatten aber keine
- Säulen wie die Säulen der Vorhöfe. So war [das Bauwerk] vom
- Boden her terrassenartig zurückgesetzt, von den unteren und den
- mittleren [Zellen]. $7$ Und eine Mauer war da, die drauβen
- parallel zu den Zellen [verlief], in Richtung zum äuβeren Vorhof
- hin, an der Vorderseite der Zellen; ihre Länge [betrug] fünfzig
- Ellen. $8$ Denn die Länge der Zellen, die zum äuβeren Vorhof
- [gehörten, betrug] fünfzig Ellen; jene aber [lagen] ihnen
- gegenüber. Im ganzen waren es hundert Ellen. $9$ Und [für]
- die Türen dieser Zellen [gab es] einen Zugang von Osten her,
- wenn man vom äuβeren Vorhof her zu ihnen hineinging, am Anfang.
- $10$ In südlicher Richtung der Mauer des Vorhofs, vor dem
- abgesonderten Platz und vor dem Bauwerk waren Zellen $11$ und
- ein Weg vor ihnen; wie die Gestalt der Zellen, die in nördlicher
- Richtung [lagen, war ihre Gestalt], ihrer Länge und ihrer Breite
- entsprechend, allen ihren Ausgängen und ihren Einrichtungen
- entsprechend und entsprechend ihren Eingängen. $12$ Und zu
- den Eingängen der Zellen, die in südlicher Richtung [lagen,
- führte] ein Eingang am Anfang des Weges, [nämlich] des Weges,
- [der an] der Schutzmauer entlang [lief], nach Osten hin [offen],
- wenn man hineinkam.
-
- $13$ Und er sprach zu mir: Die Zellen im Norden [und] die
- Zellen im Süden, die entlang dem abgesonderten Platz [liegen],
- das sind die heiligen Zellen, wo die Priester, die dem HERRN
- nahen, die hochheiligen Gaben essen sollen. Dort sollen sie die
- hochheiligen Gaben niederlegen, sowohl das Speisopfer als auch
- das Sündopfer und das Schuldopfer; denn der Ort ist heilig.
- $14$ Wenn sie, die Priester, hineingegangen sind, dann sollen
- sie aus dem Heiligtum nicht [unmittelbar] in den äuβeren Vorhof
- hinausgehen, sondern sollen dort ihre Kleider niederlegen, in
- denen sie den Dienst verrichten; denn sie sind heilig; sie
- sollen [erst] andere Kleider anziehen und sich [dann] dem [Ort]
- nahen, der dem Volk [zugänglich] ist.
-
- $15$ Und als er die Messung des inneren Tempelhauses
- vollendet hatte, führte er mich hinaus in Richtung auf das Tor,
- dessen Vorderseite in östliche Richtung [wies]; und er maβ ihn
- ringsherum. $16$ Er maβ die Ostseite mit der Meβrute,
- fünfhundert Ruten, mit der Meβrute [gemessen]. Und er wandte
- sich $17$ [und] maβ die Nordseite, fünfhundert Ruten, mit der
- Meβrute [gemessen]. Und er wandte sich; $18$ die Südseite maβ
- er, fünfhundert Ruten mit der Meβrute. $19$ Er wandte sich
- zur Westseite [und] maβ fünfhundert Ruten mit der Meβrute.
- $20$ Er maβ ihn nach den vier Seiten. Er hatte eine Mauer
- ringsherum - die Länge [betrug] fünfhundert und die Breite
- fünfhundert -, um zwischen dem Heiligen und dem Unheiligen zu
- scheiden.
-
- \43\
- Vision vom zukünftigen Tempel: Einzug der Herrlichkeit des HERRN
- - Einweihung des Brandopferaltars.
-
- $1$ Und er führte mich zum Tor, dem Tor, das in östliche
- Richtung weist. $2$ Und siehe, die Herrlichkeit des Gottes
- Israels kam von Osten her; und ihr Rauschen war wie das Rauschen
- groβer Wasser, und die Erde leuchtete von seiner Herrlichkeit.
- $3$ Und die Erscheinung, die ich sah, war wie die
- Erscheinung, die ich gesehen hatte, als er kam, um die Stadt zu
- vernichten; und [es waren] Erscheinungen wie die Erscheinung,
- die ich am Fluβ Kebar gesehen hatte. Und ich fiel nieder auf
- mein Gesicht. $4$ Und die Herrlichkeit des HERRN ging in das
- Haus hinein [auf dem] Weg [vom] Tor, dessen Vorderseite in
- östliche Richtung [weist]. $5$ Und der Geist hob mich empor
- und brachte mich in den inneren Vorhof; und siehe, die
- Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus.
-
- $6$ Und ich hörte einen, der aus dem Haus zu mir redete - der
- Mann aber stand neben mir -, $7$ und er sprach zu mir:
- Menschensohn, [sieh] die Stätte meines Thrones und die Stätte
- meiner Fuβsohlen, wo ich mitten unter den Söhnen Israel wohnen
- werde für ewig. Und das Haus Israel wird meinen heiligen Namen
- nicht mehr unrein machen - weder sie noch ihre Könige - durch
- ihre Hurerei und durch die Leichen ihrer Könige, wenn sie
- sterben, $8$ indem sie ihre Schwelle an meine Schwelle und
- ihre Türpfosten neben meine Türpfosten setzten, daβ [nur] die
- Wand zwischen mir und ihnen war, und so meinen heiligen Namen
- unrein machten durch ihre Greuel, die sie verübten, so daβ ich
- sie in meinem Zorn vernichtet habe. $9$ Jetzt [aber] werden
- sie ihre Hurerei und die Leichen ihrer Könige von mir
- fernhalten, und ich werde in ihrer Mitte wohnen für ewig.
-
- $10$ Du, Menschensohn, berichte dem Haus Israel [über] das
- Tempelhaus, damit sie sich ihrer Sünden schämen, und das Modell
- messen! $11$ Und wenn sie sich wegen all dessen schämen, was
- sie getan haben, dann laβ sie die Zeichnung des Hauses wissen
- und seine Einrichtung und seine Ausgänge und seine Eingänge und
- alle Zeichnungen davon und all seine Ordnungen und alle
- Weisungen dafür und schreibe sie vor ihren Augen auf, damit sie
- alle Weisungen dafür und all seine Ordnungen bewahren und sie
- tun!
-
- $12$ Das ist die Weisung für das Tempelhaus: Auf der Kuppe
- des Berges soll sein ganzes Gebiet ringsherum hochheilig sein;
- siehe, das ist die Weisung für das Tempelhaus.
-
- $13$ Und das sind die Maβe des Altars nach Ellen, die Elle zu
- einer Elle und einer Handbreite: die ihn [umgebende]
- Ausbuchtung: eine Elle [tief] und eine Elle breit; und ihre
- Begrenzung an ihrem Rand ringsum: eine Spanne. Und das ist der
- Sockel des Altars: $14$ von der Ausbuchtung am Boden bis zur
- unteren Einfassung: zwei Ellen und eine Elle Breite; und von der
- kleineren Einfassung bis zur gröβeren Einfassung: vier Ellen und
- eine Elle Breite. $15$ Und der Opferherd: vier Ellen [Höhe];
- und vom Opferherd [ragen] die vier Hörner aufwärts. $16$ Und
- der Opferherd: zwölf [Ellen] Länge auf zwölf [Ellen] Breite,
- quadratisch zu seinen vier Seiten hin. $17$ Und die [gröβere]
- Einfassung: vierzehn [Ellen] Länge auf vierzehn [Ellen] Breite,
- zu ihren vier Seiten hin; und die Abgrenzung rings um sie her:
- eine halbe Elle; und ihre Ausbuchtung eine Elle ringsum. Und
- seine Stufen wiesen nach Osten.
-
- $18$ Und er sprach zu mir: Menschensohn, so spricht der Herr,
- HERR: Das sind die Ordnungen für den Altar an dem Tag, da er
- gemacht wird, um Brandopfer darauf zu opfern und Blut darauf zu
- sprengen. $19$ Da sollst du den Priestern, den Leviten, die
- von der Nachkommenschaft Zadoks sind, die mir nahen, spricht der
- Herr, HERR, um mir zu dienen, einen Jungstier von den Rindern
- zum Sündopfer geben. $20$ Und du sollst von seinem Blut
- nehmen und es an seine vier Hörner tun und an die vier Ecken der
- Einfassung und an die Abgrenzung ringsum; und so sollst du ihn
- entsündigen und Sühnung für ihn erwirken. $21$ Und du sollst
- den Jungstier des Sündopfers nehmen, und man soll ihn am
- Musterungsplatz des Tempelhauses, auβerhalb des Heiligtums,
- verbrennen. $22$ Und am zweiten Tag sollst du einen
- Ziegenbock ohne Fehler zum Sündopfer darbringen; und man soll
- den Altar entsündigen, ebenso wie man ihn mit dem Jungstier
- entsündigt hat. $23$ Wenn du das Entsündigen vollendet hast,
- sollst du einen Jungstier ohne Fehler von den Rindern und einen
- Widder ohne Fehler von den Schafen darbringen: $24$ du sollst
- sie vor dem HERRN darbringen, und die Priester sollen Salz auf
- sie streuen und sie dem HERRN als Brandopfer opfern. $25$
- Sieben Tage lang sollst du täglich einen Ziegenbock als
- Sündopfer zubereiten; und einen Jungstier von den Rindern und
- einen Widder von den Schafen, [Tiere] ohne Fehler, soll man
- zubereiten. $26$ Sieben Tage lang soll man für den Altar
- Sühnung erwirken und ihn reinigen und ihn einweihen. $27$ So
- soll man die Tage vollenden. Und es soll am achten Tag und
- fernerhin geschehen, daβ die Priester eure Brandopfer und eure
- Heilsopfer auf dem Altar zubereiten. Und ich werde euch
- wohlgefällig annehmen, spricht der Herr, HERR.
-
- \44\
- Vision vom zukünftigen Tempel: Diener des Heiligtums.
-
- $1$ Und er führte mich zurück auf dem Weg zum äuβeren Tor des
- Heiligtums, das nach Osten weist. Das aber war verschlossen.
- $2$ Und der HERR sprach zu mir: Dieses Tor soll verschlossen
- sein; es soll nicht geöffnet werden, und niemand soll durch es
- hineingehen! Denn der HERR, der Gott Israels, ist durch es
- hineingegangen, so soll es verschlossen sein. $3$ Was den
- Fürsten betrifft, er, der Fürst, soll darin sitzen, um Speise zu
- essen vor dem HERRN; auf dem Weg der Vorhalle des Tores soll er
- hineingehen, und auf demselben Weg soll er hinausgehen.
-
- $4$ Und er brachte mich auf dem Weg zum Nordtor an die
- Vorderseite des Tempelhauses; und ich sah: und siehe, die
- Herrlichkeit des HERRN erfüllte das Haus des HERRN; und ich fiel
- auf mein Gesicht nieder. $5$ Und der HERR sprach zu mir:
- Menschensohn, richte dein Herz darauf, und sieh mit deinen
- Augen, und höre mit deinen Ohren alles, was ich mit dir rede in
- bezug auf alle Ordnungen des Hauses des HERRN und in bezug auf
- alle Weisungen dafür; und richte dein Herz auf den Zutritt zum
- Tempelhaus [und] auf alle Ausgänge des Heiligtums ! $6$ Und
- sage zu den Widerspenstigen, zum Haus Israel: So spricht der
- Herr, HERR: Laβ es genug sein mit all euren Greueln, Haus
- Israel, $7$ daβ ihr Söhne der Fremde, unbeschnitten am Herzen
- und unbeschnitten am Fleisch, habt hineinkommen lassen, in
- meinem Heiligtum zu sein, um es, mein Haus, zu entweihen, wenn
- ihr meine Speise, Fett und Blut, darbrachtet. So habt ihr meinen
- Bund gebrochen um aller eurer Greuel willen. $8$ Und ihr habt
- den Dienst an meinen heiligen Dingen nicht versehen, sondern
- habt sie zu solchen gemacht, die für euch meinen Dienst in
- meinem Heiligtum versehen.
-
- $9$ [Darum], so spricht der Herr, HERR: Kein Sohn der Fremde,
- unbeschnitten am Herzen und unbeschnitten am Fleisch, soll in
- mein Heiligtum hineinkommen, [keiner] von allen Söhnen der
- Fremde, die mitten unter den Söhnen Israel [leben]; $10$
- sondern die Leviten, die sich von mir entfernt haben, als Israel
- in die Irre ging, als sie von mir abirrten, ihren Götzen nach,
- sie sollen ihre Schuld tragen. $11$ Sie sollen in meinem
- Heiligtum den Dienst verrichten als Wachen an den Toren des
- Hauses und den Dienst am Tempelhaus verrichten; sie sollen das
- Brandopfer und das Schlachtopfer für das Volk schlachten, und
- sie sollen vor ihnen stehen, um ihnen zu dienen. $12$ Weil
- sie ihnen vor ihren Götzen gedient haben und dem Haus Israel ein
- Anstoβ zur Schuld geworden sind, darum habe ich meine Hand [zum
- Schwur] gegen sie erhoben, spricht der Herr, HERR, daβ sie ihre
- Schuld tragen sollen. $13$ Sie sollen mir nicht [mehr] nahen,
- um mir den Priesterdienst auszuüben und um allen meinen heiligen
- Dingen, den hochheiligen, zu nahen; sondern sie sollen ihre
- Schmach und ihre Greuel tragen, die sie verübt haben. $14$
- Und ich mache sie zu solchen, die den Dienst am Tempelhaus
- versehen, für alle Arbeiten in ihm und für alles, was darin
- getan werden muβ.
-
- $15$ Aber die Priester, die Leviten, die Söhne Zadoks, die
- den Dienst an meinem Heiligtum versehen haben, als die Söhne
- Israel von mir abirrten, sie sollen mir nahen, um mir zu dienen,
- und sollen vor mir stehen, um mir das Fett und das Blut
- darzubringen, spricht der Herr, HERR! $16$ Sie sollen in mein
- Heiligtum hineinkommen, und sie sollen meinem Tisch nahen, um
- mir zu dienen, und sollen den Dienst für mich verrichten.
-
- $17$ Und es soll geschehen, wenn sie durch die Tore des
- inneren Vorhofs hineingehen, sollen sie leinene Kleider
- anziehen; aber Wolle soll nicht auf sie kommen, wenn sie in den
- Toren des inneren Vorhofs und drinnen dienen. $18$ Leinene
- Kopfbunde sollen auf ihrem Kopf sein und leinene Beinkleider an
- ihren Hüften; sie sollen sich nicht mit schweiβfördernder
- Kleidung gürten. $19$ Und wenn sie in den äuβeren Vorhof
- hinausgehen, in den äuβeren Vorhof zum Volk, sollen sie ihre
- Kleider, in denen sie Dienst getan haben, ausziehen und in die
- heiligen Zellen legen und sollen andere Kleider anziehen, damit
- sie das Volk nicht mit ihren Kleidern heilig machen.
-
- $20$ Und sie sollen weder ihr Haupt [kahl]scheren noch das
- Haar frei wachsen lassen; sie sollen ihr Haupthaar [kurz]
- schneiden. $21$ Und kein Priester soll Wein trinken, wenn sie
- in den inneren Vorhof hineingehen. $22$ Und eine Witwe und
- eine Verstoβene sollen sie sich nicht zu Frauen nehmen, sondern
- Jungfrauen von den Nachkommen des Hauses Israel. Und die Witwe,
- die eine Priesterwitwe ist, dürfen sie nehmen. $23$ Und sie
- sollen mein Volk unterweisen, zwischen heilig und nicht heilig
- [zu unterscheiden] und sollen sie [den Unterschied] zwischen
- unrein und rein erkennen lassen. $24$ Und über einen
- Rechtsstreit sollen sie Gericht halten, nach meinen
- Rechtsbestimmungen sollen sie richten; und sie sollen meine
- Gesetze und meine Ordnungen bei all meinen Festzeiten beachten
- und meine Sabbate heilig halten. $25$ Und zu einem toten
- Menschen sollen sie nicht hineingehen, sich unrein zu machen;
- nur beim Vater und der Mutter und beim Sohn und der Tochter,
- beim Bruder und bei der Schwester, die keinem Mann gehört hat,
- dürfen sie sich verunreinigen. $26$ Und nach seiner Reinigung
- soll man ihm sieben Tage zuzählen; $27$ und an dem Tag, da er
- ins Heiligtum, in den inneren Vorhof, hineingeht, um im
- Heiligtum den Dienst zu verrichten, soll er sein Sündopfer
- darbringen, spricht der Herr, HERR. - $28$ Und darin soll ihr
- Erbteil bestehen: Ich bin ihr Erbteil; und ihr sollt ihnen
- keinen Grundbesitz in Israel geben: ich bin ihr Grundbesitz.
- $29$ Das Speisopfer und das Sündopfer und das Schuldopfer,
- das sollen sie essen; und alles Gebannte in Israel soll ihnen
- gehören. $30$ Und das Beste aller Erstlinge von allem und
- alle Hebopfer von allem aus all euren Hebopfern sollen den
- Priestern gehören. Und das Beste eures Schrotmehls sollt ihr dem
- Priester geben, damit Segen auf deinem Haus ruht. $31$
- Keinerlei Aas noch Zerrissenes von Vögeln oder vom Vieh sollen
- die Priester essen.
-
- \45\
- Vision vom zukünftigen Tempel: Aufteilung des Landes um den
- Tempelbezirk - Pflichten und Opfer der Fürsten - Festtage.
- #
- V. 1-8: Kap. 48,8-22.
- #
- $1$ Und wenn ihr das Land als Erbteil verlost, sollt ihr für
- den HERRN eine Weihegabe aussondern, als heiliges [Stück] vom
- Land, in der Länge 25 000 [Ellen] lang und in einer Breite von
- 20 007 [Ellen]. Die soll heilig sein in ihrem ganzen Gebiet
- ringsum. $2$ Davon sollen zum Heiligtum gehören ein Viereck
- von fünfhundert auf fünfhundert [Ellen] ringsum, und fünfzig
- Ellen Weideland hat es ringsum. $3$ Und von diesem
- abgemessenen Stück sollst du eine Länge von 25 000 [Ellen]
- abmessen und eine Breite von 10 000 [Ellen]; da soll das
- Heiligtum, das Allerheiligste, sein. $4$ Der heilige [Teil]
- vom Land ist es; den Priestern, die am Heiligtum Dienst tun,
- soll es gehören, die nahen, um dem HERRN zu dienen. Und es soll
- ihnen als Platz für Häuser und als Weideland für das Vieh
- dienen. $5$ Und [ein Stück von] 25 000 [Ellen] Länge und 10
- 000 [Ellen] Breite soll den Leviten, die am Tempelhaus Dienst
- tun, gehören, ihnen zum Besitz [für] Städte zum Wohnen. $6$
- Und als Besitz der Stadt sollt ihr [ein Stück von] 5 000 [Ellen]
- Breite und 25 000 [Ellen] Länge geben, entlang der heiligen
- Weihgabe. Dem ganzen Haus Israel soll es gehören. $7$ Und dem
- Fürsten [sollt ihr Land geben] auf dieser und auf jener Seite
- der heiligen Weihgabe und des Grundbesitzes der Stadt, längs der
- heiligen Weihgabe und längs des Grundbesitzes der Stadt, an der
- Westseite westwärts und an der Ostseite ostwärts und in der
- Länge entsprechend eines der [Stammes-]Anteile von der
- Westgrenze bis zur Ostgrenze $8$ als Land[besitz]. Es soll
- ihm als Grundbesitz in Israel gehören; und meine Fürsten sollen
- mein Volk nicht mehr unterdrücken, sondern das Land dem Haus
- Israel nach seinen Stämmen überlassen.
-
- $9$ So spricht der Herr, HERR: Laβt es euch genug sein, ihr
- Fürsten Israels! Gewalttat und Miβhandlung beseitigt, und übt
- Recht und Gerechtigkeit! Hört auf, mein Volk aus seinem
- Grundbesitz zu vertreiben! spricht der Herr, HERR.
-
- $10$ Gerechte Waage und gerechtes Efa und gerechtes Bat sollt
- ihr haben. $11$ Das Efa und das Bat sollen gleiches Maβ
- haben, so daβ das Bat den zehnten Teil des Homer enthält und das
- Efa den zehnten [Teil] des Homer; nach dem Homer soll seine
- Maβbestimmung geschehen. $12$ Und der Schekel soll zwanzig
- Gera [betragen]; zwanzig Schekel, 25 Schekel und fünfzehn
- Schekel soll bei euch die Mine [betragen].
-
- $13$ Das ist das Hebopfer, das ihr abheben sollt: ein
- sechstel Efa vom Homer Weizen und ein sechstel Efa vom Homer
- Gerste $14$ und die Gebühr an Öl: - das Bat ist das Öl[maβ] -
- ein zehntel Bat vom Kor; zehn Bat sind ein Homer, denn zehn Bat
- sind [auch] ein Kor; $15$ und ein Schaf von der Herde, von
- zweihundert, von den Geschlechtern Israels zum Speisopfer und
- zum Brandopfer und zu den Heilsopfern, um ihnen Sühnung zu
- erwirken, spricht der Herr, HERR. $16$ Das ganze Volk des
- Landes soll [verpflichtet] sein zu diesem Hebopfer an den
- Fürsten in Israel. $17$ Dem Fürsten aber obliegen die
- Brandopfer und das Speisopfer und das Trankopfer an den Festen
- und an den Neumonden und an den Sabbaten, zu allen Festzeiten
- des Hauses Israel. Er soll das Sündopfer und das Speisopfer und
- das Brandopfer und die Heilsopfer zubereiten, um dem Haus Israel
- Sühnung zu erwirken.
-
- $18$ So spricht der Herr, HERR: Im ersten [Monat], am Ersten
- des Monats, sollst du einen fehlerlosen Jungstier von den
- Rindern nehmen und das Heiligtum entsündigen. $19$ Und der
- Priester soll [etwas] von dem Blut des Sündopfers nehmen und es
- an die Türpfosten des Hauses tun und an die vier Ecken der
- Einfassung des Altars und an die Pfosten der Tore des inneren
- Vorhofs. $20$ Und ebenso sollst du tun am Siebten des Monats
- wegen des Mannes, der [aus Versehen] sündigt, und wegen des
- Einfältigen. Und so sollt ihr dem Haus Sühnung erwirken.
-
- $21$ Im ersten [Monat], am vierzehnten Tag des Monats, sollt
- ihr das Passah halten, als Fest [sollt ihr es feiern]; sieben
- Tage soll man ungesäuerte Brote essen. $22$ Und der Fürst
- soll an diesem Tag für sich und für das ganze Volk des Landes
- einen Sündopferstier darbringen. $23$ Und die sieben Tage des
- Festes [hindurch] soll er dem HERRN ein Brandopfer darbringen:
- sieben Jungstiere und sieben Widder, ohne Fehler, täglich, die
- sieben Tage lang und als Sündopfer täglich einen Ziegenbock.
- $24$ Und als Speisopfer soll er ein Efa für den Jungstier und
- ein Efa für den Widder darbringen; und ein Hin Öl für das Efa.
- $25$ Im siebten [Monat], am fünfzehnten Tag des Monats, am
- Fest, soll er die sieben Tage lang ebenso [Opfer] darbringen, so
- das Sündopfer wie das Brandopfer und so das Speisopfer wie das
- Öl.
-
- \46\
- Vision vom zukünftigen Tempel: Vorschriften für Festtage, für
- Fürst und Volk und für die Opferküchen.
-
- $1$ So spricht der Herr, HERR: Das Tor des inneren Vorhofs,
- das nach Osten weist, soll die sechs Werktage [hindurch]
- geschlossen sein; aber am Sabbattag soll es geöffnet werden, und
- am Tag des Neumondes soll es geöffnet werden. $2$ Und der
- Fürst soll durch die Vorhalle des Tores von auβen her
- hineingehen und an den Pfosten des Tores stehen bleiben; und die
- Priester sollen sein Brandopfer und seine Heilsopfer darbringen,
- und er soll auf der Schwelle des Tores anbeten und hinausgehen;
- das Tor soll aber bis zum Abend nicht geschlossen werden. $3$
- Und das Volk des Landes soll vor dem HERRN anbeten am Eingang
- dieses Tores, an den Sabbaten und an den Neumonden. - $4$ Und
- das Brandopfer, das der Fürst dem HERRN darbringt, soll am
- Sabbattag sechs fehlerlose Lämmer und einen fehlerlosen Widder
- [betragen]. $5$ Und das Speisopfer: ein Efa für den Widder;
- für die Lämmer aber [beträgt] das Speisopfer eine Gabe seiner
- Hand; und Öl: ein Hin für das Efa. $6$ Und am Tag des
- Neumondes [soll das Brandopfer] einen fehlerlosen jungen Stier
- von den Rindern [betragen] und sechs Lämmer und einen Widder;
- ohne Fehler sollen sie sein. $7$ Und ein Efa für den
- Jungstier und ein Efa für den Widder soll er als Speisopfer
- opfern; und für die Lämmer: soviel seine Hand aufbringen kann;
- und Öl: ein Hin für das Efa.
-
- $8$ Und wenn der Fürst hineingeht, soll er durch die Vorhalle
- des Tores hineingehen; und auf demselben Weg soll er
- hinausgehen. $9$ Und wenn das Volk des Landes an den
- Festtagen vor den HERRN kommt: wer durch das Nordtor hineingeht,
- um anzubeten, soll durch das Südtor hinausgehen; und wer durch
- das Südtor hineingeht, soll durch das Nordtor hinausgehen; er
- soll nicht durch das Tor zurückkehren, durch das er
- hineingegangen ist, sondern geradeaus soll er hinausgehen.
- $10$ Und der Fürst soll mitten unter ihnen hineingehen, wenn
- sie hineingehen; und wenn sie hinausgehen, soll [auch] er
- hinausgehen. - $11$ Und an den Festen und zu den Festzeiten
- soll das Speisopfer ein Efa für den Jungstier betragen und ein
- Efa für den Widder; und für die Lämmer: eine Gabe seiner Hand;
- und Öl: ein Hin für das Efa. $12$ Und wenn der Fürst eine
- freiwillige Gabe darbringen will, ein Brandopfer oder ein
- Heilsopfer, als freiwillige Gabe für den HERRN, dann soll man
- ihm das Tor öffnen, das nach Osten weist, und er soll sein
- Brandopfer und seine Heilsopfer darbringen, ebenso wie er [es]
- am Sabbattag darbringt. Dann soll er hinausgehen, und man soll
- das Tor schlieβen, nachdem er hinausgegangen ist. - $13$ Und
- du sollst täglich ein einjähriges fehlerloses Lamm dem HERRN als
- Brandopfer zubereiten, Morgen für Morgen sollst du es
- zubereiten. $14$ Und ein Speisopfer sollst du dazu
- zubereiten, Morgen für Morgen: ein sechstel Efa und Öl, ein
- drittel Hin, um den Weizengrieβ zu befeuchten, ein Speisopfer
- für den HERRN - ewige Ordnungen [,die] beständig [gelten
- sollen]. $15$ Und man soll das Lamm und das Speisopfer und
- das Öl, Morgen für Morgen, als ein regelmäβiges Brandopfer
- darbringen.
-
- $16$ So spricht der Herr, HERR: Wenn der Fürst einem seiner
- Söhne ein Geschenk aus seinem Erbbesitz gibt, so gehört es
- seinen Söhnen, es ist ihr Grundeigentum als Erbbesitz. $17$
- Wenn er aber einem seiner Knechte ein Geschenk von seinem
- Erbbesitz gibt, dann soll es dem bis zum Jahr der Freilassung
- gehören, soll dann aber wieder an den Fürsten kommen. Nur seinen
- Söhnen, ihnen soll es als sein Erbbesitz [für immer] gehören.
- $18$ Und der Fürst soll nichts von dem Erbbesitz des Volkes
- nehmen, so daβ er sie gewaltsam aus ihrem Grundbesitz verdrängt;
- von seinem [eigenen] Grundbesitz soll er an seine Söhne
- vererben, damit sich mein Volk nicht zerstreut, jeder aus seinem
- Grundbesitz.
-
- $19$ Und er brachte mich durch den Eingang, der an der Seite
- des Tores war, zu den heiligen Priesterzellen, die nach Norden
- gerichtet sind, und siehe, dort war ein Ort am äuβersten Ende
- nach Westen zu. $20$ Und er sprach zu mir: Das ist der Ort,
- wo die Priester das Schuldopfer und das Sündopfer kochen, wo sie
- das Speisopfer backen sollen, damit man es nicht in den äuβeren
- Vorhof hinaustragen muβ [und dabei] das Volk heilig macht.
-
- $21$ Und er führte mich in den äuβeren Vorhof hinaus und lieβ
- mich an den vier Ecken des Vorhofs vorübergehen; und siehe, in
- jeder Ecke des Vorhofs war je ein Hof. $22$ In den vier Ecken
- des Vorhofs waren kleine Höfe, vierzig [Ellen] lang und dreiβig
- breit. Ein [und dasselbe] Maβ hatten alle vier. $23$ Und in
- ihnen war eine Steinlage ringsherum bei allen vieren; und
- Kochstellen waren unten an den Steinlagen angebracht ringsum.
- $24$ Und er sprach zu mir: Dies sind die Küchen, wo die, die den
- Dienst am Haus versehen, das Schlachtopfer des Volkes kochen
- sollen.
-
- \47\
- Vision vom zukünftigen Tempel: Das Wasser aus dem Tempel.
-
- $1$ Und er führte mich zurück zum Eingang des Hauses; und
- siehe, Wasser floβ unter der Schwelle des Hauses hervor nach
- Osten, denn die Vorderseite des Hauses war nach Osten
- [gerichtet]; und das Wasser floβ unten herab an der rechten
- Seite des Hauses, südlich vom Altar. $2$ Und er führte mich
- hinaus durch das Nordtor und lieβ mich den Weg auβen herumgehen
- zum äuβeren Tor, auf dem Weg, der sich nach Osten wendet; und
- siehe, Wasser rieselte auf der rechten Seite hervor. $3$ Und
- als der Mann gegen Osten hinausging, die Meβschnur in seiner
- Hand, da maβ er tausend Ellen und lieβ mich durch das Wasser
- gehen: Wasser bis an die Knöchel. $4$ Und er maβ tausend
- [Ellen] und lieβ mich durch das Wasser gehen: Wasser bis an die
- Knie. Und er maβ tausend [Ellen] und lieβ mich hindurchgehen:
- Wasser bis an die Hüften. $5$ Und er maβ tausend [Ellen]: ein
- Fluβ, den ich nicht durchschreiten konnte, denn die Wasser waren
- tief, Wasser zum Schwimmen, ein Fluβ, der nicht [mehr]
- durchschritten werden kann. $6$ Und er sprach zu mir: Hast du
- gesehen, Menschensohn? Und er führte mich wieder zurück am Ufer
- des Flusses [entlang]. $7$ Als ich zurückkehrte, siehe, [da
- standen] am Ufer des Flusses sehr viele Bäume auf dieser und auf
- jener Seite. $8$ Und er sprach zu mir: Dieses Wasser flieβt
- hinaus in den östlichen Bezirk und flieβt in die Ebene hinab und
- gelangt ins Meer, in das salzige Wasser, und das Wasser wird
- gesund werden. $9$ Und es wird geschehen, jedes Lebewesen,
- das da wimmelt - überall wohin der Fluβ kommt -, wird leben. Und
- es wird sehr viele Fische geben. Wenn dieses Wasser dorthin
- kommt, dann wird das Salzwasser gesund werden, und alles wird
- leben, wohin der Fluβ kommt. $10$ Und es wird geschehen, daβ
- Fischer an ihm stehen werden: von En-Gedi bis En-Eglajim werden
- Trockenplätze für Netze sein. Fische von jeder Art werden in ihm
- sein, sehr zahlreich, wie die Fische des groβen Meeres. $11$
- Seine Sümpfe und seine Lachen [aber] werden nicht gesund werden.
- Zur Salzgewinnung sind sie bestimmt. $12$ An dem Fluβ aber,
- an seinem Ufer, werden auf dieser und auf jener Seite allerlei
- Bäume wachsen, von denen man iβt, deren Blätter nicht welken und
- deren Früchte nicht ausgehen werden. Monat für Monat werden sie
- frische Früchte tragen, denn sein Wasser flieβt aus dem
- Heiligtum hervor; und ihre Früchte werden als Speise dienen und
- ihre Blätter als Heilmittel.
-
- \47\
- Die Grenzen des Landes.
- #
- vgl. 4Mo 34,1-12
- #
- $13$ So spricht der Herr, HERR: Das ist die Grenze, innerhalb
- derer ihr euch das Land als Erbe zuweisen sollt nach den zwölf
- Stämmen Israels: für Joseph [zwei] Anteile. $14$ Und ihr
- sollt es zum Erbe erhalten, der eine wie der andere, da ich
- meine Hand [im Schwur] erhoben habe, es euren Vätern zu geben.
- Dieses Land soll euch als Erbteil zufallen.
-
- $15$ Und das ist die Grenze des Landes: Auf der Nordseite,
- vom groβen Meer an, in der Richtung auf Hetlon, bis man nach
- Hamat kommt, nach Zedad hin, $16$ Berota, Sibrajim, das
- zwischen dem Gebiet von Damaskus und dem Gebiet von Hamat liegt,
- [und] Hazar-Enan, das an der Grenze von Hauran liegt. $17$
- Und die Grenze verläuft vom Meer [bis nach] Hazar-Enan. [Dabei
- liegt] die Grenze von Damaskus - und zwar, was den Norden
- betrifft - nördlich und ebenso das Gebiet von Hamat. Das ist die
- Nordseite. - $18$ Und die Ostseite: [Von Hazar-Enan, das]
- zwischen Hauran und Damaskus [liegt,] bildet zwischen Gilead und
- dem Land Israel der Jordan die Grenze bis zum östlichen Meer hin
- bis Tamar. Das ist die Ostseite. - $19$ Und die Mittagseite
- südwärts: von Tamar bis zum Haderwasser von Kadesch [und] nach
- dem Bach [Ägyptens] hin bis an das groβe Meer. Das ist die
- Südseite gegen Mittag. - $20$ Und die Westseite: das groβe
- Meer bildet die Grenze bis gegenüber [der Stelle], wo man nach
- Hamat kommt. Das ist die Westseite.
-
- \47\
- Die Aufteilung des Landes.
-
- $21$ Und dieses Land sollt ihr unter euch verteilen nach den
- Stämmen Israels. $22$ Und es soll geschehen: Ihr sollt es als
- Erbteil verlosen unter euch und den Fremden, die sich in eurer
- Mitte aufhalten, die in eurer Mitte Söhne gezeugt haben. Und sie
- sollen euch gelten wie Einheimische unter den Söhnen Israel. Mit
- euch sollen sie [es] als Erbteil durch das Los erhalten mitten
- unter den Stämmen Israels. $23$ Und es soll geschehen, in dem
- Stamm, bei dem der Fremde sich aufhält, dort sollt ihr ihm sein
- Erbteil geben, spricht der Herr, HERR.
-
- \48\
-
- $1$ Und das sind die Namen der Stämme: Im äuβersten Norden,
- seitlich vom Weg nach Hetlon, nach Hamat [und] nach Hazar-Enan -
- das Gebiet von Damaskus [bleibt dabei] nordwärts, seitlich von
- Hamat -, von der Ostseite nach Westen: [für] Dan ein [Anteil].
- $2$ Und neben dem Gebiet von Dan, von der Ostseite bis zur
- Westseite: Asser ein [Anteil]. $3$ Und neben dem Gebiet von
- Asser, von der Ostseite bis zur Westseite: Naftali ein [Anteil].
- $4$ Und neben dem Gebiet von Naftali, von der Ostseite bis
- zur Westseite: Manasse ein [Anteil]. $5$ Und neben dem Gebiet
- von Manasse, von der Ostseite bis zur Westseite: Ephraim ein
- [Anteil]. $6$ Und neben dem Gebiet von Ephraim, von der
- Ostseite bis zur Westseite: Ruben ein [Anteil]. $7$ Und neben
- dem Gebiet von Ruben, von der Ostseite bis zur Westseite: Juda
- ein [Anteil].
- #
- V. 8-22: Kap. 45,1-8.
- #
- $8$ Und neben dem Gebiet von Juda, von der Ostseite bis zur
- Westseite, soll die Weihegabe liegen, die ihr aussondern sollt:
- 25 000 [Ellen] die Breite und die Länge wie eines der
- [Stammes-]Anteile von der Ostseite bis zur Westseite; und das
- Heiligtum soll in seiner Mitte sein. $9$ Die Weihegabe, die
- ihr für den HERRN aussondern sollt, soll 25 000 [Ellen] in der
- Länge und 20 004 [Ellen] in der Breite [betragen]. $10$ Und
- diesen [Personen] soll die heilige Weihegabe gehören: den
- Priestern. Nach Norden zu 25 000 [Ellen lang] und nach Westen 10
- 000 [Ellen] breit und nach Osten 10 000 [Ellen] breit und nach
- Süden 25 000 [Ellen] lang; und das Heiligtum des HERRN soll in
- seiner Mitte sein. $11$ Den geweihten Priestern [soll es
- gehören], den Söhnen Zadoks, die meinen Dienst versehen haben,
- die, als die Söhne Israel abirrten, nicht abgeirrt sind wie die
- Leviten abgeirrt sind. $12$ Und sie sollen eine
- Sonderweihgabe von der Weihgabe des Landes erhalten, ein
- Hochheiliges neben dem Gebiet der Leviten.
-
- $13$ Und die Leviten [sollen] entsprechend dem Gebiet der
- Priester [ein Gebiet haben von] 25 000 [Ellen] Länge und 10 000
- [Ellen] Breite. Jede Langseite soll [also] 25 000 [Ellen
- betragen] und die Breite 10 000 [Ellen]. $14 1$ Und man soll
- nichts davon verkaufen noch vertauschen; und das Beste des
- Landes soll man nicht [an andere] übergehen lassen, denn es ist
- dem HERRN heilig.
-
- $15$ Und die 5 000 [Ellen], die in der Breite übrig bleiben,
- längs der 25 000 [Ellen], das soll nicht heilig sein, [sondern]
- der Stadt als Wohngebiet und Weideland [dienen]. Und die Stadt
- soll mitten darin liegen. $16$ Und das sollen ihre Maβe sein:
- die Nordseite 4 500 [Ellen] und die Südseite 4 500 [Ellen] und
- die Ostseite 4 500 [Ellen] und die Westseite 4 500 [Ellen].
- $17$ Und die Stadt soll [dies] als Weideland haben: nach
- Norden 250 [Ellen] und nach Süden 250 [Ellen] und nach Osten 250
- [Ellen] und nach Westen 250 [Ellen]. $18$ Und was übrig
- bleibt, [beträgt] in der Länge, parallel zur Weihegabe, 10 000
- [Ellen] nach Osten und 10 000 [Ellen] nach Westen, [es läuft
- parallel zur heiligen Weihegabe]. Sein Ertrag soll denen, die
- [in] der Stadt arbeiten, als Nahrung dienen. $19$ Und die
- [in] der Stadt arbeiten, sollen es bearbeiten aus allen Stämmen
- Israels.
-
- $20$ Die ganze Weihegabe soll [eine Fläche von] 25 000 auf 25
- 000 [Ellen haben]. Als Viereck sollt ihr die heilige Weihegabe
- aussondern zusammen mit dem Grundbesitz der Stadt. $21$ Und
- was übrig bleibt, soll dem Fürsten [gehören: Das Gebiet] auf
- dieser und auf jener Seite der heiligen Weihegabe und des
- Grundbesitzes der Stadt, längs der 25 000 [Ellen] bis zur
- Ostgrenze und nach Westen längs der 25 000 [Ellen] zur
- Westgrenze hin, [soll] entsprechend den [Stammes-]Anteilen dem
- Fürsten [gehören]. Und die heilige Weihegabe und das Heiligtum
- des Hauses soll in seiner Mitte sein. $22$ Und von dem
- Grundbesitz der Leviten und von dem Grundbesitz der Stadt mitten
- zwischen dem, was dem Fürsten gehört, was zwischen dem Gebiet
- von Juda und dem Gebiet von Benjamin [liegt], soll dem Fürsten
- gehören.
-
- $23$ Und der Rest der Stämme: Von der Ostseite bis zur
- Westseite: Benjamin ein [Anteil]. $24$ Und neben dem Gebiet
- von Benjamin, von der Ostseite bis zur Westseite: Simeon ein
- [Anteil]. $25$ Und neben dem Gebiet von Simeon, von der
- Ostseite bis zur Westseite: Issaschar ein [Anteil]. $26$ Und
- neben dem Gebiet von Issaschar, von der Ostseite bis zur
- Westseite: Sebulon ein [Anteil]. $27$ Und neben dem Gebiet
- von Sebulon, von der Ostseite bis zur Westseite: Gad ein
- [Anteil]. $28$ Und neben dem Gebiet von Gad, nach der
- Mittagseite hin, südwärts, da soll die Grenze von Tamar sein
- [bis zum] Wasser von Meribat Kadesch, zum Bach [Ägyptens] hin,
- bis an das groβe Meer. $29$ Das ist das Land, das ihr den
- Stämmen Israels als Erbteil verlosen sollt; und das sind ihre
- Anteile, spricht der Herr, HERR.
-
- \48\
- Die Stadt, ihre Tore und ihr Name.
- #
- V. 31-34; 1Mo 35,23-26.
- #
- $30$ Und das sind die Ausgänge der Stadt: Von der Nordseite
- aus [,die] 4 500 [Ellen] miβt - $31$ die Tore der Stadt aber
- [heiβen] nach den Namen der Stämme Israels -, drei Tore nach
- Norden zu:
-
- Das Tor Ruben eins, das Tor Juda eins, das Tor Levi eins.
- $32$ Und nach der Ostseite hin 4 500 [Ellen] und drei Tore:
- Das Tor Joseph eins, das Tor Benjamin eins, das Tor Dan eins.
- $33$ Und an der Südseite 4 500 [Ellen] Maβ und drei Tore: Das
- Tor Simeon eins, das Tor Issaschar eins, das Tor Sebulon eins.
- $34$ An der Westseite 4 500 [Ellen] drei Tore: Das Tor Gad
- eins, das Tor Asser eins, das Tor Naftali eins. $35$
- Ringsherum 18 000 [Ellen]. Und der Name der Stadt [heiβt] von
- nun an: Hier ist der HERR.
-